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Kundenanforderungen sind der Maßstab

Reparatur lohnt sich in der elektronischen Baugruppenfertigung
Kundenanforderungen sind der Maßstab

Kraus Hardware, Großostheim, ist in größere und eigene Räumlichkeiten umgezogen. Möglich wurde die Entwicklung dorthin durch das gut geschulte, hoch motivierte Team und seine modernste technische Ausstattung. Kraus versteht sich als Partner für innovative und schnelle Komplettlösungen in der elektronischen Baugruppenfertigung von der Entwicklung, Beschaffung, Produktion bis zur Reparatur.

Das im Jahre 1992 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit 15 Vollzeitbeschäftigte, darunter vier Entwickler, die permanent damit beschäftigt sind, innovative und marktgerechte Lösungen innerhalb der Industrieautomatisierung zu finden. Als Dienstleistung werden Entwicklung, Layout, Bestückung, Mechanik, Rework, Testen und Röntgenanalyse angeboten. Der Geschäftsführer und Gründer Andreas Kraus: „Die Motivation zur Firmengründung war die Verbindung zu Herrn Morgenstern und dessen Unternehmen für Jäger Computergesteuerte Messtechnik in Lorsch. Bei der damaligen Umstellung von DOS auf Windows wurde erkannt, dass schnelle Regel-, bzw. Maschinensteuerungen unter Windows nicht mehr möglich waren. Und so kamen wir ins Spiel und entwickelten zusammen das Konzept, die Intelligenz vom PC auf das Messdatenerfassungs-System zu bringen. Heute entwickeln und fertigen wir die komplette ADwin-Produktpalette für das Unternehmen.“ ADwin steuert und regelt Mikrosekunden-genaue Vorgänge, zur Visualisierung werden einfach Bedienoberflächen auf dem PC verwendet. Damit werden Regel-, Mess- und Steueraufgaben in den Prüfständen einfach, komfortabel und schnell gelöst. Über 60 % seines Umsatzes macht Kraus Hardware mit diesem Kunden, der restliche Prozentsatz wird durch die Dienstleistung abgedeckt. Produkte und Fertigungsprozesse werden individuell optimiert, die Anforderungen bestimmen den Maßstab des Handelns. So kann für jede Problemstellung eine spezifische, effektive und rentable Lösung gefunden werden. Es werden schnelle Echtzeitlösungen für digitale Regler, und dank einer lösungsorientierten Konzeption auch anspruchsvolle Aufgaben wie elektronische Baugruppen inklusive Schaltplänen, Leiterplattenlayout und FPGA-Design für zeit- und EMV-kritische Aufgaben, entwickelt. Auch in der Entwicklungsphase wird dabei großen Wert auf kostenoptimiertes Arbeiten gelegt, um die Baugruppen möglichst einfach und effizient zu fertigen.

