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Nachhaltigkeit durch intelligente Vernetzung von Prozessen

Nachhaltigkeit durch intelligente Vernetzung von Prozessen
Erfolgreich durch Beständigkeit und Veränderung

Das Rodgauer System- und Vertriebshaus smartTec richtet seinen Blick im bald fünfzehnten Jahr seiner Firmengeschichte zuversichtlich nach vorn. Abgesehen von einer „Delle“ in den Jahren 2008/2009 zeigt das Unternehmen bis heute stetige Expansion, ablesbar an steigenden Umsatz- wie Mitarbeiterzahlen. Von den derzeit 55 Mitarbeitern arbeiten 16 im Technischen Vertrieb und der Anwendungsberatung und 22 in Service und Support.

Strategien der Nachhaltigkeit sind in diesem Zeitraum immer wichtiger geworden. Ihren Ausdruck finden diese bei smartTec in dem hohen Stellenwert, den die intelligente Steuerung der Fertigungsprozesse und modernste Systeme der Qualitätssicherung heute einnehmen. Eine Fehler eliminierende Produktion mit ausgefeilter Prozesssteuerung und Qualitätssicherung und gut vernetztem Informationsfluss bedeutet stets Einsparung von Ressourcen, bessere Nutzung von Material und Energie und Wegfall unnötiger Nacharbeit. Auch mit seinen vielfältigen Aus- und Fortbildungsangeboten in Theorie und Praxis – Stichwort smartAcademy und SCCE – unterstützt das Unternehmen diese Zielsetzungen.

Neben dem Standort in Rodgau ist man seit mehr als zehn Jahren auch in der Schweiz mit eigener Niederlassung präsent. Ein Vertriebsbüro Österreich wurde im Jahr 2008 etabliert. In Skandinavien wurden durch die ehemalige dänische Niederlassung Peter Jordan Nordic A/S Aktivitäten entfaltet, die seit 2013 als „echte“ smartTec-Tochter unter dem Namen smartTec Nordic A/S firmiert und erfolgreich im Norden aktiv ist.

Das breite Portfolio des Unternehmens ist in die drei Divisions smartFlex-Line, Soldering Competence Center Europe (SCCE) und smartec (Verbrauchsprodukte/Webshop) aufgeteilt. Gemäß Auditierung der Abläufe in Logistik, Vertrieb, Service und Qualitätsmanagement erfüllt das Rodgauer Systemhaus die Zertifizierung nach DIN ISO 9001.

Stets im Trend der Zeit

Nach dem Leitspruch, dass zum Erfolg neben Beständigkeit auch stetige Veränderung gehört, gab es in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten so manche wichtige Weichenstellung, mit der neue Entwicklungen frühzeitig aufgegriffen und den Anwendern als produktionstüchtige Applikation nutzbar gemacht wurden. Zu diesen Entwicklungen gehören zum Beispiel die enormen Fortschritte in der Qualitätssicherung, die durch den Schritt von der „2D-Welt“ in die „3D-Welt“ möglich werden. Diesen Weg ging das Unternehmen bereits sehr früh mit dem erfolgreichen SJ Innotech Schablonendrucksystem, das als erstes seiner Art mit vollwertiger integrierter 3D-Pasteninspektion ausgestattet war.

Ob Bauteile, Lotpaste oder das präzise Vermessen größerer Bauteile und Werkstücke: Die optische Inspektion mittels 3D-Technologie hat inzwischen einen Grad an Perfektion und Schnelligkeit erreicht, der vor 15 Jahren kaum denkbar schien. Mit dem US-Unternehmen CyberOptics als Partner bietet das Unternehmen 3D-Inspektionssysteme, die dank einzigartiger Sensortechnologie, sehr hoch auflösender Optik und einer innovativen Reflektionserkennung höchste Präzision und Schnelligkeit vereinen und ein sehr interessantes Preis-Leistungsverhältnis bieten. Jüngstes Beispiel für eine sehr interessante 3D-Applikation im Programm des Unternehmens ist das mit Technologien von CyberOptics entwickelte CyberGage360 Messsystem, mit dem sich Objekte in kürzester Zeit optisch vermessen und als editierbare 3D-Datei für Qualitätskontrolle und/oder Reverse Engineering generieren lassen.

Das System scannt Objekte automatisch und erzeugt innerhalb von drei Minuten ein präzises digitales 3D-Abbild mit enorm hoher Punktdichte und einer Genauigkeit von bis zu 7 µm. Abweichungsanalysen können automatisch gegen CAD-Daten oder gegen ein Golden Sample erfolgen. Die vollständige Vermessung jedes produzierten Teils rückt damit näher.

