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Teamwork-Forum: Fortsetzung folgt

Drei Arbeitsplatz-Ausrüster bringen ein Fachforum auf den Weg
Teamwork-Forum: Fortsetzung folgt

Rund siebzig Teilnehmer, die nicht nur aus dem Südwesten angereist waren, nahmen am ersten Forum Arbeitsplatz-Gestaltungin Villingen-Schwenningen teil. Ausgerichtet haben es drei führende Ausrüster, die sich unter dem Stichwort „Teamwork“ zusammengetan hatten.

Gastgeber Waldmann Lichttechnik, ein Marktführer für Arbeitsplatzbeleuchtungen, die Spezialisten für komplexe Arbeitsplatzsysteme bei Andreas Karl in Fahrenzhausen bei München und der Arbeitsstuhlhersteller bimos Sitztechnik aus Meßstetten-Tieringen vermittelten in einem mehrstündigen Seminar alle Aspekte der Ergonomie im Produktionsprozess beim optimalen Verbund von Tisch, Stuhl und Licht. Und am Ende kam von höchst zufriedenen Teilnehmern die als Wunsch gedachte Frage, ob dieses Forum fortgesetzt werden könne. Christoph Zimmermann vom Waldmann-Produktmanagement meinte zunächst leicht zögernd „Gefühlsmäßig schon…“, um dann doch sehr deutlich eine Fortsetzung in einem Jahr anzukündigen.

Die Teamworker hatten sich zwei Fachleute für kognitive Ergonomie mit ins Boot geholt: Dr. Andreas Liebl von der Fraunhofer-Gesellschaft, der vom im Aufbau befindlichen Lichtlabor auf dem Stuttgarter Fraunhofer-Campus berichtete, und Kurt Ulmann vom schweizerischen Lernzentrum für Ergonomie und Arbeitsplatzgestaltung (LEA). Im Fraunhofer-Institut für Bauphysik werden die Wechselwirkungen unterschiedlichen Lichts in Arbeitsräumen untersucht, wobei es nicht nur um Produktivität und Energieeffizienz geht, sondern ebenso um die Mitarbeitergesundheit und die Sicherheit. Wessen Schlafhormon-Haushalt mit Melatonin durch Licht so verändert wird, dass er am Arbeitsplatz hellwach mehr leistet, soll nicht nach Arbeitsende bei der Heimfahrt in ein Tief fallen. Deshalb ist die ganzheitliche Betrachtung der Wechselwirkungen so wichtig.
Um die Mitarbeitergesundheit sorgt sich auch bimos mit Stühlen für die Arbeitswelt, die vor allem den gesunden Rücken und die Lendenwirbel fokussiert haben. Untersuchungen über Fehlzeiten durch Krankheiten, Körperschäden und Unfälle gehen von täglichen Kosten zwischen 300 und 700 Euro aus, die sich im produzierenden Gewerbe zu Milliarden häufen. Bei bimos geht es um das „dynamische Sitzen“, das Rückenbeschwerden und Durchblutungsstörungen entgegenwirkt. Der Arbeitsstuhlspezialist liefert nicht nur, sondern weist die Beschäftigen auch in die richtige Handhabung der verschiedenen Stühle mit ihren vielfältigen Einstellmöglichkeiten ein. Harald Morgenstern, bimos-Produktmanager, sieht in Sitzmöbeln, die modernen Montagesystemen genau angepasst sind, eine stets gewinnbringende Investition.
Ein Paradebeispiel für innovative Arbeitsplatzbedingungen präsentierte Hans Jürgen Neupert von Karl Arbeitsplatzsysteme mit den Augsburger PC-Produktionsstätten von Fujitsu. Je nach den Montage-Anforderungen sind hier kammförmige Fließbandanordnungen und In-Line-Ketten mit Peripherien wie Werkstückträger und Materialfluss vernetzt. Die High-Volume-Produktion erfolgt über unterschiedlich getaktete Montage- und Transferbänder. Höhenverstellbare Arbeitstische sind per „Stationstasten“ auf wechselnde Beschäftigte problemlos einstellbar. Auffällig ist, so Neupert, die stetige Zunahme manueller oder elektrisch betriebener Höhenverstellungen bei Arbeitstischen, die heute rund 25 Prozent des Liefervolumens ausmachen.
Wie komplex das Thema Licht am Arbeitsplatz ist, verdeutlichte Christoph Zimmermann. Bei Waldmann wurde die „Lichtphilosophie“ unter dem Markenbegriff Twin-C zu einem flexiblen System von den richtig kombinierten Lichtquellen entwickelt, wobei „Lux allein nicht alles ist“. Hier wird die Vernetzung mit den Teamwork-Partnern deutlich, denn Leuchtdichte und Arbeitsflächen spielen wie gesundes Sitzen eine entscheidende Rolle, ebenso die Vermeidung von Blendwirkungen. Und schließlich rechnet sich auch die Energieeinsparung („gigantische Sparpotentiale!“), von erhöhter Produktivität, Motivation und Qualitätssicherung ganz abgesehen.
Einen weiteren Kostenfaktor brachte der Schweizer LEA-Trainer Kurt Ulmann in die Debatte: Verschwendung. Wo die Arbeitsplatz-Ergonomie und die Logistik im Materialfluss nicht optimiert sind, entstehen vermeidbare Kosten, die gleichfalls gigantisch anwachsen können. Im „erlebbaren“ Lernzentrum LEA in Bergdietikon in der Nähe von Zürich werden Mitarbeiter und Entscheider von Produktionsbetrieben laufend systematisch geschult, um „versteckte Verschwendung“ abzubauen. Auch das neue Teamwork-Forum Arbeitsplatz-Gestaltung will weiter seinen Beitrag zur verbesserten Ergonomie leisten, die beim idealen Schraubendrehergriff anfängt und bei Tisch, Stuhl und Licht am Arbeitsplatz noch lange nicht aufhört. Es handelt sich um eine „Win-win“-Situation, nämlich um gewinnbringende Investitionen in das Humankapital. Und bei aller Maschinen- und Automationsgläubigkeit: Rund 70 Prozent des Sozialprodukts werden immer noch durch menschliche Arbeit erbracht. Und qualifizierte, motivierte Mitarbeiter werden immer rarer. Deshalb hat das Forum Zukunft: Fortsetzung folgt. (jt)
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