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Lackieren und Beschichten

Technologietage und Linienkonzept in Zusammenarbeit
Lackieren und Beschichten

Um alles Wissenswertes um den Prozess Lackieren und Beschichten in der Elektronikfertigung erleben zu können, luden die beiden Unternehmen Smartrep und SMT Wertheim zu den ersten Technologietagen nach Wertheim ein. Neben informativen Vorträgen wurden interaktive Workshops angeboten, die Teilnehmer konnten sich live und vor Ort mit den Spezialisten austauschen, ihre Fragen stellen und das flexible Gesamtlackierlinienkonzept vor Ort kennenlernen.

Nach Begrüßung der mehr als 90 Teilnehmer durch Christian Ulzhöfer von SMT Wertheim referierten der Vertriebsleiter des Unternehmens Matthias Pfeifer sowie der SmartRep-Geschäftsführer Andreas Keller über Lösungen für die Elektronikfertigung. Dabei handelte es sich über die gemeinsam präsentierte Gesamtlackierlinie, das Highlight der Veranstaltung.

Linienkonzept in Kooperation
Das Eingabesystem von clever-motion ermöglicht die automatische Beladung von Leiterplatten aus einem Magazin in die Fertigungslinie. Je nach Variation können die Systeme bis zu vier Magazine auf einmal führen. Im Anschluss findet sich das SCS Precisioncoat-System, welches sowohl bei der Schutzlackierung als auch Beschichtung von elektronischen Baugruppen neue Maßstäbe bezüglich Flexibilität, Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit und Effizienz setzt. Die flexible 5-Achsentechnologie sorgt für einen hochpräzisen und schnellen Lackierprozess mit einer Positioniergenauigkeit von ±25µm. Neben einer stufenlosen Programmierung der Kopfposition finden sich Features wie Sprüh- und Dispenskopfsystem oder Offline-Programmierung. Das nachfolgende Transportsystem vom selben Hersteller dient zur Übergabe und Zwischenpufferung von Leiterplatten in der Produktionslinie. Die Systeme sind in unterschiedlichen Segmentlängen verfügbar. Neben Standardpositionen können kundenspezifische Anforderungen problemlos umgesetzt werden. So ist auch eine Ausstattung als Inspektionsplatz realisierbar. Zur Aushärtung des aufgetragenen Lacks findet sich die UV Schutzlack-Aushärteanlage von SMT für UV-Kleber oder UV-Schutzlacke. Die Inline-Anlage ermöglicht eine schnelle sowie bauteilschonende Aushärtung von oben und unten in der automatisierten Fertigung. Kernstück dieses Systems ist eine UV-Lichtquelle, die sich nicht nur durch eine besonders lange Lebensdauer auszeichnet, sondern über den gesamten Einsatzzyklus eine gleichbleibende Leistungsstärke erreicht. Neben absoluter Prozesssicherheit über einen langen Produktionszeitraum garantiert das System geringen Wartungsaufwand und MES-Anbindung. Alternativ ist die Nutzung eines Aushärteofens der Produktgruppe HTT möglich, also thermische Systeme für Anwendungen in den Bereichen Trocknen, Kleben, Aushärten sowie zur Vorbereitung für den Heiß- oder Kälte-Funktionstest. Die Aushärteanlagen bieten sowohl eine perfekte Wärmeübertragung als auch Energieeffizienz in Verbindung mit einer hohen Prozesssicherheit. Zudem überzeugen sie durch ihr durchdachtes modulares Größen- sowie innovativem Spurkonzept. Neben der Möglichkeit zur Nutzung von 1-Spur bis 6-Spur sind bis zu zwei Transportebenen, Schwerlasttransport sowie uni-direktional oder bi-direktionaler Transport verfügbar. Ebenfalls gibt es ein Beschleuniger-Ausgabeband sowie die MES-Anbindungen. Die Lackierlinie wird mit einem weiteren Transportsystem mit anschließendem Ausgabesystem vervollständigt, um die automatische Entladung von Leiterplatten aus der Fertigungslinie in ein Magazin zu handeln. Je nach Variation können die Systeme bis zu vier Magazine auf einmal führen. Die Ausstattung mit Kettentransport sowie einer Absaugvorrichtung ist realisierbar.
Fokus Lackieren
Im anschließenden Vortrag Technologie und Anwendung des Lackierens ging Sebastian Aulbach, Smartrep, näher auf die Beschichtungsanlage ein. SCS mit Sitz in Indianapolis, Indiana (USA) besitzt mehr als 40 Jahre Know-how in Sachen Beschichtung. Der Redner erläuterte die unterschiedlichen Beschichtungsverfahren wie Schutzlackierung, selektives Beschichten mit Ventilen, Sprühen, Dam andFill oder Underfilling, um im Anschluss die einzelnen Features der Beschichtungsanlage detailliert vorzustellen. Zusammenfassend stellte er fest, dass das System eine gezielte selektive Beschichtung prozessiert, ohne dass Maskieren und Demaskieren notwendig sind. Es entsteht kein Overspray und ein gleichmäßiger Lackauftrag ist garantiert, was eine rationelle Fertigung ermöglicht. Mitverantwortlich dafür sind die 5-Achsen-Technologie mit freier Programmierung der Neigung und Rotation, die individuellen Applikatoren für verschiedene Anwendungszwecke, die automatische Nadelkalibrierung, der programmierbare Zerstäubungsdruck, die individuelle Durchflussregulierung, das Kamerasystem sowie die Offline-Programmierung.
Stefan Schröder von Peters Lackwerke präsentierte einen Vortrag über die Schutzlacke für die Elektronik: Applikation, Einsatzgebiete und Leistungsfähigkeit. Der Referent sieht einen weiterhin steigenden Bedarf an Schutzlacken. So sind die Schutzlacke der Reihen SL 1301 sowie SL 1307 FLZ trotz Lösemittel Stand der Technik, und mit steigenden Abnahmemengen die Bestseller in diesem Bereich. Erstgenannter Lack behauptet sich weiterhin als weltweit bekannter Automobillack, während der Allrounder SL 1307 aufgrund seiner vielfältigen Möglichkeiten und der schnellen und einfachen Prozessierung auf immer größeres Kundeninteresse stößt. Der Zukunft gehört lösemittelfrei, so hat sich Twin-Cure mit geringem Energieverbrauch, wenig Abluftmenge, keine VOC-Emissionen und aufgrund von Kosten- und Zeitvorteilen gegenüber anderen Lacken durchgesetzt.
UV-Technik in der Elektronikfertigung war Thema von Matthias Robisch, HeraeusNoblelight. Der Trend hier geht zur UV-härtbaren Schutzbeschichtung, wobei die UV-Härtung im Durchlauf getrocknet, und die Wahl des richtigen UV-Systems genau geprüft werden sollten, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Der Redner zeigte den Aufbau einer Produktionsanlage zur UV-Härtung von Conformal Coatings auf und verwendete dazu das sich in der Beschichtungslinie befindliche System von SMT Wertheim. Neben dem Bandsystem für einen kontinuierlichen Vorschub der Substrate im Strahlerbereich und der regelbaren Bandgeschwindigkeit ist ein auswechselbares Strahlerspektrum vorhanden, und es besteht die Gewährleistung der Arbeitssicherheit gemäß DIN EN 14255–1 zum Schutz von UV-Strahlung.
Während der Präsentation zur Reinigung von elektronischen Baugruppen von Bert Schopmanns, kolbCleaning Technology, wurde aufgezeigt, warum Baugruppen vor dem Lackieren gereinigt werden sollten. Die Gründe sind naheliegend, blickt man auf die Kontaktierung beim Nadelbetttester, der Vorbereitung zum Bonden oder auf die Verbesserung des Isolationswertes. Nach den Pro und Contras einer manuellen Reinigung zeigte er die unterschiedlichen Technologien in der automatischen Reinigung inklusive Reinigungsverlauf, auf, um dann sein Augenmerk in Richtung Qualitätsüberwachung zu legen.
Christian Ulzhöfer, SMT Wertheim widmete sich dem Thema der modularen Maschinenkonzepte des Unternehmens in Verbindung der Wärmeübertragung für Lacktrocknungsprozesse. Hier gilt prinzipiell, dass die Wärmeübertragung frei gewählt werden kann, solange das Temperaturprofil eingehalten wird und keine spezifischen Fehler auftreten. Denn die meisten Fehler entstehen in der Aufwärmphase. Die Kombination aus Strahlung und Konvektion erreicht maximale Flexibilität, durch das modulare Konzept des Unternehmens können je nach Anwendungsgebiet Konvektion und Strahlung beliebig ausgewählt werden. (dj)

