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Mit fliegenden Nadeln testen

Einsatz von Flying-Probern jetzt auch für große Serien
Mit fliegenden Nadeln testen

Der Flying-Probe-Tester ist nach wie vor die erste Wahl für den Test von Prototypen und Kleinserien. Mit seinem adapterlosen Test und kurzen Testprogramm-Erstellungszeiten liefert er die Voraussetzungen für das wirtschaftliche Prüfen in dieser Produktphase. Doch nun erobert er auch die hochvolumige Serienfertigung. Zusammen mit seinem Partner, dem Net-Test, bildet der Flying-Probe-Tester ein Gespann, das nicht nur die Testzeiten verkürzt, sondern auch die Testtiefe erhöht.

Spea, Buseck

Keine Kompromisse zwischen Prüfzeit und -tiefe
Kurzschluss-Tests haben in der Baugruppenprüfung eine große Bedeutung. Ein wirtschaftlich sinnvolles Überprüfen sämt-licher Netze auf Kurzschlüsse konnten bisher jedoch nur konventionelle Board-Tester mit Adapter durchführen. Beim Flying-Probe-Tester musste gezwungenermaßen eine Auswahl der zu testenden Netze getroffen werden, da der Test aller Netze wegen der Verfahrwege untragbar lange Testzeiten in Anspruch genommen hätte. Die Auswahl der Netze erfolgte in Abhängigkeit ihres Abstands zueinander. Dabei musste immer ein Kompromiss zwischen Testzeit und Prüftiefe geschlossen werden. Mit dem Net-Test von Siemens müssen diese Kompromisse jedoch nicht mehr eingegangen werden. Ei-ne entsprechende Lizenzvereinbarung ermöglicht jetzt seinen Einsatz in dem Flying-Probe-Tester 4040 von Spea.
Der Net-Test ersetzt und erweitert den bisherigen Kurzschluss-Test. Dabei wird jedes Netz auf der Baugruppe gegen ein Referenznetz geprüft. Neu da-ran ist, dass nicht einfach nur (wie beim Short-Test) auf Kurzschlüs-se getestet wird, sondern dass die charakteristschen Eigenschaften des untersuchten Net-zes gemessen und ausgewertet werden. Dazu werden induktive, kapazitive, Widerstands- und Halbleiter-Tests durchgeführt, die eindeutig die Eigenschaften eines Netzes beschreiben.
Das Erstellen des Testprogramms folgt im Wesentlichen den Regeln zum Erstellen eines herkömmlichen Prüfprogramms. Nach der Schaltungsanalyse wird es anhand der Schaltungsdaten generiert; es folgt das Debugging und der anschliessende Test. Wie auch beim Electro-Scan werden bestimmte Regeln festgelegt. Beim Net-Test ist dies unter anderem das Festlegen eines oder mehrerer Re-ferenznetze. Das Festlegen alternativer Referenznetze hat den Vorteil, dass bei Nichteignung des ursprünglich gewählten Netzes problemlos auf ein alterna-tives umgestellt werden kann und so alle Netze sicher geprüft werden können. Nach dem Erlernen der Netze und dem Debugging kann sofort, mit der Garantie, dass jedes Netz der Baugruppe zuverlässig geprüft wird, in den Serientest übergegangen werden.
Vorteile und Implementierungdes Net-Tests
Der Net-Test macht nicht nur eine Aussage, dass an einem Netz ein Kurzschluss ist, sondern liefert auch gleich eine exakte Fehleraussage bezogen auf die betroffenen Netze. Er ist also nicht nur als verbesserte Version des Kurzschluss-Tests zu sehen, sondern stellt eine neue Teststrategie dar. Neben dem garantierten Loka-lisieren von Kurzschlüssen liegt der eigentliche Vorteil in der Zeitersparnis und inder größeren Testtiefe. Der Net-Test ist vollständig in die Software Atos-Fly von Spea integriert, so dass alle von diesem Programm bekannten Funktionen zur Verfügung stehen und kein Umgewöhnen oder Einarbeiten nö-tig ist. Die Soft-ware beinhaltet ein neues Debugging-Konzept sowie Programmiertechniken,die auf Fuzzy-Logik und einem Ex-pertensystem aufbauen und somit ei-ne hohe Fehlerabdeckung und Flexibili-tät garantieren.
Beim Test kontaktiert eine der vier Nadeln das Referenznetz, während die anderen sämtliche Netze der Baugruppe nacheinander prüfen. Auch hier errech-net die Software die optimalen Verfahrwege, so dass die Testzeit weiter verkürzt wird. Beim Test der Baugruppenober- und -unterseite wird durch einen Top-Bottom-Optimizer keine Zeit verloren. Erweitert um den Net-Test erkennt die-ser bei der Programmerstellung Netze, die bereits auf einer Seite erfasst wur-den und vermeidet somit, dass ein Netz doppelt getestet wird.
EPP 208
Auswahl der Netze in Abhängigkeit des Abstands Test aller Netze (unabhängig von ihrem Abstand
zueinander zueinander
Testanzahl n(n-1)/2 (jedes Netz gegen jedes) Testanzahl = Anzahl der Netze
  • 100 Netze = 4950 Tests 100 Netze = 100 Tests
  • 1000 Netze = 499 500 Tests 1000 Netze = 1000 Tests
Direkte Fehleraussage Auswertung der Fail Netze über weitere
Messungen (Short, R, C,……)
Nur Short Größere Testtiefe im ICT
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