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Elektronik-Messen zeigen komplette Bandbreite

Geschäftsreise zur electronica & ProductronicaChina und Laser. World of Photonics China nach Shanghai
Elektronik-Messen zeigen komplette Bandbreite

Die electronica & ProductronicaChina und Laser. World of PhotonicsChina 2008 fanden vom 18. bis 20. März 2008 im Shanghai New International Expo Centre SNIEC unter dem Dach der Shanghai International IT & Electronic Fair (SIIEF) statt. Die von der Messe München veranstalteten Fachmessen gelten als Schlüsselveranstaltung für elektronische Bauelemente und Elektronik-Fertigungsequipment sowie Photonik in der Region Asien.

Die Messen zeichneten sich durch einen hohen Anteil an namhaften internationalen Ausstellern aus, und präsentierten jeweils die komplette Bandbreite der Elektronik bzw. Photonik. Außerdem fanden zur selben Zeit in den Ausstellungshallen in Shanghai auch die PCIM China sowie die Semicon China und die CPCA-Show statt, und bildeten damit die größte Plattform für die Präsentation von Elektronik in China. Zum Rahmenprogramm der Messen zählten Konferenzen, unter anderem zu Themen wie „The Trends and Future Requirements in Automotive Electronics“ und „Laser Processes and Components“. Im Rahmen der Laser China fand die Sonderveranstaltung „German World of Laser & Photonics“ statt, wo optische Technologien „made in Germany“ präsentiert wurden. Sie umfasste eine umfangreiche deutsche Gemeinschaftsbeteiligung, eine Präsentationsfläche für Institute und Lehranstalten, ein Fachsymposium sowie verschiedene Sonderschauen.

Schirmherren der SIIEF sind zwei offizielle Stellen der Shanghaier Stadtregierung, Shanghai Municipal Informatization Commission sowie Shanghai Pudong New Area Peoples Government. Klaus Dittrich, der Geschäftsführer der Messe München, zeigte sich über den Verlauf der Entwicklungen sehr zufrieden: „Mit diesem völlig neuen Kooperationsmodell haben wir den Durchbruch im chinesischen Markt erreicht. Die von der Messe München in Shanghai seit 2002 beziehungsweise seit 2006 organisierten Messen electronica & Productronica China und Laser. World of Photonics China sind Bestandteil der größten Elektronikmesse in China. Das bietet uns ein glänzendes Umfeld, den Wachstumskurs der letzten Jahre deutlich zu beschleunigen.“ Waren doch 380 Aussteller von 19 Ländern vertreten. Die mehr als 25 000 Besucher tummelten sich auf einer Bruttoausstellungsfläche von 23.000 m², im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 30 %, um sich über die neuesten Produkte und technischen Lösungen der Elektronikindustrie, von elektronischen Bauteilen bis hin zu Produktionstechniken, zu informieren.
Bereits am Morgen des ersten Tages herrschte ein geschäftiges und emsiges Treiben in den Eingangsbereichen des Shanghai New Expo Centre. Die electronica & ProductronicaChina befanden sich in den Hallen E4 und E5, die Halle E6 war für die Laser. World of Photonics China reserviert. Gleich in der Halle E4 waren bekannte Firmen wie Schleuniger, Balver Zinn, Ceramtec, F&K Delvotec oder auch Lackwerke Peters zu finden. Im deutschen Pavillon, innerhalb einer Gemeinschaftsausstellung mit Japan und Taiwan, waren 32 Unternehmen präsent und zeigten ihre Innovationen.
