Nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht lohnen sich Investitionen in die Automatisierung von Anlagen. Gerade wenn noch einzelne Aufgaben in einer ansonsten automatisierten Anlage per Hand ausgeführt werden, können die hohen Qualitätsanforderungen weitere Automatisierungsschritte notwendig machen. Ein Beispiel hierfür ist die Sortierung von über zwanzig verschiedenen Prüflingstypen. Die bisherige Sortierung von Hand wurde von der Hirata Engineering Europe GmbH durch eine automatische Sortierungsstation ersetzt.
Als ersten Schritt in dieser Sortieranlage entnimmt der Roboter einen Prüfling aus der Taktkette am Ende der Produktionsanlage und setzt ihn in eine drehbare Halterung ein. Dort wird ein am Prüfling angebrachter 2D-Code gelesen. Durch diesen Code ist es möglich varianten- oder auftragsbezogen zu sortieren. Die Steuerung bzw. der Roboter weiß nun, was mit dem Prüfling geschehen muss und setzt ihn in die Prüfaufnahme ab. Bevor der Roboter die Prüflinge nach bestandener Prüfung in die vorgesehenen Blister ablegen kann, müssen diese in einen KLT eingelegt werden. Hierfür greift der Roboter mit dem Greifer für die Prüflinge einen in der Station positionierten Spezial-Sauggreifer, mit dem er verschiedene Blistersorten aus dem jeweiligen Traywechselgerät entnehmen kann. Vor dem Ablegen des Blisters in den KLT fährt der Roboter zu einem Drucker, der ein Etikett auf den Blister appliziert. Das Entnehmen, Bedrucken und Einsetzten der Blister in den KLT dauert ca. 6 Sekunden. Da in dieser Zeit keine Prüflinge aus der Taktkette entnommen werden können, sind in der Produktionsanlage verschiedene Puffer vorgesehen, damit kein Stau entsteht. Nun kann der Roboter mit seiner Arbeit fortfahren: Prüfling entnehmen, scannen, in Prüfstation einsetzen und in Blister einlegen. Befinden sich vier gefüllte Blister in einem KLT, wird ein neuer KLT zugeführt. Die gefüllten KLTs werden aufgestapelt und im Traywechselgerät nach hinten transportiert. Dort werden die Stapel auf Anforderung mit einem in die Anlage integrierten Wagen vom Bedienpersonal entnommen.
Zum Leistungsumfang des Unternehmens gehörte in dieser Applikation die komplette Konstruktion der Sortieranlage, der Lieferung aller Roboterkomponenten inklusive der Multitasking-fähigen Zellensteuerung, die Integration der notwendigen Zuführungen und Traywechselgeräte sowie die Anbindung an eine zentrale Fertigungssteuerung.
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