Startseite » Allgemein »

Elektroindustrie: Der Schwung trägt bis ins Jahr 2008

Allgemein
Elektroindustrie: Der Schwung trägt bis ins Jahr 2008

Die Unternehmen der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie werden das Jahr 2007 wahrscheinlich mit einem Umsatzwachstum von mindestens sechs Prozent auf gut 190 Mrd. Euro abschließen. Damit hebt der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie seine erste Prognose aus dem Frühjahr dezent an. Im März 2007 lag die Schätzung noch bei fünf bis sechs Prozent Wachstum. Auch den Abschluss des Vorjahres revidierte der Verband der zweitgrößten Industriebranche im Nachhinein nach oben. Vorläufigen Daten zufolge war man im Frühjahr für 2006 noch von 7,5 Prozent Umsatzwachstum ausgegangen. Tatsächlich lag der Gesamtumsatz bei 180 Mrd. Euro. Das Wachstum betrug damit 8,5 Prozent. „Die aktuellen Daten bestätigen das derzeit positive Geschäftsklima“, so Gotthard Graß, Hauptgeschäftsführer des ZVEI. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird die Elektroindustrie im Jahr 2008 erneut um fünf Prozent wachsen und erstmals mehr als 200 Mrd. Euro fakturieren.“

Trotz Umstrukturierungen und Verlagerungen an günstigere Standorte hat die Branche in Deutschland zum Jahreswechsel um 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf 806.500 zugelegt. „Der Beschäftigungsaufbau wird sich 2007 fortsetzen. Wir erwarten zum Jahresende eine Zahl von 815.000 Mitarbeitern in der Branche“, prognostiziert Graß. Knapp würden allerdings Ingenieure und technische Fachkräfte. Der ZVEI unterstütze deshalb Überlegungen in der Bundesregierung, kurzfristig die Einstellung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern.
Da nicht nur die Exporte, sondern auch die Inlandsnachfrage angezogen haben, sieht sich die Elektroindustrie seit 2006 in einer Phase des selbsttragenden Aufschwungs. Mit 86,3 Prozent liege die Kapazitätsauslastung der Unternehmen nach wie vor deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres haben die Umsätze der deutschen Elektrotechnik- und Elektronikindustrie um knapp sechs Prozent auf fast 60 Mrd. Euro zugelegt. Das Wachstum der Auftragseingänge insgesamt betrug sechs Prozent, ohne die Informations- und Kommunikationstechnik sogar elf Prozent. „Hier hinterlassen die laufenden Umstrukturierungen in der deutschen Kommunikationsindustrie Spuren in der Statistik“, so Graß.
Hohe Zuwachsraten erzielen die Unternehmen bei Exporten in die zwölf EU-Beitrittsländer und nach Südostasien. In den Osten Europas gehen zwölf Prozent mehr Exporte. Energietechnik, Automatisierungstechnik sowie Beleuchtungstechnik und elektronische Bauelemente sind sehr gefragt. Auf kräftigem Wachstumskurs bewegen sich dem ZVEI zufolge weiterhin die Lieferungen nach Russland, Indien und China. Graß: „Zwar sind die deutschen Elektroausfuhren nach China mit einem Anteil von vier Prozent, nach Russland mit drei Prozent und nach Indien mit einem Prozent noch relativ gering, jedoch ist das Wachstum mit 15, 12 und 27 Prozent rasant.“
„Die einzelnen Segmente unserer Industrie haben auch weiterhin gute Wachstumsperspektiven“, zeigt sich ZVEI-Hauptgeschäftsführer Graß zuversichtlich. „In dieses Wachstum wird auch kräftig investiert. Die Forschungsaufwendungen hatten im vergangenen Jahr mit 9,4 Mrd. Euro einen absoluten Spitzenwert erreicht. Die gesamten so genannten Zukunftsaufwendungen einschließlich Aus- und Weiterbildung betrugen 17,1 Mrd. Euro.“ Dies sei wegen des hohen Innovationstempos der Branche erforderlich. Basis für diese Investitionen sei eine im Jahr 2006 auf 5,5 Prozent verbesserte Umsatzrendite vor Zins und Steuern, die 2007 noch besser ausfallen dürfte.
Für 2008 erwartet der ZVEI weiteres Wachstum, wenn auch mit etwas verringerter Dynamik. Dennoch dürfe man die Risiken nicht aus den Augen verlieren, betont Graß. Wie kaum eine andere Industrie sei die Branche international aufgestellt und daher intensivem Preiswettbewerb ausgesetzt. Trotz weiter gestiegenen Rohstoffpreisen seien die Erzeugerpreise um zwei Prozent rückläufig, die Einfuhrpreise um sechs Prozent. Zu einer Verschlechterung der Wettbewerbssituation könnten auch eine weitere Aufwertung des Euro gegenüber dem Dollar und den verbundenen Währungen führen.
Unsere Webinar-Empfehlung
INLINE – Der Podcast für Elektronikfertigung

Doris Jetter, Redaktion EPP und Sophie Siegmund Redaktion EPP Europe sprechen einmal monatlich mit namhaften Persönlichkeiten der Elektronikfertigung über aktuelle und spannende Themen, die die Branche umtreiben.

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktuelle Ausgabe
Titelbild EPP Elektronik Produktion und Prüftechnik 2
Ausgabe
2.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de