Stimmen von der Messe
Melanie Schulte von Balver Zinn gab zum Verlauf der Messe folgendes Statement ab: „Durch den Gemeinschaftsstand mit Deutschland ist es für die deutschen Aussteller und somit auch für uns um einiges leichter, was die ganzen Formulare und Anmeldungen betrifft. Weiterhin brauchten wir nur die Standgröße sowie das Inventar buchen. Alles hat sehr gut funktioniert. Weiterer Pluspunkt ist der sehr gute Catering-Service des deutschen Pavillons, wo man sich in Ruhe mit Geschäftspartnern bzw. Kunden einfinden konnte. Da ich kein chinesisch spreche, war ein weiterer positiver Aspekt, dass das Standpersonal chinesisch, deutsch und englisch sprach. Ich hatte einen Kunden, der leider nur chinesisch konnte. Wir haben uns zwar mit Händen und Füssen unterhalten, um herauszufinden, was der Herr denn von uns wollte. Er interessierte sich für unser Balver Wipes. Ich konnte ihm die entsprechenden Muster zeigen, aber es kam dann zu dem Problem, dass Interesse über Preise sowie Abnahmemengen bestand. Dies war erst dann zu klären, als wir zum Infostand des deutschen Pavillons gingen und die chinesische Dame dort als Dolmetscherin diente. Somit war der Kunde zufrieden gestellt, ohne dass ich chinesisch lernen musste. Auf dieser Messe waren wir zum ersten Mal und können daher nur sagen, dass die Messe vorerst zur Repräsentation war und wir den Chinesen zeigen wollten, was für Produkte Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG sowie Cobar Europe B.V. anbieten. Der asiatische Markt wurde bislang von unserem Lizenzgeber Nihon Superior Japan bedient, was auch weiterhin so ist. Dennoch möchten wir mit den Produkten Lotpaste und Flussmittel von Cobar den asiatischen Markt erobern. Herr Stan Renals, der zukünftige Geschäftsführer hat mir mitgeteilt, dass die Messe für das erste Mal ganz okay war. Einige Kontakte wurden geknüpft und nun müssen wir einfach abwarten, was sich daraus entwickelt. China ist immer mehr im Kommen und daher auch für uns und unsere Produkte ein nicht uninteressanter Markt.“ Konstantin Drakopoulos von der Pfarr Stanztechnik, ebenfalls ein Aussteller im deutschen Pavillon, äußerte sich ebenfalls zur Messe: „Wir haben erstmalig auf der Productronica im Jahr 2003 teilgenommen, und konnten seither einen deutlichen Anstieg der Messekontakte feststellen. Dies betraf sowohl Neukontakte als auch Messebesuche von bestehenden Kunden oder potenziellen Kunden, mit denen wir uns in Projektphasen befinden. Positiv war zu vermerken, dass wir auf der Parallelmesse electronica Kontakte mit Bestand- und eventuellen Neukunden pflegen bzw. erstmalig aufbauen konnten. Betrachtet man einerseits die Kosten für die Durchführung einer Messe, andererseits die während einer Messe stattgefundenen Kontakte, so müssen die Kosten insgesamt relativiert werden. Schließlich wäre es nicht möglich, auch nur annähernd die Anzahl der Kontakte zu pflegen, wenn diese durch Einzelbesuche hätten durchgeführt werden müssen. Andererseits hatten wir, und soweit wir feststellen konnten unsere Mitaussteller mindestens genauso, während der Messe hier in China bei weitem nicht die Kontakte in Quantität und Qualität wie auf vergleichbaren Messen in Deutschland. Insoweit besteht bei uns doch der Eindruck, dass das Instrument „Messe“ in China jedenfalls derzeit noch nicht so angenommen wird, wie dies in Deutschland der Fall ist.“ Auch Dr. Farhad Farassat von der F&K Delvotec hatte zur Messe einen Kommentar: „In Shanghai fanden zeit- und ortsgleich mehrere Messen parallel statt. Wir waren leider versehentlich am falschen Gemeinschaftsstand angemeldet, nämlich hier anstatt der Semicon Shanghai. Dadurch fiel unser Besuch sehr viel schwächer aus, als erwartet. Wir haben aber trotzdem die Semicon Shanghai eingehend besucht und dort war, wie auch in den Vorjahren sehr viel Betrieb. Diese Messe wird von Jahr zu Jahr stärker das zentrale Ereignis auf dem chinesischen Halbleitermarkt, der nach wie vor boomt. Wir werden auch zukünftig dort präsent sein und im Umfeld der Messe unsere wichtigen chinesischen Kunden und neue Interessenten besuchen, zusätzlich zu den Gesprächen auf der Messe selbst. Auch heuer haben wir wieder zahlreiche nützliche Gespräche führen und Kontakte knüpfen können.“
