Startseite » Allgemein »

Messmikroskope komplettiert

Stefan Summer, Marketing Manager bei Vision Engineering in Emmering
Messmikroskope komplettiert

Das 1958 in England gegründete Unternehmen Vision Engineering hat sich zu einem dynamischen Mikroskophersteller entwickelt, der sich auf okularlose und Expanded-Pupil-Stereomikroskope sowie berührungslose Messsysteme für Industrie und Life Science spezialisiert hat. Auf der electronica in München wurde ein neues Messmikroskop vorgestellt, worüber die Redaktion mit Stefan Summer gesprochen hat.

Herr Summer, wodurch hebt sich Vision Engineering von anderen Mikroskopherstellern ab?

Wir sind Mikroskophersteller und befassen uns mit optischen Systemen, die dem Kunden eine okularlose Technologie bieten. Also nicht so, wie man es traditionell kennt, sondern wir wollen unseren Kunden den Vorteil bieten, dass er frei und ergonomisch vor dem System sitzen kann. Deswegen haben wir okularlose Systeme sowohl für die Inspektion als auch für die Messtechnik, und zwar branchenübergreifend. Ein Vorteil, den andere nicht haben.
Auf der Messe ist ein neues System zu sehen. Um was handelt es sich dabei?
Wir haben zum ersten Mal ein Videomessmikroskop vorgestellt, um unser Messtechnikportfolio zu komplettieren. Das ist eine neue Variante in unserer Messgerätefamilie, wo auf Basis unseres 2-Achsen-Messmikroskops Kestrel unser bewährter und bekannter Messtisch mit dem Messrechner Quadra-Chek QC-300, einem für die Videotechnik ausreichenden Auswertegerät, kombiniert wurde. Damit können wir bei Anwendungen, für die Videotechnik ausreicht, ein interessantes Produkt bieten und auf die Applikationen des Kunden reagieren.
Welche Neuerungen bietet Merlin?
Grundsätzlich ist an dem System mal neu, dass wir den Quadra-Chek QC300, einen neuen Messrechner, der ein Video-Livebild liefert, mit integriert haben. Es ist ein Zähler, der die normalen geometrischen Auswertefunktionen beinhaltet plus eingebauter Videofunktion. Das ermöglicht dem Kunden die Video-Kantenerkennung. Vor allem ist zu sagen – und was für uns natürlich entscheidend ist –, dass es kein Mikroskop nach optischem Prinzip ist, denn normalerweise haben wir nur Messmikroskope mit dieser Technologie: Sie schauen oben in einen optischen Projektionskopf hinein, wo die Objekte vergrößert betrachtet werden können. Und das ist bei diesem System nicht der Fall, sondern hier läuft das nur über Videokamera, ohne Dynascope-Optik.
Und welcher Vorteil bietet sich damit dem Anwender?
Der effektive Vorteil für den Kunden ist, dass für alle Anwendungen, für die Video ausreicht, schnelle genaue Messungen vorgenommen werden und vergrößerte Details quasi „just in time“ abfotografiert werden können. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, diese Bildinformationen ganz einfach auf einen USB-Stick, der auf der Rückseite des Messrechners eingesteckt wird, zu übertragen und sie für eine schnelle und einfache Dokumentation zu nutzen. Das Merlin ist kein System, in das viele andere zusätzliche Anwendungen noch mit integriert sind, die oftmals nicht gebraucht werden, sondern man muss es als einfach bedienbares Komplettsystem sehen. Ohne viel Aufwand kann das System beim Kunden zum Einsatz kommen – zwei, drei Tage Anwenderschulung? Das fällt hier weg! Das ist effizient und spart Kosten. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität. Durch seine relativ kleinen und kompakten Maßen ist es ortsflexibel. Der Kunde kann so etwas schon mal durchaus in der Qualitätssicherung einsetzen. Aber auch in der Fertigung neben einer Fertigungslinie, wenn schnell und wiederholbar Messungen vorgenommen werden müssen, ist es von Vorteil, wenn man das System mal nehmen und sofort an einen anderen Ort stellen kann, ohne großartige Veränderungen vornehmen zu müssen.
Was bedeutet die Aussage „Anwendungen, für die Video ausreicht“?
Man muss zwischen den Applikationen unterscheiden. Und das menschliche Auge ist noch eine lange Zeit der Videotechnik in der Erkennung von gewissen Problematiken überlegen und kann diese besser erkennen. In der Dynascope-Optik, bei unseren anderen Vision-Geräten sieht der Anwender wesentlich mehr Details und Informationen als es normalerweise bei einem Videobild üblich ist. Und es ist gerade dann der Fall, wenn es sich vielleicht um schwarze Kunststoffteile, um transparente Teile handelt, um wirklich schwierige Teile, die keinen ausreichenden Kontrast ergeben. Auch bei reflektierenden, glänzenden Metallteilen ist es oftmals der Fall, dass das schwierig zu erkennen ist. Wenn aber bei der Außenkontur oder bei guten Kontrasten gemessen werden muss, ist natürlich Video schneller und auch oftmals wesentlich reproduzierbarer als das menschliche Auge. Also haben wir uns gesagt, warum sollte man dann in unserer Position nicht auch so etwas anbieten, wenn es machbar ist. Und genau das machen wir jetzt durch dieses System.
Welchen Stellenwert nimmt das neue System im Produktsortiment ein?
Das Merlin ist ein System, mit dem wir das Produktportfolio unserer Messtechniksysteme komplettiert haben. Nun besteht die Möglichkeit, dem Kunden individuell für jede Applikation die richtige Lösung anzubieten. Nach wie vor ist unser gesamtes Produktportfolio natürlich noch bestückt mit den im Markt durchaus bekannten Systemen Kestrel und Hawk, als den Zwei- und Dreiachsen-Messmikroskopen und Messsystemen mit dem Dynascope-Prinzip, also den okularlosen Systemen. Und was man nicht vergessen darf, natürlich auch unsere Inspektionsmikroskope und Inspektionssysteme. Und da ganz besonders das in der Elektronik weltweit bekannte Mantis-Betrachtungssystem, das gerade in der Lötstelleninspektion und Bauteilkontrolle seit mittlerweile 10 Jahren gute Dienste tut und über 150 000-mal weltweit im Markt installiert wurde. Und natürlich unser Lynx-Stereomikroskop mit der speziellen Winkeloptik, die adaptiert werden kann und somit einen seitlichen Blick auf die Lötstellen erlaubt, ohne das Bauteil selbst zu bewegen. Man legt zum Beispiel eine bestückte Platine drunter, dreht an der manuellen oder motorischen Optik und erkennt Fehler wie unzureichenden Lotfluss oder Bauteilfehler wesentlich einfacher. Dieses äußerst erfolgreiche Mikroskopzubehörteil aus unserem Sortiment ist in der Elektronik in vielen Unternehmen mittlerweile Standard geworden.
Vielen Dank für das Gespräch.
EPP 402
Unsere Webinar-Empfehlung
INLINE – Der Podcast für Elektronikfertigung

Doris Jetter, Redaktion EPP und Sophie Siegmund Redaktion EPP Europe sprechen einmal monatlich mit namhaften Persönlichkeiten der Elektronikfertigung über aktuelle und spannende Themen, die die Branche umtreiben.

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktuelle Ausgabe
Titelbild EPP Elektronik Produktion und Prüftechnik 1
Ausgabe
1.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Videos

Hier finden Sie alle aktuellen Videos


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de