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Entscheidung für die Zukunft Peter Klingauf, k+k-PR, Augsburg

Siplace-Bestückautomaten erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit von Lust Antriebstechnik
Entscheidung für die Zukunft Peter Klingauf, k+k-PR, Augsburg

Lust Antriebstechnik hat die interne Elektronikfertigung in ein produktorientiertes Kanbansystem eingegliedert. Dort sorgen Siplace-Bestückautomaten dafür, dass die Elektronikprodukte stets kostengünstig und mit hoher Qualität zur Verfügung stehen.

Die Firma Lust in Lahnau, ist Spezialist für elektrische Antriebs- und Automatisierungstechnik. Ihre Kundschaft kommt aus verschiedensten Industriezweigen, entsprechend vielfältig ist das Produktangebot: Etwa 1100 Gerätevarianten werden bei einer Lieferzeit von fünf bis zehn Arbeitstagen hergestellt – von Auftragseingang bis zur Laderampe. Um in diesem Marktsegment erfolgreich zu arbeiten, müssen Technik und Prozesse regelmäßig verbessert werden. Die einzelnen Teams in der Produktion arbeiten völlig eigenständig. Im Rahmen eines Korridors von 12 Stunden pro Tag bestimmen sie selbst, wann wer wie lange da ist und wer welche Aufgaben übernimmt. Die Mitarbeiter in der Produktion kommen zu etwa zwei Drittel aus nichttechnischen Berufen, werden aber intern so gut geschult, dass sie nach zirka sechs Monaten alle im Produktionsprozess anfallenden Aufgaben übernehmen können. In das produktorientierte Kanbansystem sind interne Abteilungen wie die Elektronikfertigung genauso integriert wie externe Zulieferer. So kann Lust stets garantieren, dass die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz ist.

Die Lahnauer scheuen es auch nicht, sich weltweit mit Mitbewerbern zu benchmarken. Für Eberhard Schmauch, Bereichsleiter Produktion, ist das selbstverständlich: „Unsere primäre Konkurrenz sitzt im nahen und fernen Osten. Um uns gegen diese Firmen zu behaupten, ist es wichtig, dass wir uns auch in Deutschland gegenseitig anspornen und bereit sind, von einander zu lernen.“
Benchmarks mit deutschen Mitbewerbern haben bei Lust entscheidend dazu beitragen, die seit 1992 bestehende SMT-Elektronikfertigung, im Jahr 1999 auf Siplace-Technik von Siemens umzustellen. Dort wird Steuer- und Leistungselektronik primär für die eigenen Servoregler und Frequenz- umrichter hergestellt. Der Produktionsleiter zeigt sich mit der Beratungsleistung von Bernhard Lehmann, Siplace Vertriebsbeauftragter der Siemens L&A, sehr zufrieden. Schmauch erklärt: „Wir reden von Anfang an sehr offen miteinander und ich weiß, dass ich mich auf das, was er sagt, jederzeit verlassen kann.“
Nach einer Bedarfsanalyse mit Pflichtenheft verglich Produktionsleiter Schmauch die Daten der in Frage kommenden Bestückautomaten, führte einige Praxistests durch und grenzte auf Basis dieser Informationen die Anzahl der Anbieter auf zwei ein. Er ergänzt: „Wir haben uns anschließend die Maschinen bei Mitbewerbern im Einsatz angesehen und gemerkt, dass die Siplace-Linie – bestehend aus einem schnellen S- und einem flexiblen F-Bestücker – die ideale Lösung darstellt. Einziges Problem: Der Output war damals für uns um etwa ein Drittel zu groß und das Preisangebot entsprechend teurer als das des Mitbewerbers.“ Lust benötigte eine Bestückleistung von etwa 20.000 BE pro Stunde; die Kombination aus Siplace S-23 und Siplace F5 HM schafft knapp 30.000 BE pro Stunde.
Gemeinsam mit der Geschäftsleitung entschied sich Eberhard Schmauch – auf Grund der guten Zukunftsfähigkeit und hohen Produktivität – zu Gunsten von Siemens, wie er bestätigt: „In diesem Fall hat die Technik das Controlling überstimmt und wir haben diese Entscheidung nie bereut.“ Die Flexibilität der Siplace-Linie ermöglichte es Lust, seine Elektronikfertigung als Dienstleistung für Unternehmen anzubieten, deren Portfolio in den Maschinenpark passt. So wurde die Linie besser ausgelastet und die Amortisationszeit reduzierte sich um ein halbes Jahr. Das gleichmäßige Wachstum der gesamten Firmengruppe führt inzwischen wieder zu Engpässen. Die Firmenleitung sieht die Effektivität und Produktivität der Elektronikfertigung durch den externen Erfolg bestätigt und hält daran fest. „So können wir uns selbst beweisen, dass unsere Elektronikfertigung wettbewerbsfähig ist. Ein Auslagern kommt also nicht in Frage. Bei der Vielfalt unserer Produkte wäre dies auch ein logistisches Problem.“
Als Folge der positiven Entwicklung erhöht Schmauch derzeit den Ausstoß der Elektronikfertigung, indem er die tägliche Betriebszeit der Elektronikfertigung von 12 auf 16 Stunden verlängert. Gleichzeitig denkt er über technische Neuerungen nach: Hier bestätigt sich einmal mehr, wie richtig es war, in die Zukunft zu investieren: „Wir werden in Zukunft alle Baugruppen mit Etiketten versehen, das heißt, wir brauchen einen Bestückkopf, der diese direkt auf die Leiterplatte bestückt. Mit Siplace ist das kein Problem.“ Außerdem denkt Schmauch über weitere produktivitätssteigernde Maßnahmen nach, wie etwa den Einsatz des Doppeltransports. Dieser senkt die unproduktiven Nebenzeiten dadurch, dass eine größere Anzahl von Leiterplatten durch die Maschinen transportiert werden.
Qualität und Bestückgenauigkeit sind Grundvoraussetzungen, die von den Maschinen in jedem Fall erreicht werden. Und in punkto Zuverlässigkeit bewertet der Produktionsleiter die Bestückautomaten als Musterschüler. Die Linie läuft inzwischen seit viereinhalb Jahren ohne nennenswerte Probleme. Lediglich drei Serviceeinsätze waren notwendig, wobei beim letzten laut Eberhard Schmauch ein Tröpfchen Öl an der richtigen Stelle genügte, um das „Problem“ zu beheben. Meistens reicht ein kurzer Anruf bei der Hotline. Anders, als man es in verschiedenen Consumerbereichen gewöhnt ist, sitzen an diesen Leitungen ausgebildete Fachleute, so dass man immer schnell und kompetent beraten wird.
Die hohe Leistungsfähigkeit der Bestückautomaten (siehe Kasten) wird durch den modularen Aufbau und die Flexibilität weiter gesteigert. So ermöglichen es die modernen Wechseltische, innerhalb weniger als 15 Minuten umzurüsten. Dabei machen die komfortablen Gurtschneidegeräte zusätzlich Tempo. Bei Lust spielt dieses Thema eine wichtige Rolle, denn laut Eberhard Schmauch wird in Losgrößen zwischen 10 (Prototypen) und 10.000 Stück gefertigt, und die Linie durchschnittlich drei Mal pro Tag umgerüstet. Fehler dürfen hier nicht passieren. Ein Barcodeabgleich sichert dies ab.
Die komfortable Bedienbarkeit beim Rüsten setzt sich bei der Software fort. Zwar arbeitet das Unternehmen derzeit noch mit der Unix-Lösung und einer eigenen Programmiersoftware, doch das könnte sich schon bald ändern. Schmauch erläutert: „Wir haben derzeit noch die Bestücklinie eines anderen Herstellers im Einsatz. Unser System kann sowohl für die Siplace- als auch die andere Linie Programme schreiben. Wir planen allerdings, in Kürze die Fremdlinie auszumustern und Siplace zu erweitern. In diesem Zug könnte es sein, dass wir auf die neue Windows-basierte Programmier-Software Siplace Pro umsteigen.“
Ein Internetzugang für die Anwender ermöglicht es außerdem, sich über Neuigkeiten rund um die Bestückautomaten zu informieren. Bernhard Lehmann erklärt: „Über eine komfortable Suchmaschine können unsere Kunden Informationen zu ihren Maschinen selektieren und beispielsweise aktuelle Wartungsanweisungen downloaden oder sich schlau machen, welches Zubehör für ihre Maschinen welche Vorteile bietet.“
EPP 419