Eng verbunden mit der optischen 3D-Inspektions- und Sensortechnologie ist die Entwicklung der modernen Robotik, wo gegenwärtig ebenfalls mehr und mehr in Bewegung kommt. Mehr Leistung bei günstigeren Anschaffungskosten bestimmt den Trend bei kompakten Robotern. Immer öfter registriert man im Unternehmen Anfragen, die darauf zielen, Teilschritte von Prozessen – oftmals Be- und Entladeoperationen – an kompakte und/oder sogenannte kollaborative Roboter zu delegieren. Tatsächlich eröffnet sich hier vom Löten bis zur Beschichtungslinie ein breites Feld denkbarer Anwendungen. Für ein Unternehmen, das wie smartTec von jeher im Bereich der System- und Linienintegration unterwegs ist und das für die optimale Vernetzung unterschiedlicher Komponenten und Module sorgt, stellen sich hier neue interessante und herausfordernde Aufgaben. Ein Beispiel einer mit dem Anbieter Metcal (OKI) realisierten Löt-Roboter-Lösung wurde auf der SMT in Nürnberg gezeigt. Interessante Einsatzfelder bieten sich auch für End-of-Line Systeme wie das ebenfalls vom Unternehmen angebotene Uflex System von Universal Instruments.

Nachhaltigkeit durch Optimierung
thermischer Prozesse

Unter den bereits erwähnten Weichenstellungen ist sicherlich die im Jahr 2014 erfolgte Etablierung des Soldering Competence Center Europe (SCCE) hervorzuheben. Aufgrund der Überlegung, dass das äußerst komplexe Geschehen der thermischen Verbindungstechnik letztlich ausschlaggebend für die sichere Funktion der gesamten Baugruppe ist, bietet das SCCE Kunden und Interessenten wertvollen Know-how Transfer für vielfältige Applikationen in Theorie und Praxis. Durch die Zusammenarbeit mit auf ihrem Gebiet technologisch führenden Partnern lässt sich ein breites Erfahrungs- und Wissensfundament für sofort umsetzbare und nachhaltige Lösungen nutzen. Für praktische Demos und Tests stehen mehrere Linien bereit, um unterschiedliche Prozesse – Siebdruck, Dispensen, Bestücken, Löten, Beschichten – mit variierenden Parametern zu fahren und mit modernsten Methoden – AOI, Mikroskopie, Röntgen, Schliffbildanalysen etc. – auszuwerten.

Viele Kunden – kleine ebenso wie große Unternehmen – profitieren von der Möglichkeit, Räumlichkeiten, Fertigungs-Equipment, Test- und Analysetechniken sowie kompetenten Support in zentraleuropäischer Lage für internationale Meetings und Prozessversuche entlang der elektronischen Baugruppenfertigung nutzen zu können.

Für die theoretische Seite werden in der smartAcademy regelmäßige Seminare, Löttrainings und Workshops mit IPC-zertifizierten Trainern veranstaltet. Das Schulungs-Angebot ist modular aufgebaut, besteht jeweils aus einem praktischen und theoretischen Teil und schließt die Zertifizierung gemäß IPC-A-610 mit entsprechender Leistungsprüfung bis hin zum Certified IPC Specialist ein.

Die einzelnen Module umfassen Kurse im Handlöten (Through Hole und SMT), im SMT Rework, im Wellenlöten, im Reflowlöten und im Schablonendruck. Thematisch werden Applikationsfelder wie Electronic Manufacturing Services EMS, Automotive Applications und LED-Technologien abgedeckt.

Für exzellenten Praxisbezug sorgen professionelle Lötarbeitsplätze sowie die Möglichkeit, alle Prozesse „live“ in einer der in Rodgau installierten Linien praktisch durchführen zu können.

Aber auch im Haus des Kunden werden häufig Inhouse-Schulungen durchgeführt. Im Jahr 2016 konnte man mehr als 600 Interessenten bei diesen Events begrüßen.

Innovative Prozesssteuerung: smartControl 4.0

Auf Basis umfangreicher Erfahrungen mit der Integration unterschiedlicher Komponenten und Systeme und den damit einhergehenden Anforderungen an die Traceability hat das Unternehmen mit dem smartControl 4.0 System ein hochflexibles Steuerungskonzept auf Basis modernster RFID-Technologie entwickelt. Bestehend aus Software und Hardware, bietet smartControl 4.0 eine frei konfigurierbare, auf beliebige MES-Systeme aufsetzbare Komplettlösung mit einer flexiblen und praktisch für jedes Lesegerät und jede Art von Codierung offenen Schnittstelle.

Das System ermöglicht Prozessverriegelung in Echtzeit sowie sehr effiziente, automatisierte One-Piece-Workflow Konzepte. Es bietet die Möglichkeit, Produkte nach Serien- oder Chargennummern zu „tracen“ und die weitere Bearbeitung einzelner Baugruppen davon abhängig zu machen, dass die Baugruppe vorhergegangene Prozessschritte im Rahmen vorgegebener Parameter erfolgreich absolviert hat.

