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20 Jahre mit der Lizenz zum Löten

Interview mit Hans-Günter Ulzhöfer, Inhaber und Geschäftsführer der SMT in Wertheim
20 Jahre mit der Lizenz zum Löten

In diesen Tagen wird die SMT Maschinen- und Vertriebs GmbH & Co. KG 20 Jahre alt. Der Inhaber und Geschäftsführer, Hans-Günter Ulzhöfer, kann auf ein bewegtes und erfolgreiches Unternehmerdasein zurückblicken. Seine Ideen, wartungsarme und energiesparende Lötanlagen zu produzieren, sind heute noch so aktuell wie zu Gründungszeiten. Viele davon sind patentiert und dienen als Grundlage für das Know-how des Maschinenparks. Der Pionier der Reflow-Löttechnik gibt uns Auskunft über Stand der Technik und Zukunft des Unternehmens.

Wie kam es zur Gründung von SMT?

1980 traf ich aus familiären Gründen die Entscheidung, meinen Werdegang in einem Unternehmen für Löttechnik fortzusetzen. Eine Technologie, mit der ich mich immer eingehender befasste. Schließlich reiften in mir Ideen über neue und energiesparende Produkte, die ich jedoch nur umsetzen konnte, indem ich ein Unternehmen gründete. 1987 entstand die SMT GmbH als Ein-Mann-Show zusammen mit einem Leih-Konstrukteur und einem freien Mitarbeiter für Steuerungstechnik.
Wo sehen Sie weitere Schwerpunkte der Entwicklung?
Von der ersten Stunde an war es meine Intention, eine ausgereifte Technik anzubieten, die vor allem auch energiesparend ist. Dieser Gedanke, in allen Bereichen besonders niedrige Verbrauchswerte zu erzielen, zieht sich wie ein roter Faden durch die Entwicklungsarbeit sämtlicher bei SMT gebauter Maschinen. Einen weiteren Schwerpunkt sehe ich beim Reini- gungsaufwand. Wartung heißt Stillstand und geht immer zu Lasten der Produktion. Deshalb haben wir das Doppelkammer-Absorptionssystem entwickelt und so Wartungsaufwand und Standzeiten erheblich herabgesetzt. Das spart unseren Kunden Zeit und Geld.
Sie haben sich ganz auf die Reflow-Technik spezialisiert, warum?
Es gab damals keine Konvektions-Technik. Unsere ersten Reflow Lötsysteme basierten auf IR-Strahlung und waren bereits außergewöhnlich energiesparend. Darauf haben wir dann bis zu unseren heutigen modernen Vollkonvektions-Reflow-Lötanlagen aufgebaut. Wir waren sozusagen die Pioniere dieser Technik, die viele Vorteile bietet. Um auf dem Markt ganz nach oben zu kommen – und auch zu bleiben – muss ein Betrieb unserer Größe seine gesamte Entwicklungskraft in eine einzige Technik stecken. Mit Reflow-Öfen sind wir erfolgreich geworden und werden es auch weiterhin sein.
Sie produzieren Lötöfen in den Formaten von XXS bis XL plus. Warum?
Wir wollen möglichst alle Kundenkreise bedienen, vom Großkunden bis hin zum Forschungslabor. Alle unsere Anlagen verfügen über die gleiche Technologie und können mit den gleichen Optionen ausgestattet werden. Das garantiert unseren Kunden, dass es keine Qualitätseinbußen aufgrund des Maschinentyps gibt. Außerdem haben auch Großkunden oft ein Labor für Resultatsprüfungen. Wir als Hersteller können dann garantieren, dass Labor- und Produktionsbedingungen völlig identisch sind.
Zu Ihren technischen Highlights gehört das Power-Nozzle-System.
Das Power-Nozzle-System ist für kurze Konvektionswege der Wärmeübertragung entstanden. In der Lötkammer entsteht so eine stabile Temperatur, die eine gleichmäßige und schonende Durchwärmung der Baugruppen garantiert. Durch die Umwälzung größerer Luftmassen bei geringer Gas- bzw. Luftgeschwindigkeit ist der warme Gas- bzw. Luftstrom direkt über der Baugruppe am effektivsten. Dies sichert dem Anwender gleichbleibend sehr gute Lötresultate und senkt den Energieverbrauch erheblich.
Wo stehen Sie jetzt mit Ihren Produkten?
Wie schon gesagt, wollen wir alle möglichen Kundenkreise bedienen. Das bedeutet, dass wir eben Anlagen in der Größe von XXS bis XL plus bauen. Unser neuestes Modell ist die „Quattro Peak S“, ein Produkt mit hoher Leistungsfähigkeit und besonders geringem Platzbedarf. Jede dieser Anlagen hat ihre Zielgruppe und ihre Abnehmer. Und unsere Kunden wissen genau, die technische Ausstattung ist bei allen Modellen immer gleich. Wichtig sind für uns optimale Lötergebnisse, geringer Reinigungsaufwand und niedrige Verbräuche.
Wie beurteilen Sie Ihre Marktsituation?
Wir sind mit unserer Marktposition sehr zufrieden und gehören zu den führenden Anbietern von Löttechnik in Deutschland und im Ausland, haben einen hohen Bekanntheitsgrad und sehen, dass mit unseren Produkten optimale Ergebnisse erzielt werden. Unser Erfolg beruht vor allem darauf, stets an Verbesserungen oder Weiterentwicklungen zu arbeiten. So sind auch das patentierte „Power-Nozzle-System“ sowie das „Doppelpeakverfahren“ entstanden. Unsere Produkte sind immer mit technischen Neuheiten ausgestattet.
Haben Sie auch im Ausland Ihre Aktivitäten verstärkt?
Ja, wir haben Vertretungen in China, Indien, Indonesien, Japan, Korea, Malaysia, Philippinen, Singapur, Taiwan und Thailand. Gerade der asiatische Markt mit seinen enormen Wachstumsraten sucht Qualitätsprodukte, um elektronische Erzeugnisse fertigen zu können. Wir haben deshalb eine spezielle Vertriebsstrategie entwickelt, die in punkto Preis und Technik gezielt dem asiatischen Markt angepasst ist.
Wo sehen Sie Ihre Ziele?
Neben der erwähnten Vertriebsstrategie für Asien gibt es schon noch einiges, das ich mit Hilfe meiner Familie und meinen Mitarbeitern verwirklichen möchte. Eine Idee ist z. B. das Löten von Chips auf Folien von Rolle zu Rolle. Außerdem bleibt immer die Grundidee, weiter an Einsparmöglichkeiten zu arbeiten und zu versuchen, die Lötergebnisse mit wenig Aufwand permanent zu optimieren sowie den Wartungsaufwand so weit wie möglich zu reduzieren. SMT wird als mittelständisches Familienunternehmen bestehen bleiben. Meine Frau ist von Anfang an im Unternehmen aktiv, meine Tochter Caroline wird nach kaufmännischer Ausbildung und praktischer Berufserfahrung dem SMT-Team angehören und mein Sohn Christian wird nach Abschluss seiner Doktorarbeit (Physik) in der Firma die Geschäftsleitung übernehmen – die Nachfolge ist geregelt. Das verheißt viel Potenzial, um mit Optimismus in die Zukunft zu schauen.
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