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Mit der Drei-Punkte-Strategie zum Weltmarktführer für zukunftsweisende Lösungen rund ums Löten

Top-Interviews
Mit der Drei-Punkte-Strategie zum Weltmarktführer für zukunftsweisende Lösungen rund ums Löten

„Wir wollen weltweiter Marktführer für Lösungen der Elektronikfertigung werden. Dazu bringen wir nicht nur neue Produkte auf den Markt, sondern verfolgen eine weltweite Strategie zur weiteren Stärkung unserer Marke Weller“, erklärt Philippe Buidin, Director Global Product Management & Marketing, während der productronica 2015 in München. Die Weller Tools GmbH forciert ihr neues Ziel und setzt die Messlatte nach oben. Auf dem Stand auf der productronica präsentiert sich das Unternehmen seinen Kunden und Besuchern mit einem neuen Produktportfolio sowie einer klaren Message: OwningtheBench.

Herr Buidin, als Mitglied des Führungsteam von Weller Tools können Sie unseren Lesern bestimmt mehr über die wohl definierte Strategie berichten. Was hat es damit auf sich?
Das wichtigste für unsere Kunden ist es zu wissen, wohin wir gehen, unsere Richtung. Und unsere Richtung ist klar, wir wollen die weltweite Marktführerschaft und gleichzeitig die Marke Weller stärker etablieren. Etablieren dahingehend, dass unsere Produkte die beste Lösung sind, wenn es um hochproduktive, elektronische Auftisch- und Montage-Lösungen geht. Zweifelsfrei sind wir bereits heute Marktführer im Bereich der manuellen Löttechnik, jedoch geht unser Ziel weit darüber hinaus.
Was bedeutet das im Klartext?
Wenn Sie sich hier am Stand umsehen, sehen Sie „OwningtheBench“. Damit meinen wir Lösungen, die mehr als das klassische Löten bedeuten. Lösungen wie Schraubendreher, Präzisionszangen und -Pinzetten, Absauganlagen….einfach Tools, die mit zum Handlöten benötigt werden und dazu gehören. Dieser Bench stärkt schlussendlich den Wert der Marke Weller und ist ein Punkt unserer Strategie auf dem Weg zum globalen Marktführer. Wir haben uns im Vorfeld unserer Überlegungen unser Produktportfolio angeschaut, um Investitionen in Neuentwicklungen zu tätigen, die zu unseren Lösungen passen bzw. diese ergänzen. Das Ergebnis lässt sich sehen, denn wir haben nicht weniger als sieben neue Produkte hier in München dabei. Unter anderem eine kosteneffiziente Lösung für Lötrauchabsaugungen am Arbeitsplatz, einen optimalen Lötvorschub bei manuellen Lötaufgaben, die neue Technology Line Plattform für Löt- und Heißluftanwendungen oder ein aktives Lötsystem mit austauschbaren passiven Lötspitzen. Zwei davon sind Prototypen, Roboter, die wir im Laufe des Jahres auf den Markt bringen werden. Dies alles stellen wir hier aus und zeigt unseren Weg, uns zum globalen Marktführer zu machen.
Gibt es denn weitere Punkte in Ihrem Ziel, Weltmarktführer zu werden?
Wir sind Marktführer in den USA sowie Europa mit unserem Kerngeschäft, denn das ist unser Ursprung und dies ist die Region, in der wir den größten Teil unseres Geschäfts generieren. Doch schauen wir auf den Globus und fragen uns woher das Wachstum kommt, blicken wir eher zu den stark wachsenden Ländern. Vor 5 Jahren waren dies noch die BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China. Das ist zwar heute immer noch so, doch lässt sich ein Wandel feststellen und es kommen andere Länder stark nach. Länder, in denen die Regierung mit Investitionen locken oder auch Länder mit attraktiverem Lohngefüge. Ich denke dabei an Länder wie Vietnam, Indonesien, Thailand, Malaysien oder Mexiko, alles Länder, die sehr schnell wachsen. Dort wollen wir unser Wachstum in gleichem Maße forcieren, um unser Ziel zu erreichen. Als künftiger Weltmarktführer sollten wir in allen Ländern, nicht nur in Europa und den USA, sondern auch in Asien oder Lateinamerika an Bedeutung gewinnen. Also haben wir an diesem Punkt angesetzt, Infrastruktur und Ressourcen aufgebaut, um ebenfalls in den neuen Märkten, Regionen präsent zu sein. Nur so können wir sicher stellen, dass wir alle Kunden erreichen, mit dem richtigen Support am richtigen Platz.
Wir sind ein Channel-Unternehmen und arbeiten über unsere Verkaufsorganisation hinaus weltweit mit Distributoren und Partnern zusammen. Sie unterstützten durch einen traditionellen Support zum Wohl unserer Kunden, den wir so als Hersteller niemals leisten könnten. Dies ist der weitere Punkt für unseren Weg zum Weltmarktführer.
