Die Landesinitiative Nano- und Materialinnovationen Niedersachsen veranstaltet gemeinsam mit der Schott AG in Grünenplan einen Technologietag.
Glas hat sich als inertes Material seit Jahrhunderten bewährt. Insbesondere seit der Erfindung des Borosilikatglases durch Otto Schott bietet es sich z. B. hervorragend als chemisch/biologisch beständige Grenzfläche für Sensoren in der Biotechnologie und Elektronik an. Darüber hinaus lassen sich die Oberflächeneigenschaften von Glas gezielt beeinflussen und damit diesen Werkstoff in Bezug auf physikalische Effekte wie z. B. Hydrophobizität, Biokompatibilität, usw. maßschneidern. Glas besitzt vielfältige Eigenschaften. Aufgrund seiner niedrigen Gas- und Wasserpermeation eignet es sich exzellent für hermetisch gekapselte Bauelemente wie Sensoren in der Halbleiter- und Biotechnologie. Die hohe optische Transparenz und Oberflächengüte von Glas erlaubt zudem die Verkapselung von Bauelementen mit Optischen Detektoren. Das Material erlaubt eine vielfältige Strukturierung: vom mm-Bereich mit mechanischer Bearbeitung bis hin zu mikrostrukturierten Wafern. Je nach Anforderung kann eine Reihe von Oberflächen- und Materialbearbeitungsprozessen angeboten werden: Von hochpräzisen Kapillaren in Sandstrahltechnik über hochgenaue Geometrien in Ultraschall-Läpptechnik bis hin zu feinsten Durchführungen in Dünnstgläsern durch Laserstrukturierung finden sich die Gläser schon heute in einer Vielzahl von Geräten und Anwendungen der Sensorik und Biotechnologie.
Insgesamt eröffnet die Mikrostrukturierung des Materials Glas umfangreiche Möglichkeiten für neue Anwendungen, die im Rahmen des Technologietages zum Thema „Neue Strukturierungstechnologien für Dünngläser“ im intensiven Dialog innerhalb des Netzwerks diskutiert werden sollen.
Fachbeiträge folgender Referenten (Auszug) bestimmen das Programm des Technologietages:
- Prof. Dr. Andreas Dietzel (Technische Universität Braunschweig) – „Mikrofluidische Systeme – Ist Glas der bessere Werkstoff?“
- Dr. Roman Ostholt (LPKF – Laser & Electronics) – „Hochgeschwindigkeitsverfahren zur Herstellung von Blind und Through Vias in Dünnstglas für 2,5D Packaging Anwendungen“
- Dr. Thomas Rainer (Boraident GmbH) / Dr. Jürgen Ihlemann (Laser-Laboratorium Göttingen e.V.) – „UV-Laserbearbeitung von Glas: Mikrooptische Strukturen und Diffraktive Markierung“.
Das gesamte Vortragsprogramm steht online zur Verfügung: www.nmn- ev.de/events/arbeitskreise-und-technologietage
Die Veranstaltung findet bei der Schott AG in Grünenplan am 28. Mai 2015 von 10:00 – 16:00 Uhr statt. Entscheider, Anwender und Forscher sind herzlich eingeladen, sich mit Fachexperten über aktuelle Themen und Bedarfe zu Applikationen der Mikrofluidik, Sensorik und verschiedener Bearbeitungstechnologien auszutauschen. In einer abschließenden Diskussionsrunde werden Projektansätze im Bereich der Strukturierungstechnologien für Dünngläser identifiziert, um innovative Lösungsansätze zu erarbeiten.
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