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Codierung im Automotive-Bereich

Mikrobeschriftung für kleine elektrische Helfer im Auto
Codierung im Automotive-Bereich

Woher weiß das Auto, dass die Beifahrertür noch offen steht? Warum leuchtet im Armaturenbrett die Anzeige für einen noch nicht angelegten Sicherheitsgurt? Wer dieser Frage nachgeht, stößt schnell auf kleine elektrische Helfer – so genannte Mikroschalter. In jedem Auto sind sie zigfach vorhanden, doch auch sonst im täglichen Leben fristen sie ein unauffälliges, aber wichtiges Dasein. Kaum eine regelnde Elektronik kommt ohne sie aus. Und dabei wird den kleinen Schaltern oftmals übel mitgespielt.

Bluhm Systeme, Unkel

Sie müssen Temperaturen von –40 bis +100 °C aushalten. Auch Wasser jeglicher Art; ob ein ergiebiger Regenschwall oder kondensierender Dunst, nichts darf ihnen etwas anhaben. Und wenn man bedenkt, wie oft in einem Autoleben die Tür auf und zu gemacht wird oder wie häufig man sich in den Sitz setzt, kann man sich vorstellen, wie robust ein Mikroschalter sein muss.
Dabei sind sie häufig nur wenige Millimeter groß. Früher wurden Sie recht aufwändig von Hand gefertigt, zusammengesteckt, Kontakte und Kabel angelötet.
Mittlerweile läuft die Produktion fast vollautomatisch. In der oldenburgischen Produktionsstätte eines Unternehmens in diesem Automotive-Segment, dem Schweizer Unternehmen Saia-Burgess, laufen ca. 70 Millionen der kleinen Helfer pro Jahr vom Band.
Hier in Oldenburg produzieren ca. 300 Mitarbeiter auf 10 Produktionslinien jeweils pro zwei Sekunden einen Mikroschalter. Von Maschinenhand werden die Winzlinge zusammenmontiert, erst auf Dichtigkeit und dann auf ihre elektrischen Eigenschaften hin überprüft. Kein Bauteil darf in ein Auto eingebaut werden ohne entsprechende Kennzeichnung – sei es auch noch so klein. Bei den Mikroschaltern muss dabei zur Kontrolle auch schon einmal eine Lupe herhalten.
Vom Tampondruck zu „lichtschneller“ Codierung
„Früher wurden die Kennzeichnungen per Tampondruck aufgebracht“, erläutert Bernd Stratmann, Mitarbeiter der Prozesstechnik und Automatisierung. „Dieses Verfahren war jedoch zu unflexibel. Das ganze Handling mit Klischees und Druckfarbe war nicht praktikabel. Zudem gab es auch Qualitätsprobleme hinsichtlich der Schriftqualität und Abriebfestigkeit“, erklärt er weiterhin. Bereits im Jahre 1999 entschloss man sich auf die Kennzeichnung mittels CO2-Laser zu setzen. Nach positiven Testläufen wurden die ersten Solarmark-Laser von Solaris installiert. Für so kleine Codierungen reichen 10 W Laserleistung aus. Geschwindigkeit und flexible Handhabung bestimmte die Arbeitsweise mit den Solaris-Lasern.
Bernd Stratmann erklärt weiterhin: „Durch die kompakte Bauweise lassen sich die Laser problemlos direkt in unsere Produktionssysteme einbauen. Mittlerweile werden die Laser von Bluhm Systeme direkt an unseren Lieferanten der Produktionsmaschinen geliefert, und dort sofort in die Anlagen mit eingebaut.“
Klein, aber fein
Auch die kleinsten Bauteile und Baugruppen bedürfen einer Kennzeichnung für eine spätere Rückverfolgung. Durch die exzellente Schriftqualität der Solaris-Laser lassen sich selbst auf kleinstem Raum Informationen über Herstellungszeitpunkt, Schichtcode, Automatennummer sowie Artikel- und Kundennummer unterbringen.
Positive Begleiterscheinung: Durch das Funktionsprinzip der Lasercodierung mittels thermischer Veränderung der Produktoberfläche ist die Codierung für immer und ewig fest eingebrannt. Die Flexibilität im Handling des Systems von Bluhm bringt auch weitere Vorteile mit sich. In der ungarischen Produktionsstätte von Saia-Burgess sind insgesamt fünf Solaris-Laser direkt mit der SPS der Produktionsanlage verbunden. Das bedeutet, dass die zu codierende Information individuell von der Steuerungssoftware dem einzelnen Laser mitgeteilt wird. Somit sind auch kleinere Stückzahlen und schnelle Produktwechsel ein Kinderspiel.
Wenn im Armaturenbrett beim nächsten Mal wieder das Warnlicht für den Sicherheitsgurt aufleuchtet, dann hat irgendwo in der Sitzelektronik ein kleiner, unscheinbarer Schalter seinen treuen Dienst versehen und auf die mögliche Gefahr hingewiesen. Und die Codierung auf dem Mikroschalter bürgt für seine Qualität, weil Fehlfunktionen zweifelsfrei auf den Hersteller zurückzuführen wären. Also ein doppelter Beitrag zu Ihrer Sicherheit.
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