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Lieferengpässe künftig ein Phänomen?

Fragen an den General Manager der EMEA-Region bei MFG.com, Stefan Bachmann
Lieferengpässe künftig ein Phänomen?

Bei MFG.com handelt es sich um den Online-Marktplatz, auf dem Einkäufer und Lieferanten Kontakte knüpfen, Informationen austauschen und Geschäfte abwickeln. Aber wo ist hier der Bezug zur Elektronikfertigung zu finden? Fragen, die Stefan Bachmann, der General Manager für die EMEA-Region des Online-Marktplatzes der Fertigungsindustrie beantwortet.

Herr Bachmann, welche Rolle spielt EMS-Sourcing in Ihrem Konzept?

Electronics Manufacturing Sourcing ist auf dem Sourcing-Marktplatz MFG.com eine von fünf Hauptkategorien. Zu diesem Bereich „Elektronikfertigung und elektronische Komponenten“ zählen Unterkategorien wie Halbleiter, Leiterplatten, Leiterplattenprüfung, Steuerungen etc. Der Markt ist sehr stark fragmentiert. Während in Asien der Fokus auf der Serienproduktion liegt, konzentrieren sich die europäischen Anbieter eher auf anspruchsvolle Highend-Produkte. Für Einkäufer, die hier einen schnellen Überblick benötigen und Komponenten rasch beschaffen wollen, bietet eine globale Lieferantendatenbank erhebliche Vorteile.
Was kann Ihr Sourcing-Marktplatz bei speziellen Bauteil-Anforderungen bieten?
Wir finden für den Einkäufer den richtigen Anbieter, denn für jedes Teil gibt es ein Gruppe von geeigneten Lieferanten. Das genau beschreibt der Begriff Sourcing im engeren Sinne. Dazu kommt dann noch der eigentliche Beschaffungsprozess, nämlich unter den qualifizierten Lieferanten die zwei oder maximal drei am besten für eine bestimmte Anforderung Befähigten zu finden. Auch daran erweist sich der Wert einer Lieferantendatenbank, die global alle relevanten Wirtschafträume abdeckt.
Haben Sie ein Konzept, das die Anforderungen nach lückenloser Traceability/Nachweis korrekter Bauteillagerung etc. unterstützt?
MFG.com setzt bei der Kontaktanbahnung und der Abwicklung der Ausschreibung an, nicht bei der Qualitätskontrolle oder der Logistik-Kette einer späteren Lieferung. Traceability erfordert einen Zugang zu der internen Logistik der Lieferanten und der Einkäufer, nämlich dann wenn es um Fragen der Qualitätssicherung beim Warenausgang oder dem -eingang geht.
Bieten Sie Unterstützung bei der Suche und Rückgabe bzw. Weitervermarktung von Kleinmengen/Restmengen bestimmter Bauteile?
Prinzipiell können wir diese Aufgabe schon übernehmen, in der Praxis kommt dies aber eher selten vor. Denn der Sourcing-Marktplatz ist nachfragegesteuert, die Einkäufer sind die treibende Kraft, an denen sich die Lieferanten orientieren. Anders ausgedrückt: Kein Supplier wird hingehen, und einfach „100 Leiterplatten“ oder „300 Transistoren“ anbieten.
Unterstützen Sie Elektronikfertiger auch bei Verbrauchsmaterialien und Lötpasten?
Entsprechende Kategorien für C-Güter sind auf dem Marktplatz vorhanden, allerdings findet der Schwerpunkt der Transaktionen im „Made-to-Order-Geschäft“ statt, nicht im Bereich Maintenance, Repair and Operations (MRO), also dort wo die indirekten Bedarfe eines Unternehmens aus dem produzierenden Gewerbe entstehen. Unser Schwerpunkt liegt im Bereich der Auftragsfertigung, und damit bei den A- und B-Gütern.
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