Der dritte Punkt betrifft die Stärkung der Marke Weller. Weller stellt seit bald 60 Jahren Lötwerkzeuge und präzise manuelle Löttechnik sehr erfolgreich her, unser Kerngeschäft. Dies werden wir auch nicht einstellen, sondern ganz im Gegenteil durch ständige Investition in Forschung und Entwicklung in neue Produkte und Technologien aufwerten. Zusätzlich haben wir begonnen, über den Tellerrand „Löten“ zu blicken und durch zusätzliche Gerätefamilien wie elektrischer Schraubendreher, Präzisionszangen und Pinzetten oder Lötdraht sinnvoll zu ergänzen.
Solche Neuentwicklungen kosten doch viel Zeit und Know-how. Wie konnten Sie dies in der kurzen Zeit realisieren?
Wir haben eine sehr starke und innovative Entwicklungsabteilung, in die wir investieren und die sehr flexibel arbeitet. Unser Vorteil liegt darin, dass wir Teil der Apex Tool Group sind und davon profitieren können. Wir müssen nicht das Rad neu erfinden, sondern können unter anderem auf das umfangreiche Portfolio von über 30 führenden Werkzeugmarken der Apex Tool Group zurückgreifen und z. B. strategische Partnerschaften eingehen. Des Weiteren könnten weitere Transaktionen im Unternehmensbereich durch Partnerschaft oder Zukauf getätigt werden, die den Wert der Apex Gruppe steigern würden, sehr zum Vorteil unserer Kunden.
Und bis wann wollen Sie Ihr Ziel erreichen?
Unser Plan sieht bis Ende 2018 vor, ein absolut ehrgeiziges Ziel. Denn es benötigt Zeit, die richtigen Entscheidungen zu treffen, die richtigen Mitarbeiter und Partnerschaften weltweit zu finden, die unserer Mentalität entsprechen sowie die richtigen Investitionen in die richtigen Produkte zu tätigen. Doch ich bin der festen Meinung, das Unternehmen ist so innovationsstark, dass wir dies schaffen können. Denn wir sind eine starke Marke mit einem breiten Portfolio an Lösungen für die Elektronikfertigung, sind zudem glaubwürdig und bewegen uns in eine einheitliche Richtung.
Wo sehen Sie die Trends in der Elektronikfertigung?
Wir sehen, dass sich viele Elektronikhersteller seit langem in China etablieren. Dies ist kein Geheimnis und jeder weiß das. Jedoch ziehen sich Unternehmen langsam und stetig aus China zurück. Manchmal noch vom Süden Chinas nach Zentralchina bzw. Teilen Chinas mit niedrigerem Lohngefüge. Doch gehen Unternehmen auch aus China raus in eine der schnell wachsenden Regionen wie Malaysien, Indonesien oder Vietnam. Ein anderer Trend ist die weitergehende Miniaturisierung der Komponenten, aufgrund dessen die Erwartungen der Elektronikhersteller an Equipmentfertiger wie uns steigen. Oder blicken wir auf die Technologie der Embedded Chips in der Leiterplatte, wo nicht mehr gelötet sondern zwischen den Lagen eingebettet wird. Hierfür sollten die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen.
Ein weiterer Trend und für uns sehr wichtig ist die Migration. Industrie 4.0 in Verbindung mit hohen Anforderungen an die Lötqualität der Lötstellen gehören dabei zu den Treibern. Gerade die Nachverfolgbarkeit, wann ist wo durch wen und mit was gelötet worden, kann durch Automation erzeugt werden. Dazu haben wir unsere zwei Prototypen an Roboter dabei, die wir in diesem Jahr auf den Markt bringen. Wir wissen bereits heute, was der Kunde morgen benötigt und können ihm dies dann auch liefern.
Herr Buidin eine letzte Frage: Ist die productronica für das Unternehmen ein Erfolg? Wie sieht das Feedback der Kunden aus?
Aus Blickwinkel Weller muss ich sagen, die Messe war äußerst erfolgreich. Wir hatten unglaublich viele Besucher, sowohl was die Quantität als auch die Qualität anbelangen. Wir erzielten 40 % mehr Leads als während der vorherigen productronica, was ein starkes Zeichen der Vitalität unserer Händler und Kunden widerspiegelt. Auch konnten wir am 11. November zu unserem Distributorentreffen die beachtliche Anzahl von 125 Distributoren begrüßen. Sie berichteten, dass die Einführung der neuen Produkte, unsere gesetzten Prioritäten sowie die geplanten Investitionen – in anderen Worten unsere Gesamtstrategie – begrüßt und bestmöglich unterstützt werden. Und glauben Sie mir, dies wird sowohl Weller als auch seinen Distributoren Wachstumschancen für die kommenden Jahre verschaffen.
Das Interview führte Doris Jetter
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