Lebensversicherung Flexibilität

Die Dualität von Qualität und Kosten muss man heute um einen dritten Begriff zum Beziehungsdreieck erweitern: „Flexibilität“, so sagte Dr. Wolfgang Bochtler, Vorstand des Verbands der Leiterplattenindustrie (VdL), bei der Präsentation der aktuellen Marktzahlen im Mai 2009,.“ist die Lebensversicherung unserer Branche.“ Das Beziehungsgeflecht erschließt sich mit Bochtlers weiteren Erläuterungen: „Mitunter ist es sehr schwierig, bei heruntergefahrenen Beständen die Lieferkette auftrags- und termingerecht aufrecht zu erhalten. In dieser Situation ist es Mitarbeitern schwer zu erklären, dass sie kurzfristig aus der Kurzarbeit direkt in die Samstagsarbeit wechseln müssen.“

Früher war Kurzarbeit tatsächlich ein Zeichen, dass es einem Unternehmen richtig schlecht ging. Heute ist das nicht mehr so. Sie ist in Krisenzeiten ein Instrument des Kostenmanagements: Wie der private Autokäufer nicht auf seine Umsatzsteuer-Teilerstattung verzichten sollte, muss auch der Unternehmer mitnehmen, was dazu beitragen könnte, weniger gerupft durch die Krise zu kommen. Wer am Ende tatsächlich bezahlt, bleibt zu klären. Doch die Debatte um Gerechtigkeit, Strohalme und Strohfeuer soll hier nicht Thema sein.

Um jenseits der Krise dem Sog der Abwärtsspirale Preiskampf zu entkommen, müssen Unternehmen das Dreieck Qualität-Kosten-Flexibilität optimieren. Das geht allerdings nicht mit dem Rotstift. Wer tatsächlich heil durch die Krise kommen will, hat an ganz anderer Stelle die Hausaufgaben akurat gemacht oder zu machen. Will man flexible Wertschöpfungsnetzwerke innerhalb einer Organisation und über Organisationsgrenzen hinweg schaffen und erfolgreich managen, braucht es mehr als nur gutes Controlling.

Allein Kapitalbindung los zu werden ist keine intelligente Lösung. Das zeigte nicht zuletzt die Finanzkrise. Die Ängste, die das Wort Kurzarbeit auslöst, bleiben in Grenzen, wenn man Mitarbeiter als Partner einbindet. Dann tragen sie das Dreieck Qualität-Kosten-Flexibilität mit hohem Einsatz mit. Auch in Zeiten nach der Krise, wenn Kurzarbeit kein Instrument mehr ist.