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Hard- und Software inbegriffen

Anwendertreffen eines Testsystemeherstellers
Hard- und Software inbegriffen

Unter dem Motto Test und Qualitätssicherung veranstaltete Spea wieder sein Anwendertreffen 2010 in Koblenz. Die Neuheiten, über die informiert wurde, beschränkten sich diesmal nicht auf ein Thema, sondern deckten den Boardtest mit dem Spea 3030, die Software für Qualitätssicherung und Prozessoptimierung Compass sowie Flying Probe Test, ab. Schwerpunkt waren wieder Berichte aus der Praxis von Anwendern.

In interessanten Fachvorträgen wurden den zahlreich erschienen Teilnehmern durch Anwendungs- und Applikationsbeispiele Interessantes und Neues zu den Boardtestern 3030 und der Software Compass von Spea präsentiert. Und so ging es auch schnell nach der Begrüßung und einleitenden Worten über das Unternehmen zu den Vorträgen.

Maßgeschneidertes Testen
Die unterschiedlichen Modelle des Spea 3030 eröffnen vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten dank der modularen und erweiterbaren Systemarchitektur. Kein Wunder also, dass es in den Vorträgen um die Einsatzmöglichkeiten auch in externen Fertigungsstätten ging, die teilweise durch Anwender detailliert vorgestellt wurden. Auf Grundlage einer Mehrzweck-Testplattform lässt sich der Tester in vielen Bereichen durch seine Flexibilität einsetzen. Entwickelt wurde die Testerfamilie für höchsten Durchsatz sowie einen schnellen und wirtschaftlichen Test auch bei hohem Produktionsvolumen. Durch die Möglichkeit des Multifunktionstests können verschiedenste Prüfschritte und Prozesse zeitgleich in einer einzigen Testprozedur durchgeführt werden. Ein zeitgleiches Testen mehrerer Baugruppen, und damit verbunden eine Durchsatzsteigerung, ermöglicht die Paralleltest-Funktion. Zu programmierende Logik-Bauelemente können mit Hilfe des On-Board-Programming-Moduls ebenfalls parallel programmiert werden. Mehrere Konfigurationsmöglichkeiten wie Multi-Stage, -Bay oder -Station erhöhen die Einsatzbereiche. Das Testprogramm wird vollautomatisch auf Grundlage von CAD-Daten oder anhand manueller Eingaben generiert. Die anwenderfreundliche Systemsoftware Leonardo macht eine Programmierung und Debugging einfach und erfordert keine Spezialkenntnisse. Die objektorientierte grafische Oberfläche ermöglicht eine Programmerstellung auch durch wenig erfahrene Anwender. Eine breite Palette an Adaptern und Schnittstellen macht den Wechsel von einem anderen Testsystem zum Spea 3030 zum Kinderspiel, denn Adapter sowie Testprogramme samt Bibliotheken können einfach übernommen werden. Und so haben neben Siemens in Berlin auch Anwender wie die ACD-Gruppe oder ebmpapst eine Test-Lösung für ihre ganz individuellen Anforderungen gefunden. Die Integration von Boundary Scan in ein Spea 3030 bei TAP fand seine Lösung in zwei Wegen. So wurde im ersten Weg Boundary Scan mittels Göpel Hardware integriert, wo sich zwar eine hohe TCK-Frequenz, eine integrierte Fehlerdiagnose mittels Cascon sowie die Nutzung mehrere Scan-Ketten ergaben, jedoch die Kosten für Hard- und Software teuer waren. Im zweiten Weg, ein JTAG-Bus mittels 3030 Pin-Elektronik und OBP-Treiber, waren die Nachteile einer geringen TCK-Frequenz und die Nutzung nur einer San-Kette präsent. Dagegen waren keine Boundary-Scan-Hardware und keine Cascon-Installation auf dem Prüfrechner nötig, die Fehlerdiagnose erfolgte mittels Cascon-Software.
Welch Einsparpotential der Spea 3030 im analogen Testplan hat, darüber konnte E.G.O. als einer der größten Kunden des Testsystemeherstellers berichten. Hier ging es darum, Zeitverschwendung beim Test zu erkennen und zu beseitigen. Anhand verschiedener Beispiele wurde demonstriert, wo und bei was Zeit gespart werden könnte. Als Ausnahmen wurden die Kondensatoren und Induktivitäten genannt, welche zeitlich nicht optimierbar sind.
