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Qualitätsprüfung im Kabelbaumtest

Federkontaktstift ermöglicht Wegemessung und Signalführung
Qualitätsprüfung im Kabelbaumtest

Die Anzahl der elektrischen und elektronischen Funktionen in Fahrzeugen steigt stetig an. Damit einher geht eine zunehmende Komplexität der elektrischen Kontakte und der Verkabelung. Im Hinblick auf die Qualitätsprüfung, die aus Sicherheitsgründen gerade beim Kabelbaumtest sehr strengen Anforderungen unterliegt, stellt diese Entwicklung eine große Herausforderung dar. Insbesondere in den Details der Adaptions- und Kontaktierungstechnik sind innovative Lösungen gefragt.

Feinmetall, Herrenberg

Neben klassischen Kurzschluss- und Verdrahtungstests muss immer wieder auch die korrekte Position von Kontaktteilen innerhalb eines Steckers abgefragt werden. Herkömmliche Adaptions- und Kontaktierungstechnik kann für diese Tests nur bedingt die erforderliche Qualitätsaussage treffen.
Bisherige Prüfmethoden
Bislang basiert die Prüftechnik vor allem auf einer Positionsabfrage der Kontaktelemente mit Tellernadeln und auf einer Verrastungsprüfung der Steckerelemente. Damit ergibt sich jedoch nur ein Prüfergebnis mit einer bestimmten Toleranzbreite. Die Tellernadel mit einer abgesetzten Prüfspitze fährt in eine Kontaktkammer ein und greift dort den Testpunkt ab. Die Länge der abgesetzten Prüfspitze ist statisch und entspricht bei dieser Anwendung dem Maß von der Steckerunterkante bis zur maximalen Entfernung zum Kontaktteil (plus Überlappungszuschlag). Hier wird nur die Prüfaussage ausgewertet, ob das Kon-taktteil in der korrekten Position ist oder nicht.
Bei der Verrastungsprüfung fährt eine Verrastnadel in die Kontaktkammer ein und drückt mit einer erhöhten Prüfkraft gegen das Kontaktteil. Das Schaltmaß einer Verrastnadel ist ebenfalls statisch und gibt das voreingestellte Maß am Kontaktteil (plus Toleranzzuschlag) wieder. Auch hier bleibt es bei einer ja/nein- Prüfaussage, Kontaktteil ist vorhanden und ausdrücksicher oder nicht vorhanden bzw. aus der korrekten Lage verschoben bzw. nicht verrastet. Sogenannte Pseudofehler treten nach wie vor auf.
Meilenstein für Positionstests
Die Prüfanforderungen gehen heute jedoch weiter. Erwünscht ist es, die Position des Kontaktes innerhalb eines Steckers auf den Bruchteil eines Millimeters genau zu ermitteln.
Dieser Anforderung wird ein völlig neuer, innovativer und zum Patent angemeldeter Lösungsansatz gerecht, der eine quantitative und sehr genaue Aussage bei der Kontaktlagenprüfung ermöglicht: Das Feinmetall Positions-Sensor-System.
Entwickelt wurde ein einfach justierbares Längenmesssystem, das bei einem Verfahrweg von bis zu 5,00 mm eine Auflösung von 5/100 mm bietet. Damit ist es möglich, die exakte Lage eines Kontaktelementes im Steckergehäuse zu ermitteln. Das Abgleichen eines Positions-Sensor-Systems bzw. Längenmessstiftes erfolgt nicht wie bei der Tellernadel und der Verrastnadel über die Feinjustierung der berechneten Position im Prüfmodul, sondern sehr einfach und flexibel über die Prüfsoftware im Tester. Über die Prüfsoftware kann so die tatsächliche Position eines Kontaktteils im Steckergehäuse quantitativ erfasst werden. Auch kleinste Abweichungen der Lage von Kontakten im Stecker werden erfasst und können entsprechend dokumentiert werden. Die Aussage, ob ein Prüfling in Ordnung oder nicht in Ordnung ist, wird durch die Festlegung der gewünschten Toleranzbreite bestimmt.
Beim Einfedern des Kolbens ändert sich der Messwert des Längenmessstiftes linear zum Federweg. Dieser Messwert wird von einem Tester erfasst und kann dann ausgewertet werden. Nach der Montage und dem Abgleichen der Sollposition per Prüfsoftware liefert dieser Wert eine quantitative Aussage über den erfolgten Federweg des Stiftes und damit über die genaue Position des Prüflings. Liegt der gemessene Weg außerhalb der definierten Toleranzen, so kann die Software dies als Fehler erkennen.
Einsatzmöglichkeiten des Längenmesssystems
Entwickelt wurde dieser Federkontaktstift mit integriertem Sensorelement, um bei der Steckerprüfung auch sogenannte Pseudofehler erfassen zu können, die bisher dazu führten, dass fehlerhafte Teile als Gut-Teile erfasst wurden. Durch die präzisiere Messmethode können nun auch diese Teile als Fehler-Teile identifiziert werden. Diese hochpräzise Auswertung wird nicht zuletzt dadurch erreicht, dass bauartbedingte Toleranzen im Prüfmodul oder im Adapter erfasst und aus der eigentlichen Messung herausgerechnet werden können. Selbst Toleranzen eines Steckergehäuses beeinflussen nicht das Testergebnis.
Durch den modularen Aufbau des Feinmetall-Längenmesssystems PS732 sind weiteren Anwendungsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Denkbar ist zum Beispiel eine Kombination mit verdrehgesicherten Kontaktstiften oder Verrastnadeln, durch die verschiedene Prüfschritte wie zum Beispiel eine Verrast- und eine Längenprüfung gleichzeitig erfolgen können. Weitere vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Prüfadapterbau:
  • Erfassung von Bauteilgrößen/Längen
  • präzise Erfassung von Lochtiefen oder Vorsprüngen
  • Prüfung von Spritzguss-Teilen um Erhöhungen oder einfallendes Material zu erkennen
  • Realisierung einer Niveauabfrage
  • Erfassen von PCB Durchbiegungen
  • gleichzeitige elektrische Messung in Kombination mit einer Längenabfrage
Fazit
Durch den Einsatz des neuen Positions-Sensor-Systems von Feinmetall wird eine bisher nicht erzielbare Prüfschärfe erreicht. Diese neue Art des Messens ermöglicht die Dokumentation der exakten Lage jedes einzelnen zu prüfenden Elementes. Verschiedene Kopfformen und ein minimaler Kontaktabstand von 1/10 Zoll (100 mil Raster) ermöglichen den Einsatz für fast alle gängigen Kontakttypen bzw. Bauteile.
Unschlagbar komfortabel ist die Möglichkeit, den Abgleich der Sollposition nach der Montage über eine Prüfsoftware zu realisieren, und das auf 5/100 mm genau – ein Meilenstein für den Steckertest und den Prüfadapterbau. Diesen Federkontaktstift kann man zu Recht als Multifunktions-Kontaktstift bezeichnen.
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