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„Heirat“ mit großem Potenzial

Interview mit Martin Strehl, CEO der Schleuniger Gruppe
„Heirat“ mit großem Potenzial

Die seit Anfang dieses Jahres unter Eigentümerschaft der Metall Zug AG stehende Schleuniger Gruppe hat per Juli 2008 die im gleichen Markt tätige Pawo System AG in Zug übernommen. Im Interview mit EPP erläutert CEO Martin Strehl diesen strategischen Entscheid.

Herr Strehl, welche Kernkompetenzen gewinnt Schleuniger durch den Pawo-Deal dazu?

Die im Kanton Zug (Unterägeri) ansässige Firma ist spezialisiert auf Maschinen für das automatische Montieren von losen Teilen an Kabeln, insbesondere von Kunststofftüllen (Seals). Diese Technologie wird u. a. im Automobilbau eingesetzt, um das Eindringen von Spritzwasser und Feuchtigkeit in die Stecker zu verhindern. Mit dieser Spezialität ist Pawo weltweit als ein führender Lieferant der Kabelverarbeitungsindustrie anerkannt. Außerdem ist die Pawo System AG wie Schleuniger in der Entwicklung und Herstellung von Kabelverarbeitungsmaschinen – vor allem von Transferautomaten für die Komplettbearbeitung von Spezialkabeln – tätig. Wir ergänzen uns perfekt und auf diesen Stärken wollen wir aufbauen. Da Schleuniger und Pawo ähnliche Werthaltungen haben, wird die Zusammenarbeit erleichtert.
Wie ist die Akquisition zu Stande gekommen?
Der Pawo Firmengründer Paul Woecke wollte durch den Verkauf an Schleuniger seine Nachfolge frühzeitig regeln. Mit Schleuniger fand er den Wunschpartner, der sein Lebenswerk in seinem Sinn weiterentwickelt.
Wie werden Sie die beiden Unternehmungen unter den neuen Voraussetzungen weiter entwickeln?
Wir bauen unsere Marktposition vor allem im Bereich der Automobilindustrie – einem unserer Schlüsselmärkte – weiter aus und festigen sie. Alle Arbeitsplätze und Firmenstandorte von Pawo bleiben erhalten. Im Vertrieb hingegen wollen wir mit vereinten Kräften durch gemeinsame Verkaufskanäle auftreten.
Die Metall Zug AG hat Anfang dieses Jahres Schleuniger übernommen. Welchen Zusammenhang gibt es mit der Übernahme von Pawo?
Bei der Übernahme der Schleuniger Gruppe durch die Metall Zug AG (MZ) handelte es sich um die Nachfolgeregelung unseres bisherigen Mehrheitsinhabers Dr. Gerhard Jansen. Auch er hat mit MZ seinen Wunschpartner gefunden. Und mit Pawo arbeitet Schleuniger bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen. Pawo liefert zum Beispiel die Tüllenmodule, die wir in unseren CrimpCenter-Vollautomaten als Schlüsselkomponenten einbauen.
Wie hat sich Schleuniger innerhalb der Metall Zug Gruppe etabliert?
Wir bilden seit 1. Januar 2008 den Geschäftsbereich Wire Processing der Gruppe, sind aber mit unserer bisherigen Strategie eigenständig unterwegs. Mit anderen Geschäftsbereichen bestehen keine Synergien. Neu für uns ist, dass wir an eine börsennotierte Holding-Gesellschaft Bericht erstatten und so auch zahlenmäßig sichtbarer geworden sind.
Gibt es dadurch für Ihre Mitarbeiter Beteiligungs- oder Optionsmodelle?
Nein, solche Modelle kennt die MZ nicht. Es ist jedem Mitarbeiter aber selbstverständlich frei gestellt, selber Aktien des Unternehmens an der Börse zu erwerben.
Was verbessert sich für die Kunden?
Sie erhalten ein noch breiteres Produktprogramm aus einer Hand. Zudem wird die „Verheiratung“ des Schleuniger und Pawo Know-hows die Innovationskraft von Schleuniger verbessern, woraus unsere Kunden einen Vorteil ziehen werden. Kurz gesagt, werden wir als Gesamtunternehmung durch diese strategische Allianz leistungsfähiger und können ein noch größeres Marktsegment abdecken.
Bei Schleuniger, bei Pawo und bei der Metall Zug AG waren immer zufriedene Kunden und Produkte von kompromisslos hoher Qualität das Ziel. Daran hat sich mit dem Eigentümerwechsel und der Firmenübernahme nichts geändert.
Sind Sie mit dem Verlauf des bisherigen Geschäftsjahrs zufrieden?
Das 1. Halbjahr 2008 verlief insgesamt sehr gut und unseren Plänen entsprechend. Besonders erfreulich läuft das CrimpCenter-Geschäft, für das wir Anfang des Jahres einen Rekordauftrag aus den USA erhalten haben. Wir können auf motivierte Mitarbeiter zählen und sind – lokal wie global – gut aufgestellt. Natürlich sorgen wir uns über den schwachen Dollar, die steigenden Materialpreise und die Anzeichen einer wirtschaftlichen Abschwächung. Davon spüren wir aber glücklicherweise bis jetzt noch nichts.
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