IBL Löttechnik hat in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut eine Lösung entwickelt, die es erlaubt, die Vorteile der Dampfphasenlöttechnik mit denen eines Vakuumprozesses zu kombinieren. Die Dampfphase sorgt für den guten Wärmetransfer, so dass auch voluminöses, massereiches Lötgut zuverlässig und rasch durchwärmt werden kann. Der anschließend erzeugte Unterdruck führt zu einer Kompression der Lötstellen, so dass Gas- und Flussmitteleinschlüsse aus der Lötstelle wandern und lunkerfreie Lötverbindungen entstehen. Der daraus resultierende geringere thermische Widerstand in der Lötstelle garantiert den Wärmefluss der in den Leistungsbauelementen erzeugten Wärme und führt so zu höherer Lebensdauer, stellt die Funktion sicher und erhöht das Leistungspotenzial der Baugruppe. Der Verfahrensablauf entspricht im ersten Abschnitt den üblichen Verfahrensschritten bei den Dampfphasenlötanlagen der Premium-Linie. Bei der neuen Anlagentechnik befindet sich in der Dampfphasenzone eine zusätzliche Kammer, die im Bedarfsfall geschlossen und worin ein Unterdruck nach Vorgaben des Anwenders erzeugt wird. Da sich die Kammer selbst in der Dampfphase befindet, besitzt sie auch die Temperatur der Dampfphase, so dass während des anliegenden Vakuums kein Wärmeverlust am Lötgut entsteht. Die Kammer fungiert als quasi 3D-Strahler, der Wärme auf die Baugruppe überträgt. Somit ist sicher gestellt, dass die Lötstelle während der Vakuumbehandlung flüssig bleibt, wodurch ein ausreichendes Zeitfenster zur Erzielung optimaler Ergebnisse zur Verfügung steht. Befindet sich die Baugruppe im Lötbereich, kann die Kammer zur Erzeugung des Vakuums schließen, was geschehen kann, bevor, während oder nachdem das Lot der Baugruppe geschmolzen ist. Diese variable Verfahrenstechnik ermöglicht den universellen und reproduzierbaren Einsatz für verschiedenste Anwendungen. Die Maschine Vac 665 ist für den Einsatz in der Großserie ausgelegt, besitzt eine Arbeitsfläche von ca. 650 x 600 mm und kann als Stand-alone-Lösung im Batchbetrieb arbeiten oder in eine Linienfertigung integriert werden. Ein alternierender Betrieb als reine Dampfphasenlötanlage oder in der Kombination Dampfphase – Vakuum kann ohne Zeitverlust gefahren werden, so dass bei wechselnden Serien jeder Fertigungscharge ihr eigenes, typisches Lötprofil und -programm zugeordnet werden kann.
EPP 431
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