Zusammenarbeit: Gesamtlackierlinie
Die Komplexität der Prozesse in der Elektronikfertigung stellt die Produzenten vor neue Herausforderungen. SmartRep und SMT bieten hier durch Kompentenzbündelung in Sachen Lackierlinie auf Lieferantenseite dem Kunden beste Unterstützung. Dazu Andreas Keller, SmartRep (li): „Die Kooperation ergänzt unser Portfolio perfekt. Wir konnten zwar schon vorher das Lackieren anbieten, jedoch ohne Aushärtung. Nun kann sich der Kunde entscheiden, wen er als GU haben möchte, oder ob wir das als gemeinschaftliches Projekt durchziehen, was dem Kunden einen Mehrwert verschafft. Auch profitiert der europäische und deutsche Markt davon, dass wir im Vorführraum eine komplette Lackierlinie stehen haben und mit dem Kunden noch enger zusammen arbeiten können und wollen.“
Christian Ulzhöfer, SMT Wertheim (re.): „Wir wurden bereits vor Jahren von großen, namhaften Kunden auf den Lackierprozess angesprochen. Die Aushärtung erfolgt erst danach, gehört aber unabdingbar dazu. Und da ist man immer nur so gut, wie die einzelnen Prozesse aufeinander abgestimmt sind. Und je mehr und besser man da im Vorfeld miteinander kommuniziert und zusammen arbeitet, desto besser ist das Resultat des Lackierprozesses. Insofern haben wir unser Know-how ausgeweitet und nach einem Unternehmen gesucht, das sich im Lackieren gut auskennt. Indem wir die kompletten Parameter miteinander verschmelzen, können wir dem Kunden jetzt die beste Beratung zukommen lassen.“
Beide Unternehmen zählen dabei vor allem auf die Verknüpfung des gegenseitigen Prozess-Know-hows. Von diesen Synergien profitieren Kunden des Weiteren bei Linienprojekten im SMD-Prozess. Die Kooperation wurde gestartet und wird von beiden Unternehmen als Partnerschaft gesehen und gelebt.
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