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Engineering Flexibility

Best Practice durch intensive Zusammenarbeit
Engineering Flexibility

Die SYS TEC electronic GmbH aus dem sächsischen Heinsdorfergrund ist das Systemhaus für ganzheitliche Entwicklung und Implementierung von Hard- und Softwarelösungen für eingebettete Systeme und verteilte Automation. Auf 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Mikrokontrollersystemen für Branchen wie Transport & Bahntechnik, Automatisierung und Industrielle Kommunikation bringt es die Ingenieurs-Schmiede aus dem Vogtland. Nach Ersa Lötstationen und einer Reworkstation setzt das Unternehmen seit kurzem auch beim Selektivlöten auf Ersa – das Top-Modell Versaflow 4/55!

Systemhäuser und die Elektronikfertigungsbranche müssen sich in einem extrem dynamischen Umfeld behaupten, um im Wettbewerb zu bestehen. Das weiß auch die SYS TEC electronic GmbH, 1990 als Ingenieursbüro für IT-Projekte im Vogtland gegründet – heute 90 Mitarbeiter stark, über 30 Prozent Entwicklungsingenieure. 2016 erwirtschaftete das Team des Unternehmens mit ca. zehn Millionen erstmals einen zweistelligen Millionenumsatz. Erste Software-Projekte nach der Unternehmensgründung gab es kurz nach der Wende für die Zahnmedizin- und Medizintechnik inklusive Schulungen. Eines der Standardprodukte, das auch heute noch stark nachgefragt wird, ist ein universell einsetzbares USB-CAN-Modul. Nach und nach kamen Entwicklungsprojekte für Elektronikdesign dazu – jedes Jahr legte das sächsische Unternehmen kontinuierlich zu. „Den Puls von SYS TEC electronic lässt ganz klar die Bahnindustrie schlagen. Unsere Stärke ist Flexibilität auf höchstem qualitativem Niveau – wir können sehr schnell reagieren, wenn es neue Produktanforderungen oder Änderungswünsche von Kundenseite gibt. Ebenso stellen wir bei Bedarf sofort eine Gruppe von Entwicklern auf ein Projekt ab“, sagt Dominique Bräuer, Technischer Produktionsleiter im Unternehmen. Flexibel sei man auch in der Prototypenbestückung – von der Entwicklung des Designs über die Prototypenfertigung bis zur Serie begleite das Unternehmen seine Kunden und prüfe dabei ein Produkt bereits ab Entwicklungsstart auf Fertigbarkeit. „Wir betrachten diese Inklusivdienstleistung als selbstverständlich – dabei ist sie für unsere Kunden bares Geld wert“, ergänzt der 30-Jährige, der seit fünf Jahren im Unternehmen arbeitet. Hard- und Softwareentwicklung, Einkauf, Produktion – alles befindet sich am selben Standort. Kurze Wege und schnelles Reaktionsvermögen machen den ganzheitlichen Allrounder attraktiv für den Elektronikfertigungsmarkt. SYS TEC electronic ist nicht der klassische EMS-Dienstleister, der Stückzahlen im Hunderttausender-Bereich abarbeitet – natürlich arbeitet das Entwickler-Team auch stetig daran, die Stückzahlen hochzufahren. Im Unternehmen steht jedoch die Entwickler-Expertise mit tiefgehendem Beratungsansatz deutlich stärker im Fokus. So produziert man ab Stückzahl 1 in der Prototypen-Phase, über die Nullserie auch komplette Serien bis zu mehreren 10.000 Stück, nachdem das Unternehmen das Design entwickelt hat. Ziel sei stets, mit der Entwicklung auch die Serie zu bekommen – denn nach Definition der Parameter ist klar, wie Prozess und Fertigung ablaufen. Anders in der Entwicklung, in der von Anfang bis Ende jeden Tag alles passieren könne.