Als einer der größten Aussteller in der Halle äußerte sich auch Wolfgang Merz, Executive Vice President AsiaPacific der Schleuniger Holding AG und Mitglied des Fachbeirats Productronica München, zu diesem Thema: „Schleuniger hat zum vierten Mal auf der Productronica in Shanghai Produkte präsentiert, in diesem Jahr erstmals durch die 2007 neu gegründete, eigene Tochtergesellschaft in China. Ausgestellt wurden diverse Neuheiten, unter anderem neue Crimpvollautomaten, die teilweise mit lokalen Verarbeitungsstationen bestückt sind und neue Benchtopmodelle für die Coaxialverarbeitung. Wir können auf eine äusserst erfolgreiche Messe zurückblicken. Insbesondere an den zwei ersten Messetagen durften wir Rekordfrequenzen verzeichnen mit einer hocherfreulichen Quote an neuen Interessenten und potenziellen Neukunden. Bemerkenswert war auch die Zahl hochrangiger Entscheidungsträger, die unseren Stand besucht haben. Die kontinuierliche Präsenz hat sich ausbezahlt. Mit der Organisation der Messe sind wir zufrieden, die Messeleitung hat es verstanden, innerhalb weniger Jahre die Productronica in Shanghai zur wichtigsten Leitmesse für unsere Branche in Fernost zu positionieren. Unsere zentralen Anliegen wurden umgesetzt, so z.B. die Stände der führenden Anbieter in der Kabelverarbeitungsbranche örtlich zusammenzufassen. Bestärkt durch die gute Betreuung und den Besuchererfolg, werden wir sicherlich an der Productronica 2009 in Shanghai wieder prominent vertreten sein.“
Messe für Lasertechnologien
Der Weltmarkt für Lasermaterialbearbeitungssysteme ist nach Untersuchungen eines Marktforschers im letzten Jahr um 200 Mio. Euro auf 6,3 Milliarden Euro angestiegen. Allein in China verzeichnete die Nachfrage für Lasermaschinen in diesem Zeitraum einen Zuwachs um 25 %. Für einen kräftigen Investitionsschub werden kurzfristig auch die bevorstehenden Olympischen Spiele 2008 in Peking sowie die Weltausstellung 2010 in Shanghai sorgen. Die Leitmesse für den chinesischen Markt, die Laser. World of Photonics China 2008 profitierte unter anderem von diesen positiven Trends, und konnte im Vergleich zum Vorjahr einen nahezu verdoppelten Ausstellungsbereich verbuchen. Eröffnet wurde die vom Deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (Spectaris) sowie dem Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) unterstützte Show von Hartmut Schauerte, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für den Mittelstand. Für die hohe Beteiligung war auch die Sonderveranstaltung „German World of Laser & Photonics“ verantwortlich. Es wurden die neuesten Technologien, Forschungsergebnisse und Produkte führender deutscher Unternehmen und Hochschulen im Bereich der Optischen Technologien in den Mittelpunkt gerückt. Als Veranstalter zeichneten sich das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), der Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft (AUMA) und die Messe München International verantwortlich. Insgesamt 60 Unternehmen aus Deutschland nutzten die Gelegenheit, ihr Know-how in den optischen Technologien unter Beweis zu stellen und zeigten ihre Neuerungen auf 11.500 m² Ausstellungsfläche. Unter dem Banner „made in Germany“ präsentierten sich in der Halle E6 unter anderem Schott, Osram oder Jenoptik. Als Ausstellerpräsident fungierte Dr. Johannes Hain, Executive Vice President Business Unit Advanced Materials der Schott AG. Während seiner Rede zur Pressekonferenz im Rahmen der German World of Laser & Photonics war zu hören, dass China ein hohes Wachstumspotenzial im Bereich optischer Komponenten besitzt, und laut Expertenvorhersagen der Bedarf an hochqualitativ optoelektronischen Komponenten in den kommenden Jahren in China um bis zu 40 Prozent zunehmen wird. Das eröffnet große Chancen, denn dank der guten Marktkenntnisse und Kontakte zu Vertriebspartnern kann Deutschland viel von den chinesischen Geschäftpartnern lernen. Gleichzeitig bringt man Expertenwissen und Highend-Lösungen nach China, und schon hat man eine Win-Win-Situation. Er erwähnte Highlights der Halle wie beispielsweise die stündlich stattfindende und beeindruckende Lasershow von HB Laserkomponenten aus Schwäbisch Gmünd. Seine Erwähnung fand auch Limo Lissotschenko Mikrooptik aus Dortmund, die einen kompakten und wartungsfreien Hochleistungs-Linienlaser vorstellten, der für die Herstellung von hocheffizienten Dünnschichtsolarzellen auf Glassubstraten eingesetzt wird. Ein Blickfang war ein Block aus Zerodur, der Zero-Expansion-Glaskeramik von Schott. Mit annähernd zwei Tonnen hatte er einen Durchmesser von 1,6 Meter und war kaum zu übersehen, wanderte man durch die Halle E6. Solch Produkt findet Anwendung als Spiegelträger in astronomischen Großteleskopen, wie beispielsweise bei Chinas größtem optischen Teleskop am Gaomeigu Observatorium in der Provinz Yunnan.
Mit einem Kooperationsevent Germany meets China förderte die Messe München in Zusammenarbeit mit „intec.net“, dem Netzwerk für internationale Technologiekooperation, die deutsch-chinesischen Wirtschaftbeziehungen. Hier hatten deutsche Unternehmen Gelegenheit, mit anhand eines individuellen Profils identifizierten und zum Gespräch eingeladenen Firmen persönlich in Kontakt zu treten und Kooperationsmöglichkeiten zu sondieren. Ein Besuch bei der AHK in Shanghai gab mit vielen Informationen rund um das Thema einer Geschäftsbeziehung zwischen China und Deutschland weiteren interessanten Input. Eines wurde klar: In China steht bei Geschäftsbziehungen stets das Vertrauen an erster Stelle. (dj)
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