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Mit Mikrosystemen Innovationen schaffen

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Mit Mikrosystemen Innovationen schaffen

Intelligente Mikrosysteme bilden in modernen Fahrzeugen, in der Energietechnik, in Handys und vielen weiteren Anwendungsfeldern die Basis für Innovationen. Rund 140 Fachleute aus Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen trafen sich an der Hochschule Landshut, um sich beim 4. Landshuter Symposium Mikrosystemtechnik in 40 Vorträgen und einer begleitenden Fachausstellungen über neueste Trends und Entwicklungen auszutauschen. Veranstaltet hatte den zweitägigen Fachtreff der Cluster Mikrosystemtechnik der Hochschule Landshut in Kooperation mit der Ostbayerischen Hochschule Regensburg.

Das hohe Wachstumspotenzial der Mikrosystemtechnik zeigte Dr. Bernhard Ruf (VDI/VDE/IT) in einem Vortrag. Das Marktvolumen werde von 2012 bis 2014 rund um die Hälfte auf knapp 15 Mrd. US-Dollar anwachsen. Dies besonders im Bereich Consumer-Waren u.a. aber auch im Automotive- oder Medizintechnik-Sektor. Ausschlaggebend dafür sei die fortschreitende Miniaturisierung von elektromechanischen Systemen bei gleichzeitiger Leistungssteigerung. Besonders aber die Entwicklung von neuen Funktionalitäten eingebunden in Mikrosysteme biete großes Potenzial.
Das breite Themenspektrum der in der Mikrosystemtechnik zum Einsatz kommenden Technologien zeigte das vielfältige Programm des Symposiums. Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Branchen und Technologiefeldern präsentierten aktuelle Erkenntnisse. Von neuen Forschungsergebnissen u.a. im Bereich neuer Mess-, Verfahrens- und Fertigungstechniken über die Entwicklung neuer Anwendungen bis hin zum fertigen Produkt.
Über die Entwicklung eines fingernagelgroßen Mikrotriebwerkes mit einem Schub von 1mN für den Einsatz in Mini-Satelliten berichtete beispielsweise Dr. Alois Friedberger von der Airbus Group Innovations, München. Das mit Flüssigtreibstoff betriebene Triebwerk besteht aus zwei zu verbindenden Wafern, einer enthält die mikrofluidischen Strukturen inkl. Brennkammer und Düse, der andere die Sensorik zur Überwachung des Mikrotriebwerkes. Über eine Dünnfilmmetallisierung wird sowohl ein Heizer in der Brennkammer realisiert, als auch Temperatursensoren an mehreren Stellen des Triebwerks integriert. Vom Messen und Optimieren des Stromverbrauchs von elektrischen Großverbrauchern per Klipps, die über Kabel gesteckt werden, das Monitoring von Windrad-Rotorblättern unter Verwendung von Kunststofffaser basierten Sensoren, bis zum neuartigen Schaltungsaufbau für die Avionik zur optimalen thermischen Entkopplung von zwei Schaltungsträgern reichten die Anwendungsbeispiele.
In zahlreichen Vorträgen wurden neue Ergebnisse aus aktuellen Forschungsprojekten vorgestellt. Die Rekonstruktion dreidimensionaler Strukturen aus Bildsequenzen stellte z.B. Felix Kopp von der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg vor. Dabei wurden die verschiedenen, beim Finden von akkuraten Punktkorrespondenzen eingesetzten Rekonstruktionsalgorithmen, unter Berücksichtigung der beschränkten Rechenleistung in eingebetteten Systemen, evaluiert. Auch Themen wie der Einsatz des chemisch hergestellten Kohlenstoff-Nanomaterials Graphen für Sensoren, die Charakterisierung der Eigenschaften von Bändchen bei Bondverbindungen oder die Analyse der Echtzeiteigenschaften von Multicore Speicherarchitekturen in Eingebetteten Systemen wurden präsentiert.
Erstmals bot das Symposium einen eigenen Themenschwerpunkt zur Medizintechnik an, der von den Teilnehmern positiv aufgenommen wurde. Wie Daten im Rahmen einer „Managed Care“, dezentral erhoben und weitergeben und gespeichert werden können und so das Gesundheitssystem entlastet werden kann, wurde ebenso gezeigt, wie die besonderen Ansprüche im Bereich der Medizintechnik an einen Fußschalter mit Energy-Harvesting-Technik und die Möglichkeiten der Materialvorbehandlung oder Reinigung per Plasmatechnik. Ein autonomer Belastungssensor, der die Gewichtsbelastung an der Fußsohle misst, die Daten via drahtloser Übertragung an eine Armbanduhr sendet und aufzeichnet, präsentierte Sophie Engelsberger von der Hochschule Landshut. Mit dem gekapselten und desinfizierbaren System soll die beschränkte Belastungsfähigkeit nach Hüft- oder Beinoperationen kontrolliert und kostenintensive Nachbehandlungen vermieden werden. Die Basis bildet ein neu entwickelter Piezosensor, der es auch ermöglicht, die Schaltung in einen Sleep-Modus zu versetzen und so Energie zu sparen. Da eine EnergyHarvesting Systems nicht genug Energie liefern würde, wird ein Akku mit drahtloser Energieübertragung aufgeladen; umgesetzt in der aktuellen Version des Systems per IC. Neben den technischen Themen wurde auf dem Symposium auch dem Technologie- und Innovationsmanagement eine Plattform geboten.
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