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Zeitumstellung: Nutzen oder Plage?

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Zeitumstellung: Nutzen oder Plage?

Die Sonne scheint wieder öfter, die Tage werden länger und die Temperaturen steigen langsam an. Der Frühling ist endlich da! Mit der neuen Jahreszeit werden auch die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag sprangen am 27. März die Uhren von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr um. Doch der kleine Dreh an der Uhr kann den Bio-Rhythmus durcheinander bringen und führt häufig zu einem kleinen Jetlag. Deshalb wird empfohlen, sich frühzeitig auf die Zeitumstellung vorzubereiten. Bereits ein paar Tage vorher sollten Betroffene etwas früher ins Bett gehen und auch die Mahlzeiten früher als gewohnt einnehmen. Umfangreiche Abendessen sollten allerdings vermieden werden. Wer normalerweise einen Mittagsschlaf macht, für den empfiehlt sich, ein paar Tage darauf zu verzichten, um nachts besser schlafen zu können. Bis sich die innere Uhr und der Tagesablauf wieder aufeinander eingestellt haben, können individuell ausgeprägte Symptome auftreten. Dazu gehören Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, depressive Verstimmungen und Appetitlosigkeit. Der Grund für Probleme ist die innere Uhr: Die Sonne beeinflusst durch den Wechsel von hell und dunkel im Tagesverlauf die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin. Deshalb sind viele Menschen nach der Zeitumstellung noch nicht müde, obwohl die Uhr bereits die gewohnte Schlafenszeit anzeigt. Die Anpassung an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus kann individuell unterschiedlich lange dauern und schwankt meist zwischen zwei und sieben Tagen.

Bei schweren Problemen durch die Sommerzeit-Umstellung sollte dennoch auf die Einnahme von Schlafmitteln verzichtet werden. Stattdessen helfen beruhigende Tees oder ein warmes Bad. Auch Entspannungstechniken und autogenes Training fördern das Einschlafen.
Schon seit der Einführung der Zeitumstellung vor 31 Jahren streiten die Deutschen über den Sinn der Zeitumstellung, immerhin ist sie mit einem erheblichen Aufwand verbunden: Allein bei der Deutschen Bahn werden 120 000 Uhren umgestellt. Dies geschieht, wie auch bei allen privaten Funkuhren, über die Impuls gebenden Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Doch was bringt die Sommerzeit eigentlich? Spart die Sommerzeit etwa Energie? Die Ölkrise 1973 war der Auslöser, hieß es in Deutschland, man müsse Energie sparen. Deshalb beschloss der Bundestag ein Zeitgesetz, das die Einführung der Sommerzeit erlaubte, die 1980 in Kraft trat. Die Idee lag darin, dass durch die Verschiebung der Zeit um eine Stunde nach vorne die Deutschen im Sommer das Tageslicht länger ausschöpfen könnten und weniger Beleuchtung nutzen müssten. Heute weiß man allerdings: Die Sommerzeit bringt nur sehr geringe Energieersparnisse, wenn überhaupt. Die Bundesregierung teilte bereits 2005 mit, dass die Zeitumstellung keine Energieersparnis bringe. Als Begründung war zu hören, dass „zwar die Bürger im Sommer abends weniger häufig das Licht anknipsen, allerdings heizen sie im Frühjahr und im Herbst in den Morgenstunden auch mehr – das hebt sich gegenseitig auf.“ In dieser Rechnung wird noch nicht berücksichtigt, dass infolge der länger andauernden Helligkeit abends der Verkehr zunehmen kann, was den Energieverbrauch steigen lässt.
Auch sollen in den ersten vier bis fünf Wochen nach der Zeitumstellung die Unfallgefahr steigen, meint zumindest der Auto Club Europa (ACE) und verweist auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. Diesen zufolge stieg die Zahl der Unfälle in den vergangenen fünf Jahren jeweils im April im Vergleich zum März bundesweit um bis zu 29 Prozent an. Ob dies tatsächlich eine Folge der Zeitumstellung ist oder zum Beispiel der Umstand, dass zu dieser Zeit wieder mehr Menschen mit Fahrrädern und Motorrädern unterwegs sind, ist noch wenig erforscht. Auch denkbar wäre der Einfluss von Rehen und Wildschweinen auf den Verkehr, denn die Tiere fressen weiter abhängig vom Sonnenstand – und kollidieren dabei möglicherweise vorübergehend vermehrt mit den zeitlich verschobenen Autoströmen.
Damit der Binnenmarkt der Europäischen Union funktioniere, müssten der Beginn und das Ende der Sommerzeit in der Gemeinschaft einheitlich geregelt sein, teilte die Bundesregierung 2005 mit. Deshalb werde an der Sommerzeit festgehalten, sofern sie die Mitgliedstaaten der EU nicht gemeinsam abschaffen wollten.
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