Im Zuge des ständig zunehmenden Anteils von SMDs auf Baugruppen stellt sich die Frage nach Alternativen beim Wellenlöten, um die restlichen bedrahteten Komponenten wirtschaftlich und automatisiert zu löten. Daher erhält die partielle Löttechnik verstärkt Einzug in die Elektronikfertigung.
Ebso, Hagenbach
Die Frage wann und ob eine Anschaffung einer selektiven Lötanlage wirtschaftlich sinnvoll ist, hängt von den folgenden Punkten ab:
•Anzahl der Lötverbindungen auf der Baugruppe
•Kosten pro Lötverbindung
•Anzahl der Baugruppen
•Layout und Bauelemente-Geometrie
•Reproduzierbarkeit und Dokumentation hinsichtlich DIN-ISO 9001
•Ansprüche auf Sauberkeit der Lötstellen
Wobei Layout und Bauelemente-Geometrie kleinere Probleme darstellen, die sich mit entsprechendem technischem Aufwand lösen lassen. Die letzten beiden Punkte sind abhängig vom Elektronikfertiger und den Anforderungen seiner Kunden. Schwieriger wird es bei der Anzahl der Lötverbindungen und den Kosten pro Lötverbindung. Die meisten Fertiger weisen eine große Produktvielfalt auf, der aber kleine bis mittlere Stückzahlen gegenüberstehen, was eine Investition in eine partiellen Lötanlage hemmt. Bei einer entsprechenden Flexibilität der Lötanlage, lässt sich jedoch eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen, indem man die Maschinenkosten gegen die Kosten des Handlötbereiches kalkuliert.
Was ist Flexibilität beimautomatisierten Selektivlöten?
Ebso hat eine nach dem Miniwellen-Prinzip arbeitende Selektivlötmaschine vorgestellt, mit der das partielle Löten automatisiert werden kann. Bei dem Modell SPA2000+ wird die Baugruppe über ein flexibles XYZ-Achsensystem einer oder auch mehreren Miniwellen zugeführt. Die Anordnung von verschiedenen Lötwellen mit unterschiedlichen Geometrien ermöglicht ein Mehrfachdüsen-Konzept in einem statischen Lötbad. Dabei kann sowohl ein Hub-Tauch- und ein Durchlauf-Lötprozess realisiert werden. Mit dem Mehrfachdüsen-Konzept werden auch für Mittel- und Großserien kurze Taktzeiten erreicht. Gelötet wird dabei unter lokaler Stickstoffatmosphäre.
Die einzelnen Lötbilder werden über ein Teach-in-Verfahren programmiert, das optional mit einer Software zur CAD-Datenübernahme vereinfacht werden kann. Mit einem Wechselrahmen kann schnell durch erneutes Aufrufen des jeweiligen Programms auf ein anderes Produkt umgestellt werden. Die Maschine muss dabei nicht umgebaut werden, so dass nur kurze Stillstandszeiten entstehen.
Bei Bedarf kann die Baugruppe über Quarz- oder IR-Strahler vorgeheizt werden. Vom Hersteller wird jedoch der Quarzstrahler empfohlen, um eine flächendeckende Erwärmung zu gewährleisten. Bei der Fluxer-Einheit kann zwischen einem kostengünstigen Sprühfluxer, einem exakten Microdrop-Fluxer und einem Tampon-Fluxer für Großserien gewählt werden.
Entscheidet sich der Anwender für eine Stand-alone-Anlage, hat er später immer noch die Möglichkeit, auf Inline-Betrieb zu wechseln. Durch Umbaumaßnahmen kann die Maschine auch in ein Linienkonzept integriert werden.
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