Termingerecht aus einer Hand
Alles aus einer Hand bedeutet zeit- und kosteneffizientes Arbeiten mit einem einzigen Partner. Neben der Entwicklung und Fertigung bietet der Dienstleister auch einen umfassenden Service für den Materialeinkauf, fachgerechte Lagerung und Logistik. Kurz vor der Einführung steht das Qualitätsmanagement nach DIN EN ISO 9001:2000, was eine gleichbleibend hohe Qualität der Produkte und Dienstleistungen garantiert. Mittels Barcode wird jedes Gebinde sowie der Restbestand je Gebinde überwacht, das Material über alle Fertigungsaufträge geprüft und der Lagerbestand bei der Verarbeitung an der SMD-Bestückungslinie mit dem Warenwirtschaftssystem synchronisiert. Die feuchteempfindlichen Bauteile werden im Trockenlager aufbewahrt. Bei geöffneten Traypacks werden Bauteile und Leiterplatten im Temperschrank getrocknet und anschließend bis zur Verarbeitung trocken gelagert. Ein Lagersystem gewährt einen schnellen Zugriff nach dem FIFO-Prinzip. Im Feederlager kann Gurtware, Trays, Stangenmaterial und Schüttgut im aufgerüsteten Zustand optimal aufbewahrt werden. Ob Prototypen, Kleinserien und Serien, es wird termingerecht gefertigt. Besonders kurze Reaktions- und Produktionszeiten bilden das Rückgrat der automatisierten Produktion im Unternehmen. Bestückt werden Kleinstbauteile, Finepitch, QFN (MFL) und BGAs, wobei sich die automatischen Prozesse nahtlos mit den konventionellen ergänzen. In der Aufbau- und Verbindungstechnik gehören das Einpressen von Steckverbindungen und die THR-Technik zu den tragenden Säulen. Optimale Lötprozesse stehen im Fokus, große massehaltige Baugruppen und Bauteile können problemlos verarbeitet werden. Eine Dampfphasenlötanlage ermöglicht eine ideale Wärmeübertragung mit Lötstellenqualität und Prozesssicherheit. Der Einsatz eines Temperschranks vermeidet eine Delamination beim Einsatz von Bauteilen, komplexer Multilayern, Flex- und Starr-Flex-Leiterplatten. An CAD/CAM-Bearbeitungszentren wird mit Hochgeschwindigkeitsspindeln gefräst, gebohrt und graviert. Es werden mehrere Werkstücke in einem Arbeitsgang bearbeitet, indem z.[B. das Plattenmaterial auf der Vakuumplatte aufgenommen wird. Ergebnis sind Produkte wie Frontblenden, Gehäuse, Leiterplatten, Steckverbindungen und Vorrichtungen mit Materialien wie Aluminium, Kupfer, Messing, Teflon und verschiedener Kunststoffe. Es können Frontblenden und komplette elektronischen Systeme individuell nach Vorgaben montiert werden.
Prüfen, testen, Rework
Tests und Prüfverfahren wie Flying Probe, ICT, manuelle optische Inspektion, AOI, Funktionstest, Endoskopie und Röntgeninspektion mit höchster Auflösung und Schrägdurchstrahlung stehen als Dienstleistung im Repertoire des Unternehmens, um höchsten Qualitätsansprüchen gerecht zu werden. Die Prüfprogramme für ICT werden aus den CAD-Daten weitestgehend automatisch erstellt, weshalb sich Testprogramme für die verschiedensten Baugruppen schnell erstellen lassen. In kurzer Zeit ist ein Prüfprogramm ohne Nadelbettadapter funktionsfertig und kostengünstig erstellt. Ein Dauertestschrank ist zum Erkennen von Frühausfällen sowie zur Überwachung von eventuellen Störungen in Verbindung mit speziellen Testprogrammen vorhanden. Eine Kälte-Wärmetestkammer steht zum Überwachen und Testen von Baugruppen in den kritischen Temperaturbereichen bereit. Ein weiterer Fokus ist das professionelle Reworken von Baugruppen mit hoher Wertschöpfung. „Es ist interessant, die Baugruppen zu reworken, wenn diese eine hohe Wertschöpfung haben“, so der Geschäftsführer. „Als wir erkennen mussten, dass die Dienstleistung von vielen nicht erbracht werden konnte, haben wir diese mit in unser Repertoire genommen. Unsere Kunden sind hauptsächlich EMS-Dienstleister oder Endanwender, die Bauteile getauscht haben wollen. Als Grund können das sowohl Leiterplatten- oder Bauteilprobleme als auch fehlerhafte Verarbeitung der Baugruppen sein.“ Hier ist eine Onyx 29 von Zevac im Einsatz, die schlecht platzierte, defekte, falsche und verdrehte Bauteile tauschen bzw. reparieren kann, Bauteilprobleme behebt und diese auch nachträglich bestückt. Dispensen von Lotpaste, Kleber und Vergussmasse sowie BGA-Reballing sind möglich. Der Einsatz eines innovativen Equipments in Verbindung mit qualifizierten Mitarbeitern wird höchsten Anforderungen gerecht, und anspruchsvolle Modifikationen sind machbar. Doch wie sehen die Entscheidungskriterien bei der Auswahl eines Gerätes aus? Dazu weiß Andreas Kraus genaueres: „Wir haben uns für die Onyx 29 entschieden, da es sich um eine halbautomatische Anlage handelt, bei der viele Prozesse automatisiert werden können und dadurch ein reproduzierbarer Reworkprozess gewährleistet ist. Das Gerät wurde mit einem Pyrometer für die berührungslose Temperaturmessung am Bauteil sowie einer Kamera zur Kontrolle des Prozesses erweitert. Ein Dispenser bringt Flussmittel, Lotpasten oder andere Vergussmassen auf und eine berührungslose Restlotabsaugung sorgt dafür, dass die Baugruppen nicht beschädigt werden. Die Traceability-Software dokumentiert den Prozess nahtlos für den Dienstleister und seine Kunden. Ein für uns gutes und stimmiges Rundumkonzept des Geräts.“ Weiter erläuterte Herr Kraus: „Um Untersuchungen mittels Röntgenanalyse effizient erstellen zu können, wurde u.[a. das Dammert und Kraus GmbH Röntgen-Analyselabor gegründet, mit Sitz im gleichen Gebäude. So können wir bereits im Vorfeld mittels Röntgenanalyse bestimmen, wo die Ursache für den Fehler liegt und ob eine Reparatur überhaupt nötig oder sinnvoll ist. Nur so ist gewährleistet, dass der Kunde die richtige Dienstleistung erhält, und die Baugruppenreparatur den nötigen Erfolg gebracht hat.“ Eine gute Entscheidung von Andreas Kraus, das Rework und Röntgen mit aufzunehmen. Seit Jahresanfang befindet sich das Unternehmen in einem eigenen Firmengebäude nah des bisherigen Standortes. „Dank unserer steigenden Auftragslage war die bisherige Fläche von ca. 700 m² in dem angemieteten Gebäude nicht mehr ausreichend“, so Andreas Kraus. „Ab diesem Jahr können wir auf 1.200 m² in eigenen Räumlichkeiten entwickeln und fertigen. Dabei hat sich im Wesentlichen die Produktionsfläche vergrößert.“ (dj)
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