Der sächsische Leiterplattenhersteller blickt auf 50 Jahre Tradition zurück und ist heute eine der mit den modernsten Fertigungsmethoden ausgerüstete Firma in der Branche und ein leistungsstarker Hersteller von Leiterplatten für elektronische Geräte und Steuerungen. Ein Gespräch der Redaktion mit Achim Süß über das vergangene Geschäftsjahr gibt Aufschluss über den Erfolg.
War das vergangene Geschäftsjahr für die KSG wieder so erfolgreich wie das letzte?
Die KSG ist das vierte Jahr in Folge gewachsen. Der Umsatzzuwachs betrug ca. 20 %. 2006 war das erfolgreichste Jahr in der 50-jährigen Geschichte des Unternehmens. Im Frühjahr und Sommer hatten wir sogar Probleme allen Kundenanforderungen, was Liefertermine betrifft, gerecht zu werden.
Sehen Sie in diesem Jahr ein ähnliches Wachstum voraus?
Die Elektronik wird auch in diesem Jahr weiter wachsen. Alle Konjunkturdaten und Vorindikatoren stimmen uns optimistisch.
Was sind die größten Herausforderungen für KSG in diesem Jahr?
Ganz klar an erster Stelle ist da unser Hallenneubau zu nennen. Wir wollen in diesem Jahr im Wesentlichen die Baumaßnahmen abschließen. Bauarbeiten werden bei steigender Produktion durchgeführt. Außerdem wird in den Engpässen weiter investiert.
Eine Verdopplung der Fertigungskapazität am Standort Deutschland – ist das heute noch eine richtige Entscheidung?
Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und alle Optionen genau geprüft. Die entscheidenden Argumente sind Kundenwünsche nach deutlicher Umsatzsteigerung mit KSG, der Standort Gornsdorf, die gute Zusammenarbeit mit Universitäten und Instituten und nicht zuletzt unsere Mitarbeiter.
Werden denn nicht immer häufiger die Aufträge in sogenannte Billigstandorte gegeben?
Unsere Kunden schätzen vor allem den Service vor Ort, verbunden mit kurzen Lieferzeiten und eine stabile Qualität. Das alles natürlich zu wettbewerbsfähigen Preisen. Wichtig für unsere Kunden ist einen kompetenten Partner vom Entwicklungsmuster über die Vorserie bis zur Serie zu haben, der kurzfristig auf geänderte Anforderungen reagieren kann. Natürlich gibt es Produkte, die im Produktionszyklus nach Asien verlagert werden. Im letzten Jahr haben wir jedoch verstärkt Aufträge aus Asien wieder zurückbekommen. Die Erfahrungen mit Lieferanten aus Asien stellen sich für unsere Kunden ganz unterschiedlich dar.
Gibt es neue Technologien für KSG-Kunden?
Produkte mit besonderen Anforderungen an das Wärmemanagement, 3D- und HF-Aufbauten nehmen eindeutig zu. Wir können für diese Problemstellungen passende Technologien zur Verfügung stellen. Für diese Anforderungen haben wir unsere F&E-Abteilung weiter ausgebaut. Auch das ist ein klarer Standortvorteil.
Wie sehen sie die weitere Preisentwicklung bei Leiterplatten?
Zunächst muss gesagt werden, dass auch unsere Branche von der Erhöhung unserer Vormaterialien förmlich überrollt wurde. Basismaterial, Kupfer und Energie seien hier stellvertretend genannt. Wir gehen heute davon aus, dass weitere signifikante Steigerungen der Rohstoffe in diesem Jahr nicht mehr stattfinden. Von dem erhofften Abwärtstrend ist bisher nichts zu spüren. Unsere eigenen Kosten wollen wir durch weitere Automatisierung senken.
Herr Süß, wir bedanken uns für das geführte Gespräch!
EPP 413
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