Die weltweite Finanzkrise geht auch an der Elektronikindustrie nicht spurlos vorüber. Dennoch blickt die Branche den wirtschaftlichen Herausforderungen selbstbewusst entgegen. So war auf der electronica 2008 eine relativ optimistische Stimmung zu spüren. Die Veranstaltung zählte rund 2800 Aussteller, 58 % von ihnen kamen aus dem Ausland. Auf Besucherseite hatten sich in diesem Jahr rund 73.000 Fachbesucher eingefunden. Vor zwei Jahren waren es noch 78.000 gewesen. Aus den Mittel-Ost-Europäischen Ländern, aus Taiwan, Brasilien, Südafrika und Russland waren sogar noch mehr Besucher als in der Vergangenheit nach München gekommen. Weniger Besucher als bisher kamen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Israel. Die Rückgänge werden auf die aktuelle wirtschaftliche Lage zurückgeführt. Damit in Zusammenhang stehen auch verschärfte Reiserestriktionen der Unternehmen, die dazu geführt haben, dass die Zahl der Besucher pro Unternehmen gesunken ist.
Selbstverständlich wurde in den Messehallen über die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Monate und Wochen diskutiert. Obgleich vielerorts die Auftragsbücher noch auf Monate hin voll sind, erwarten Aussteller und Besucher eine Abschwächung der Konjunktur. Sie gehen jedoch selbstbewusst in diese schwierige Phase und haben ihre Unternehmen bereits entsprechend aufgestellt. Insbesondere die Automobilbranche und ihre Zulieferer sind betroffen. Eine Regel besagt, dass auf einen Arbeitsplatz bei den Automobilherstellern, vier Arbeitsstellen in der Zulieferindustrie kommen bzw. bei Entlassungen ebenfalls wegfallen.
Die aktuelle Geschäftsklimaumfrage unter den Mitgliedern des Fachverbandes Productronic im VDMA, die auf der internationalen Elektronik-Leitmesse präsentiert wurde, spiegelt die gestiegene Unsicherheit in der Branche wieder. “Die Branchenteilnehmer antworteten trotz gesunkener Wachstumsprognosen in unseren diversen Kundenmärkten zwar weniger dramatisch als erwartet. Die Unsicherheiten für die Entwicklung unserer heterogenen Branche im nächsten Jahr bleiben aber”, betonte Volker Pape, Vorstand der Viscom AG und Vorsitzender des VDMA Fachverbandes Productronic. Immerhin meldet ein Drittel der Befragten eine gleich bleibende oder bessere Auftragslage als noch vor einem Jahr, nur 16 Prozent sieht sinkende Umsätze für das Jahr 2008. Für 2009 werden sinkende Umsätze von 51 Prozent der Befragten vorhergesehen. Die insgesamt stark gegenläufigen Märkte, gepaart mit der Unsicherheit der Finanzkrise, machten die Vorhersagen für die Entwicklung des Productronic-Marktes derzeit sehr schwierig.
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