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Freie Auswahl der Test-Plattform

Kommentar von David Owen, Business Development Manager und Bob Stasonis, Marketing Manager bei Pickering Interfaces, USA
Freie Auswahl der Test-Plattform

In diesem Jahr konnte man beobachten, dass drei verschiedene Test-Plattformen ihre Bekanntheit im Markt gesteigert haben, und Anwender älterer Plattformen, wie z. B. GPIB und VXI, gewinnen konnten. Die Wahlmöglichkeiten für Anwender nehmen zu. Aus sowohl fachlicher als auch unternehmerischer Sicht bewerten wir die Wahlmöglichkeit als gleichermaßen vorteilhaft für Lieferanten und Kunden: eine größere Applikationsvielfalt wird durch mehr Produkte und Plattformen unterstützt. Für jedes Budget und jedes Anforderungsprofil wird eine Lösung geboten. In diesem kurzen Artikel zeigen wir auf, welche Zielrichtung die verschiedenen Plattformen verfolgen und warum, aus der Sicht von Pickering Interfaces, diese Wahlmöglichkeit positiv zu bewerten ist.

Im Mai 2011 hat das LXI-Konsortium bekannt gegeben, dass es seit der Markteinführung der ersten Systeme im Dezember 2005 mehr als 1.500 Produkte von 35 verschiedenen Herstellern zertifiziert hat. Diese Zahl ist insbesondere deshalb beeindruckend, weil das Konsortium die Zertifizierung von LXI-Geräten durch neutrale Fremdanbieter vorschreibt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Interoperabilität verschiedenster Geräte, die durch die Spezifikation Ethernet (LAN) gesteuerte Instrumente vorgegeben ist, auch gewährleistet wird.

Was bedeutet das für Lieferanten und Anwender von LXI-Produkten? Zuallererst stellt es sicher, dass Testsysteme aus mehreren LXI-Produkten konfiguriert werden können. Darüber hinaus steigert die Zertifizierung die Robustheit der Ethernet-Schnittstelle. Ihre Verfügbarkeit auf allen Rechner-Plattformen sorgt für ein einheitliches Look&Feel und die von GPIB-Systemen bekannte Stabilität. Anbietern bestätigt die Zertifizierung, dass ihre Produktreihe mit allen LXI-Produkten auf dem Markt zusammenspielt.
Das Kerngeschäft von Pickering Interfaces sind PXI-basierende Schaltsysteme. Wir haben jedoch aus gutem Grund kräftig in LXI-Lösungen investiert.
LXI: Das Unmögliche möglich machen
Viele unserer speziellen LXI-Lösungen sind im PXI-Formfaktor nicht realisierbar. PXI stellt mit seinem modularen Konzept enge konstruktive Randbedingungen an das Produktdesign. Wenn ein umfangreiches oder komplexes Schaltsystem erforderlich ist, lässt es sich schlicht auf PXI Modulen nicht unterbringen. Um beispielsweise eine Schaltmatrix mit 4.000 Relais mit 2 A zu realisieren, müssen so viele einzelne Module miteinander verbunden werden, dass häufig die Kapazität eines ganzen PXI-Chassis nicht ausreicht. Manche Produkte erfordern den Einsatz großer Bauteile wie z. B. Mikrowellen-Relais, die in einem PXI-Chassis zu viel Platz benötigen und dadurch die tatsächlichen Kosten der Schaltmatrix in die Höhe treiben. Jedes PXI-Modul benötigt sein eigenes PCI-Interface und eine entsprechende Anzahl Slots im Chassis.
Im Vergleich dazu benötigt die LXI-Plattform ein einziges LAN-Controller-Interface (dessen Kosten zugegebenermaßen höher sind als die des PCI-Interface bei PXI) sowie ein Gehäuse in geeigneter Größe, wobei diese Kosten erheblich niedriger liegen als bei einem PXI-Chassis. Zu den weiteren Vorzügen zählt, dass die externe Verkabelung stark vereinfacht wird, da die Verbindungen zwischen Modulen bereits intern bereitgestellt werden. Im Fall von großen, komplizierten Schaltapplikationen kann der Gesamtkostenvorteil leicht 40 % und mehr erreichen.
Aus der Sicht von Pickering Interfaces treten die Vorteile des LXI-Systems klar zu Tage. Sie ermöglichen Schaltsysteme anzubieten, die auf Basis des PXI-Systems schwierig, unmöglich oder nur unwirtschaftlich zu realisieren sind. Die genannten Argumente gelten jedoch nicht ausschließlich für Schaltsysteme. Bei den meisten Produktkategorien im Bereich Test- und Messsysteme gibt es Unterschiede bezüglich dessen, was auf Basis der einen oder anderen Plattform erreicht werden kann. Die Unterschiede können in der Rückführbarkeit der Messungen, der Genauigkeit oder in bestimmten Leistungsbereichen liegen und sie differieren von einer Kategorie zur Anderen.
Wachstum der PXI- und AXIe-Märkte
Auch PXI setzt weiterhin seine Meilensteine und Agilent Technologies’ Eintritt in diesen Markt ist sicherlich ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich diese Plattform weitere Märkte erobern wird. Aus unserer Sicht ist dieses Ereignis hochwillkommen. Es wird das Marktvolumen für PXI-Systeme insgesamt deutlich erweitern und die Position als primären Standard für modulare Systeme stärken.
PXI ist jedoch nicht der einzige modulare Standard, der sich auf einem Wachstumspfad befindet. Auch AXIe findet aufgrund der höheren Systemleistung seine Einsteiger. Die Embedded-Schnittstellen des Systems beruhen auf Elementen der LXI- und PXI-Standards. Die Wahlfreiheit bezüglich der Test-Plattform erhöht sich noch weiter, da Pickering Interfaces seine PXI-Schaltmodule auch in einem LXI-gesteuerten, modularen Chassis unterstützt, sodass Pickerings PXI-Schaltmodule sowohl in LXI- als auch in PXI-gesteuerten Testumgebungen zum Einsatz kommen.
Zusammenfassung
Es ist eher unüblich, dass drei relativ junge (aus Sicht der Test- und Messtechnik) Standards gleichzeitig im Markt wachsen. Es sieht jedoch so aus, als ob die Zukunft der Test- und Messtechnik von diesen wachsenden Standards bestimmt wird. Die gute Nachricht für die Branche ist, dass Anwender eine größere Wahlfreiheit haben. Im Bewusstsein, dass alle drei Standards ihren Platz in den Test- und Messsystemen finden werden, können die Anbieter jeweils diejenige Plattform in den Mittelpunkt rücken, die am Besten zu ihren Anforderungen passt.
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