Nie wieder Geheimnisse
Mit Compass, der Software des Unternehmens für Qualitätsmanagement und Prozessoptimierung kann der Fertigungsprozess elektronischer Baugruppen kosteneffizient in Echtzeit analysiert sowie optimiert werden. Als Komplettlösung für die Bereiche Prüfung, Reparatur und Qualitätsmanagement kontrolliert die Software über Einzelbaugruppen hinaus den kompletten Prüfablauf sowie die Konfiguration und Zusammenbau. Mit unterschiedlichen und unabhängig voneinander einsetzbaren Modulen deckt die Software damit alle Bereiche ab. Von der Reparaturunterstützung über die lückenlose Datensammlung mit Einbindung von Sicht- und Handprüfplätzen bis hin zur Überwachung der Montage kompletter Geräte. Die Module finden ebenfalls ihren Einsatz in Kombination untereinander, um jeder Anforderung gewachsen zu sein. Ein bedeutender Vorteil ist das Erkennen von sowohl Prozessproblemen als auch -schwankungen bereits in der Entstehungsphase. So können stets rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen und damit Qualitätsprobleme eliminiert werden. Eine übersichtliche Bedienerführung und die Einbindung der Baugruppenoriginalbilder unterstützen den Anwender, vielfältige Auswerteoptionen sorgen für Transparenz und Überblick. Über Validitätskontrollen kann die Einhaltung vorgegebener Prüfschritte überwacht werden. Die Rückverfolgbarkeit der Baugruppen wird durch die Aufzeichnung der Historie aller Prüf- und Reparaturaktionen in der Datenbank realisiert. Mit dem QualityExplorer ist der Produktionsstatus der Aufträge und Fertigungslose per Knopfdruck jederzeit sichtbar. Über das zentrale Schnittstelleninterface RepIn kann die Software bei allen auf dem Markt befindlichen Testssystemen eingesetzt werden. Mit einer kundenspezifischen Anbindung werden alle Daten direkt in eine SQL-Datenbank geschrieben. Jeder Testschritt inklusive der Reparaturaktion aller eingebundenen Systeme oder Stationen wird erfasst und analysiert. Die Testdaten werden an die Reparaturstation weitergeleitet und über Modul QIS interaktiv ausgewertet.
So wird ein Optimierungspotenzial durch Online-Monitoring in Realtime unverzüglich erkannt. Warnmeldungen in Form von Signal und Anzeige werden automatisch bei Über- oder Unterschreiten von vorgegebenen Sollwerten versendet, so dass ein sofortiges Einschreiten und Korrektur möglich ist. Die erhaltene Transparenz macht die Einbeziehung aller Mitarbeiter in den Optimierungsprozess unproblematisch. Sämtliche Prüfprotokolle oder Aktionen werden dabei für die Baugruppen-Traceability paperless aufge-zeichnet. Um Vorgaben einzuhalten, kann eine Validierungsabfrage vor den einzelnen Testschritten erfolgen. Weiterhin muss die Historie der Baugruppe genau nachgewiesen werden können, um Traceability zu gewährleisten. Alle Aktionen der Prüfplätze werden mit Zeitstempel, Stationsname und Bediener in die Datenbank übernommen. Auch die kompletten Diagnosemeldungen, durchgeführten Reparaturen mit Verursacher und Abstellmaßnahme werden abgespeichert. Neben den automatischen Testsystemen bezieht die Software auch alle Handprüfplätze und Sichtkontrollstationen in die Prüfdatenerfassung mit ein. Mittels Schnittstellenbeschreibung des offenen ASCII-Interface können schnell und einfach auch Funktions- und Inhouse-Tester eingebunden werden. Eine kosteneffiziente Reparatur oder Nachbearbeitung elektronischer Baugruppen garantiert das dazugehörige Modul der Software. Mittels Scannen der Baugruppen-Seriennummer erfolgt der automatische Aufruf des grafischen Reparaturobjekts mit dem Originalbild der bestückten Baugruppe. Generiert werden die Projekte aus den CAD- oder Bestückdaten bzw. direkt aus den Testern übernommen. Sämtliche Fehlerursachen, Aktionen, Chargennummern sowie Fehlerprotokolle der Testsysteme werden aus der Datenbank abgerufen und sofort angezeigt, die Daten erfasst und abgespeichert. Zusätzlich können Fehlermeldungen von automatischen Prüfeinrichtungen manuell ergänzt werden. Die Auftragsauswertung wurde vereinfacht und übersichtlicher gestaltet sowie ein Messenger eingerichtet. So kann der Bediener in Echtzeit an der Station informiert werden und sofort Abstellmaßnahmen ergreifen, denn ein einfacher Doppelklick auf die Warnmeldung zeigt das Problem und die dazu empfohlene Maßnahme. Eine Live-Gerätemontage diente zur Verdeutlichung der Arbeits- und Vorgehensweise von Compass.