Technik im Detail
Die bei Lust eingesetzte Siplace S-23 ist mit zwei Revolverköpfen ausgestattet, die an zwei Portalen nach dem Collect&Place-Prinzip arbeiten. So wird eine Bestückleistung von bis zu 23.000 BE/h erreicht. Dank der beiden Bestückköpfe kann Lust auf unterschiedliche Produktionsanforderungen schnell reagieren. Je nach Bedarf lassen sich 12-Segment-Collect&Place-Köpfe für 0201-Chips bis zu 18,7 x 18,7 mm² oder 6-Segment-Collect&Place-Köpfe für 0603-Chips bis zu 32 x 32 mm² einsetzen. Dabei garantiert Siplace beste Bestückqualität durch die beim Bestückvorgang ruhende Leiterplatte und ruhende Bauelemente-Bereitstellung.
Die Siplace F5 HM ergänzt die S-23 und deckt das gesamte SMT-Bauelementespektrum ab. Selbst Flip Chips oder Chip Scale Packages sind kein Problem. Das Spektrum reicht bis 92 mm Kantenlänge. Dabei kann neben dem 6-Segment-Collect&Place-Kopf auch ein Pick&Place-Kopf eingesetzt werden.

Der Erfolg von Lust Antriebstechnik
Die Lahnauer Firma Lust wurde im Jahr 1971 von Karl-Heinz Lust gegründet und stellt Produkte der Antriebs- und Automatisierungstechnik her. Inzwischen wird das Unternehmen gemeinsam mit seinem Sohn Dr. Wolfgang Lust geleitet. Die Lust-Gruppe beschäftigt 430 Mitarbeiter und erwirtschaftete in 2003 einen Umsatz von 48,5 Mio Euro. Lust Antriebstechnik trug dazu mit einem Umsatz von 23,5 Mio Euro und 220 Mitarbeitern bei. Für 2004 geht man von einem zweistelligen Wachstum aus. Eingesetzt werden die Produkte des Unternehmens in vielen Wirtschaftszweigen, von der Textilindustrie, der Medizin- und Umwelttechnik über Pumpen und Kompressoren bis hin zu exotischen Einsätzen wie im Weltraum auf der ISS (International Space Station). Die Erfolgsbasis des Unternehmens sind innovative Prozesse und fortschrittliche Technik. Die spezifischen Antriebslösungen von Lust verfügen über umfangreiche Steuer- und Positionierfunktionen für die Automatisierung von Bewegungsabläufen in Maschinen.
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