Von der Beratung bis zur Serie
Die SYS TEC electronic-Expertise bezieht sich auf die Entwicklung und Produktion kundenspezifischer Geräte und Standardkomponenten für eingebettete Systeme unter Verwendung von CAN, CANopen und Ethernet Powerlink. Je nach Kundenanforderung kann das Unternehmen in jeder Projektphase einsteigen – ob bei Projektberatung, Entwicklung oder Serienproduktion. Seit über zehn Jahren verfügt man auch über eine eigene Elektronikfertigung. Aufgrund vorheriger Projekte und kleinerer Serien bringt das Unternehmens-Team insgesamt schon ca. 20 Jahre Erfahrung in der Elektronikproduktion mit.
2013 kamen eine zweite Fertigungshalle und das Entwicklungsgebäude dazu. An sich waren diese Räumlichkeiten so angelegt, dass es für die anstehenden Kapazitäten einige Zeit reichen würde – aber schon jetzt stößt man räumlich wieder an Grenzen. „Wenn es so weitergeht, werden wir definitiv in naher Zukunft hier am Standort Heinsdorfergrund erweitern müssen“, sagt Dominique Bräuer. Verkehrstechnisch ist man hier im Vogtland gut angebunden, die A72 ist einen Katzensprung entfernt.
Ein beträchtlicher Anteil der Projekte geht auf das Konto der Bahnindustrie. Speziell ein Bestandskunde expandiert dabei auf dem weltweiten Markt mit einer neuen Geräteserie, die in großer Stückzahl gefertigt wird – ein deutlich größeres Volumen im Zehntausender-Bereich. Eine Herausforderung, die das Unternehmen gern annimmt – es wurden bereits Maßnahmen getroffen, um jene Anforderungen mit weiterhin hohen Qualitätsstandards zu erfüllen.
Auf Langzeitstabilität angelegt
Organisatorisch setzt das Unternehmen dazu einige Hebel in Bewegung, etwa die Erweiterung des Maschinenparks, den Einsatz von schnelleren Maschinen und die Anschaffung eines MES, mit dem sich die Produktionsplanung besser steuern lässt und durch das etwa Spitzen und Terminänderungen besser abgefangen werden können. Zwingend erforderlich ist für das Unternehmen dabei, sich die große Flexibilität zu bewahren – denn für die Industrie ist es nicht ungewöhnlich, spontan ein Redesign für eine Leiterplatte anzusetzen, das zudem aufgrund anstehender Zertifizierungen zeitkritisch durchzuführen ist. Die IPC-Prüfklasse 3 ist für SYS TEC electronic Standard, denn nur erstklassige Produkte gewährleisten die erforderliche Langzeitstabilität – die Baugruppen müssen zehn oder sogar 20 Jahre halten, eine Gerätegeneration für die Bahnindustrie bringt es auf einen vergleichsweise langen Lebenszyklus von mehr als fünf Jahren. Dazu werden die Baugruppen in der Fertigung lackiert und jedes einzelne Seriengerät einem Funktionstest in der Klimakammer von –40 bis +85 °C unterzogen.
Neue Möglichkeiten durch Partnerschaft mit Ersa
Und weil im Unternehmen die Anforderungen kontinuierlich steigen, greift das Systemhaus zunehmend auf Ersa als Systemlieferant Nr.1 in der Elektronikfertigung zurück. In Heinsdorfergrund kannte man die umfassende Ersa Welt mit Lötstationen, Reworkstationen, Inspektions- und Lötsystemen. Als die SYS TEC electronic-Lötkolben eines anderen Anbieters nach einigen Jahren ihr Produktionssoll erfüllt hatten, entschloss man sich zum Wechsel zu Ersa und bestellte die Lötkolben und Lötstationen im Dutzend – quasi das erste zarte Pflänzlein der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. In 2015 stand dann schon Größeres an: Für einen Kunden war ein bestimmter Baustein in der Stückzahl 3.000 zu wechseln – ohne Reworkstation war eine gleichbleibende Qualität dabei kaum zu bewerkstelligen. Es folgte eine Marktabfrage zu halb- und vollautomatischen Reworksystemen mit anschließendem Test – am Ende erhielt das Ersa Reworksystem HR 600/2 den Zuschlag. „Wir haben uns bewusst für diese vollautomatische Lösung entschieden, weil die halbautomatischen Systeme für unseren speziellen Fall nicht die gewünschten Ergebnisse lieferten – die HR 600/2 leistet hier mit vollautomatischem Vermessen und Platzieren ganze Arbeit“, sagt Dominique Bräuer. Die Entscheidung hat sich bereits über dieses konkrete Projekt hinaus bewährt – die Entwicklung greift gern darauf zurück, wenn einzelne Bausteine zu tauschen sind. Mit demReworksystem gewann SYS TEC electronic neue Erfahrungen und neue Möglichkeiten dazu – einen starken Eindruck hinterließ Ersa damit bei Entwicklung und Produktion des Unternehmens.
