Red Adair – im Film verkörpert von John Wayne – löschte ein brennendes Bohrloch am liebsten mit viel Dynamit: Die kräftige Explosion raubte dem Feuer den Sauerstoff und damit war Feierabend. So was kann auch nach hinten los gehen, musste jetzt Toyota feststellen. Der Autohersteller hat durch Betätigung eines kommunikativen Blasebalgs „einen Schneeball in den USA zur globalen Lawine werden lassen„ wie der frühere VW-Kommunikationschef Dr. Klaus Kocks im Gastkommentar der Automobilwoche feststellt. Ein weiterer Fall von misslungener Krisen-PR. Und Professor Kocks sagt deutlich und richtig, man führt ein Unternehmen nicht durch Kommunikation:
„Die Entwicklung kommt aus der Entwicklung und der Gewinn kommt aus dem Einkauf“, nennt er die Bedingungen der Automobilindustrie. Die sind keinesfalls ganz andere als in der Elektronikindustrie. Und so kann man seine Anmerkung zu Toyota durchaus auf die EMS-Landschaft übertragen. Insofern, es wurde zwar oft gesagt, kann aber nicht genug wiederholt werden, stachelt die Krise Entwickler von Maschinen und Prozessen, sowie Vertriebsleute und Einkäufer zu neuer Kreativität an. Was daraus geworden ist, erfahren wir durch Kommunikation anschließend.
Wo wir ohne wiederkehrende Krisen wären, zeigt folgendes Beispiel: 13 Jahre hatten Hamburg und das Umland keinen richtigen Winter mehr. Trotzdem hat die kleine Stadt Itzehoe ihrem lokalen Schneeräumbetrieb jährlich mehrere 100.000 Euro überwiesen. Dass er wohl grundsätzlich nicht mit Winter rechnete und das Geld weder in entsprechendes Gerät noch in die Bevorrratung von Streusalz investiert hat, mussten Stadtverwaltung und Bürger diesen Winter schmerzlich erfahren. Der an wärmeren Tagen zu Sulz und Matsch verkommene Schnee konnte nicht weggeräumt werden und fror zu einer bizarren und kaum begeh-/befahrbaren Piste, die viele Tage selbst mit dem geeigneten Gerät nicht hätte entfernt werden können. Da lobe ich mir doch unsere regelmäßigen Krisen, die uns wach halten.
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