Auch ohne kundenseitig vorhandenes MES-System ist der Einstieg mit smartControl 4.0 in kürzester Zeit möglich. Da es sich um eine Eigenentwicklung handelt, ist eine schnelle Umsetzung kundenspezifischer Anforderungen sichergestellt.

Insbesondere im Bereich High Mix/Low Volume lassen sich mit dem smartControl System wichtige Optimierungspotenziale erschließen – zum Beispiel durch bessere Kapazitätsauslastung, intelligentere Auftragsplanung, mehr Prozesssicherheit, Minimierung von Fehlern, Qualitätsverbesserung durch vielfältige Rückkopplungsmöglichkeiten und volle Traceability – ebenfalls wichtige Beiträge im Sinne von mehr Nachhaltigkeit.

smartControl 4.0 definiert Select Coating neu

In enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller Nordson Asymtek sowie weiteren führenden Anbietern im Bereich der Beschichtung entstand unter Nutzung von smartControl 4.0 eine Beschichtungslinie, die diesen Prozess zu einem durchgängig beherrschbaren, durchgängig kontrollierbaren, durchgängig rückverfolgbaren und durchgängig sauberen Prozess macht. Ein solcher Ausbau wird möglich durch Wendestation, Coating-Anlage, anschließende Trockenstrecke mit UV- oder IR-Trocknung sowie integrierte Coating AOI-Station und optimiertes Handlingsystem. Die Trockenprozesse erlauben die präzise Erstellung einer Vielzahl unterschiedlicher, produktspezifischer Profile. Beim UV-System steht die Intensität des UV-Strahlers in einem geschlossenen Regelkreis, um eine konsistente Trocknung sicherzustellen. Es können mehrere Köpfe gleichzeitig eingesetzt werden.

Ein Conformal Coating AOI-System zur Qualitätssicherung prüft, ob die zu beschichtenden Flächen tatsächlich korrekt beschichtet wurden und zum anderen, ob sich auf den freizuhaltenden Flächen tatsächlich kein Material befindet.

Die einzelnen Prozesse stellen alle produktionsrelevanten Daten und Parametereinstellungen zum Abruf bereit, sodass sich problemlos umfassende Fertigungssteuerungs-Konzepte für einen lückenlosen Qualitätsnachweis realisieren lassen. Durch das smartControl 4.0 System mit modernster RFID-Technologie ist eine komfortable und schnelle Implementierung möglich.

Selbstverständlich gilt dies gleichermaßen für Prozesse wie Underfill, Verguss, Encapsulation, Versiegelungen sowie Kleber- und Thermopastenaufträge und die künftig immer wichtigeren Anforderungen im Bereich Micro Dispensing.

Eigenentwicklungen gewinnen weiter an Bedeutung

Neben dem Fertigungssteuerungskonzept smartControl 4.0 gehören zum Portfolio des Unternehmens eine ganze Reihe weiterer Eigenentwicklungen, die erfolgreich in Kundenlösungen integriert werden und den Anwendernutzen sowie die Nachhaltigkeit der Prozesse deutlich steigern. Ein Beispiel ist die elegante Integration von Touch-Screen Funktionalitäten in Handling-Module mittels smart.e.connect.

Die smart.e.connect Module ersetzen die bislang übliche SPS-Steuerung sowie konventionelle Bedienelemente und bieten ein hochauflösendes grafisches Benutzerinterface (GUI) für optimalen Überblick über den aktuellen Fertigungszustand einschließlich Prozessverriegelung.

Eine weitere interessante Eigenentwicklung ist das smartFill System, das eine kontrollierte, saubere und unterbrechungsfreie Materialversorgung für Beschichtungsprozesse bereitstellt. Durch eine zusätzlich integrierbare „Vorwärmung“ und Temperaturkontrolle mittels smartTemp kann der Beschichtungsprozess auch nach längerer Unterbrechung sofort starten und auch bei sehr ungünstigen Umgebungsbedingungen nach vorgegebenen Parametern ablaufen.

Ebenfalls „made by smartTec“ ist ein intelligentes Masken- und Rahmensystem, das rationelle kundenspezifische Transport- und Handlinglösungen erlaubt.

Auch für kommende Aufgaben im Rahmen der Roboter-Integration verfügt smartTec über das notwendige Know-how und die Expertise für technisch und wirtschaftlich sinnvollen Einsatz.

So wurde das Team des Unternehmens erst jüngst um neue Mitarbeiter aufgestockt, die als Entwicklungsingenieure die internen Kapazitäten verstärken werden.

www.smarttec.de

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