Das hatte systemseitig Folgen auf der nächstgrößeren Ebene: Seit drei Jahren hatte das Unternehmen eine Selektivlötmaschine eines kleineren Herstellers in Betrieb, bei der Fluxen, Heizen, Löten in einer Zone stattfand. Das reichte anfangs, aber qualitativ geht für das Unternehmen die Reise inzwischen in eine andere Richtung, zudem wuchsen die Stückzahlen. Da traf es sich, dass die Maschinenbediener Lutz Markert bei einer Ersa Schulung die Selektivlötanlage Versaflow 3 bei einer Vorführung erlebte – und restlos beeindruckt war! Das gab er an die Kollegen von Produktionsleitung und Management weiter mit dem Hinweis auf eine mögliche qualitative Steigerung und zeitliche Einsparung. Auch hier wurden Vergleiche mit Marktbegleitern samt Probelöten durchgeführt. „Bei der Schulung und beim Probelöten auf der Versaflow 3/45 im Ersa Demo-Center haben wir unmittelbar mitbekommen, wie das Unternehmen tickt – das hat uns ebenso wie die Hardware überzeugt. Zudem wissen wir einfach, dass wir bei Fragen sofort fachkompetenten Support bekommen. Am Ende haben wir uns für die Versaflow 4/55 entschieden, aus unserer Sicht das aktuell beste Modell am Markt“, sagt Lutz Markert. Das Unternehmen setzt damit auf ein langzeitbewährtes System, das weltweit erfolgreich im Einsatz ist, ebenso schnell wie zuverlässig funktioniert und höchste Qualität abliefert.
Bei aller Komplexität fand man sich schnell in die Bedienung ein – ausgestattet mit zwei Löttiegeln, Lötstandsüberwachung, automatischer Zinnzufuhr, Düsenaktivierung und Oberheizung, wurde die Standardausführung der Versaflow 4/55 um sinnvolle Komfortfeatures erweitert. Oberste Priorität hatte der stabile Prozess, der Basis dafür ist, Platine 1 bis 1.000 identisch zu löten.
Bei Bedarf können Module jederzeit einfach nachgerüstet werden. Was auch bereits geschehen ist: Für eine noch größere Qualitätssicherung wurde inzwischen eine IP-Kamera nachgerüstet, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Prozesssicherheit der Lötdüsen kontrolliert. „Die IP-Kamera führt die Wellenhöhenmessung beim Boardtransfer von Lötmodul zu Lötmodul durch und übernimmt danach auch die Rüstkontrolle – wenn Programme mit unterschiedlichem Düsendurchmesser gefahren werden, überwacht die Kamera beim Programmladen, welches Werkzeug in der Maschine gerüstet ist“, erklärt Ersa Area Sales Manager Mark Birl. Durch die Konzentration auf Prozess und Maschine kann sich das Team von SYS TEC electronic mit der neuen Versaflow 4/55 verstärkt auf die Qualität konzentrieren – was man auch hervorragend in Richtung Kunde kommunizieren kann. An Ersa schrieb das Unternehmen nach der Installation in einer E-Mail: „Die Lieferung, Installation und Schulung der Versaflow 4/55 liefen ausgezeichnet und ohne Komplikationen ab. Die Taktzeit wurde im Vergleich zur bisherigen Anlage um bis zu 70 Prozent reduziert und die Qualität geht weiter nach oben!“ Die noch junge Partnerschaft der beiden Unternehmen verläuft äußerst erfreulich für beide Seiten – gut möglich, dass die hervorragend funktionierende Geschäftsbeziehung künftig weiter ausgebaut wird. Im Vogtland weiß man, dass man mit Ersa über jeden Aspekt des Lötens in einen konstruktiven Dialog einsteigen kann!
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