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Integrierte Produktion auch für kleine Serien

Interview mit Florian Schildein, Verkaufs- und Marketingleiter von Essemtec
Integrierte Produktion auch für kleine Serien

Im hart umkämpften Markt der Produktionsmaschinen für Elektronik behauptet sich die Schweizer Firma Essemtec seit über 20 Jahren erfolgreich. Mit heraus stechenden Maschinen- und Softwarekonzepten macht das Unternehmen regelmäßig von sich reden. Adrian Kühnis von der Azular GmbH sprach mit dem Verkaufs- und Marketingleiter Florian Schildein über die Herausforderungen des vergangenen Jahres, die aktuellen Entwicklungen und seine Prognose für 2013.

Herr Schildein, was hat Sie 2012 besonders beeindruckt?

Ich bin begeistert wie alle, unsere Kunden und unsere Mitarbeiter, mit den großen Herausforderungen dieses Jahres umgegangen sind. Die globalen wirtschaftlichen Schwierigkeiten wurden in der Schweiz durch den starken Franken noch verstärkt. Trotzdem konnten wir unsere Position gegenüber Mitbewerbern verteidigen. Bei vielen Gelegenheiten konnte ich direkt mit Kunden und Anwendern sprechen. Es fasziniert mich, dass trotz all dem Krisengerede überall auf der Welt neue Ideen wachsen, in deren Umsetzung kräftig investiert wird. Und es ist sehr spannend, direkt in solche Projekte eingebunden zu sein.
Was für Projekte sind das?
Aktuell passiert besonders viel im Bereich der LED-Beleuchtungstechnik. Abgesehen davon, dass die Zeit der Glühlampen von Gesetzes wegen der Vergangenheit angehört, haben die Leuchtenhersteller die Vorteile und Flexibilität von LED-Leuchtmitteln erkannt. LEDs sparen Strom und Wartungskosten. Und: Kundenspezifische Lösungen lassen sich auch in kleinen Stückzahlen wirtschaftlich herstellen.
Und dafür hat Essemtec auch die richtigen Maschinen?
Genau. In den letzten Jahren haben unsere Ingenieure Produkte und Prozesse entwickelt, die den heutigen Marktbedürfnissen perfekt entsprechen. Mit unseren Dispensern zum Beispiel werden Phosphor-Linsen von LEDs mit höchster Genauigkeit und Geschwindigkeit dosiert. Unsere neuen Bestückungsautomaten platzieren LEDs sicher und unsere Reflowöfen halten die Temperaturbelastung der empfindlichen Leuchtdioden besonders niedrig. Zudem sind wir der einzige Lieferant, der eine serientaugliche Bestückungsmaschine für dreidimensionale Leiterplatten anbieten, die Hydra. Mit dieser Maschine können LEDs in auch auf geneigten Flächen montiert werden.
Sie sprechen von 3D-MID?
Die 3D-MID-Technologie entwickelt sich zurzeit immer weiter. Ich denke, in diesem Jahr wurde kein Mobiltelefon mehr gebaut ohne mindestens ein 3D-MID-Element. Mehr und mehr Autos gehen mit funktionalen mechanischen Bauteilen mit integrierter Elektronik vom Fliessband. Gewisse medizinische Geräte wären ohne diese Integrationstechnologie gar nicht mehr denkbar. Im September haben wir am Technologietag genau über solche Anwendungen informiert und auch über die LDS-Technik (Laser Direct Structuring). LPKF hat LDS entwickelt um auch kleine MID-Serien wirtschaftlich herstellen zu können. Dies hat 3D-MIDs einen starken Impuls gegeben und Essemtec hat mit der 3D-Bestückungsmaschine Hydra nun auch die bisher fehlenden Produktionsmittel bereit gestellt.
Für wen ist der Technologietag?
Essemtec organisiert den Technologietag jedes Jahr mit dem Ziel, Fachleute und Anwender zusammen zu bringen, damit wir die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam angehen können. Der Event ist kostenlos und wird von Interessenten aus ganz Europa besucht. Der Technologietag bietet auch eine gute Gelegenheit, dass sich Anwender mit den Entwicklern neue Produkte zusammen ansehen und diskutieren können.
Welche Neuheiten gab es zu sehen?
2012 gab es viele Neuheiten und Weiterentwicklungen auf verschiedenen Produkten. Besonders heraus gestochen ist die Weiterentwicklung von ePlace. Essemtec hat ja schon vor zwei Jahren die eeZ-Technologie auf Bestückungssystemen eingeführt, einer völlig neuen und für Touch-Screens optimierten Bedienungsoberfläche, die sich nun zu einem Standard entwickelt. ePlace bringt nun einen Quantensprung für die Systemstabilität und Qualitätsstabilität, denn ePlace korrigiert automatisch alle systematischen Veränderungen. Der Bestückungsautomat kalibriert sich selbst.
Und wie geht es 2013 weiter?
Der Markt entwickelt sich genau in die Richtung, die wir mit unserem Maschinen- und Softwarekonzept seit längerem verfolgen. Die integrierte Produktion wird auch für kleine Serien populär und Traceability ist in kleinen Produktionen immer mehr ein Thema. Die Hersteller wollen das Sparpotential nutzen, das sich durch die Verbindung von Maschinen und ERP-System ergibt. Das geht aber nur mit einem ganzheitlichen Konzept. Produktionsmaschinen, Lagersysteme, Software, Know-how und Support müssen aus einer Hand sein. Anbindungen an externe Softwarelösungen wie ERP-Systeme müssen gewährleistet sein. In diesem Bereich werden wir 2013 die Möglichkeiten noch erweitern und unseren Kunden mehr Optionen zur Effizienzsteigerung, Kosteneinsparung, Fehlerminimierung und Qualitätssicherung bieten.
Was werden wir wann sehen?
Nun, es gibt die SMT in Nürnberg im April und im November dann die productronica in München. An diesen zwei Messen zeigen wir traditionell unsere neuen Produkte zum ersten Mal. Mehr ins Detail will ich zurzeit aber nicht gehen.
Wie schätzen Sie die Marktentwicklung im nächsten Jahr ein?
Nach einer Konsolidierungsphase gehen wir von einem stärkeren Wachstum im nächsten Jahr aus. Zudem gelangen manche Entwicklungsprojekte bei unseren Kunden in den nächsten Monaten in die Realisierungsphase, so dass wir auch da wieder Systeme platzieren können. Wie eingangs gesagt: es ist spannend, bei Neuentwicklungen von Anfang an mit eingebunden zu sein – und es zahlt sich aus.
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