Kompakte Überwachung
Seit April steht die LTi Electronics GmbH als Fertigungsdienstleister für elektronische Baugruppen sowohl den Unternehmen der LTi Unternehmensgruppe als auch dem freien Markt zur Verfügung. Auf einer Fertigungsfläche von ca. 2000 m² arbeiten 120 Mitarbeiter daran, dem Kunden ein umfassendes Spektrum eines EMS anzubieten. Derzeit werden ca. 230.000 Baugruppen im Jahr produziert, die in der Regel ab Stückzahl 1 einen automatisierten Test erfahren. Neben Flying Probe von Spea kommen auch manuelle Testsysteme und Modell 3030 zum Einsatz. Damit der Produktionsprozess reibungslos abläuft und die Qualität auf höchstem Niveau ist, wird im Unternehmen auch Compass zum Qualitätsmanagement und zur Prozessoptimierung eingesetzt. Die Datenbank sollte die Testmittel und Anlagen für Baugruppen und Geräte verschiedener Herstellern vernetzen und offene Schnittstellen für Eigenprogrammierungen vorweisen. Des Weiteren sollten kompakte statistische Auswertungen sowohl auf Baugruppen- als auch Prozessebene möglich sein. Die Anforderungen konnten ausnahmslos erfüllt, und eine firmenweite Vernetzung von Testmitteln vollzogen werden. Als Dienstleister betreut man zudem noch verschiedene automatisierte Testsysteme bei LTi Drives, die ebenfalls ihre Daten in Compass ablegen. Zusätzlich wird Compass als Werkzeug für KVP im Unternehmen verwendet und die Qualität der Prozesse durch regelmäßige KVP-Kreise beobachtet und optimiert. Die kompakte Auslistung aller Baugruppen mit detaillierten Daten sorgt für Übersichtlichkeit. Auch bei Vega weiß man über den Einsatz von Compass nur Positives zu berichten. Das Unternehmen bietet Messtechnik für jede Anwendung, ob kontinuierliche Füllstandmessung, Grenzstanderfassung, Druck- oder Durchflussmessung und jetzt auch Dichtemessung. Ihren Einsatz finden die Produkte in vielen Bereichen wie Chemie/Pharma, Lebensmittel, Umwelt und Recycling, Schiffsbau oder Offshore, um nur einige zu nennen. Hier sollte der Einsatz von Compass sowohl Anforderungen aus der Fertigung als auch der Qualitätssicherung erfüllen. Seitdem nun die Software im Unternehmen eingesetzt wird, finden sich Stückliste und Bestückungsplan in Compass, dank einer Top 10 Fehlerliste ist schnelle Reparatur möglich und die Gerätehistorie wird von Anfang (AOI) bis zum Ende (Kittester) dokumentiert und gespeichert. Die Prüfanweisung, Prüfplan und Schaltungsinfo werden in Excel-Listen dargestellt, der Schaltplan als PDF-Datei in Compass verlinkt, so dass die Qualitätsabteilung vielseitige Auswertemöglichkeiten hat. Die Handprüfung wird im Repwin gemacht, während die Messwertanalyse im Redufin statt findet. Auf der Ehrenburg konnten die Teilnehmer am Abend des ersten Veranstaltungstages ihren Mut und Tatendrang im Turnier der Bogenschützen unter Beweis stellen. Anschließend wurden neue Kräfte während der Rittertafel getankt, um nach einem Fackelrundgang durch die alten Gemäuer den Abend mit einem Schlummertrunk ausklingen zu lassen. (dj)
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