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Nachschub für’s Stempelkissen

Dosiergerät versorgt automatische Stempler mit Tinte
Nachschub für’s Stempelkissen

Nachschub für’s Stempelkissen
Der Inker am Prüfzeichenstempler PZS-W80
Oft werden automatische Stempler zum Markieren und Kennzeichnen von Baugruppen und Endgeräten eingesetzt. Sie haben jedoch einen Nachteil: Ihre Stempelfarbe muss relativ oft nachgefüllt werden. Mit dem in diesem Artikel vorgestellten Dosiergerät kann diese meist manuell ausgeführte Arbeit automatisiert werden.

Quintest, Kirchheim/Teck

Zum Kennzeichnen, Beschriften und Markieren von Produkten sind verschiedene Geräte und Verfahren bekannt, deren große Unterschiede in Preis und Leistung bei einer Kaufentscheidung berücksichtigt werden müssen. Im unteren Preis- und mittleren Leistungssegment liegen die Prüfzeichenstempler PZS von Quintest, kleine automatische Stempelgeräte, die seit mehr als zehn Jahren eingesetzt werden. Diese Geräte haben eigentlich nur einen einzigen Nachteil: Es besteht ein gewisser Bedarf an Aufmerksamkeit bezüglich des richtigen Zeitpunkts und der richtigen Menge beim Nachfüllen der Stempelfarbe. Besonders bei Stemplern, die in Maschinen oder Vorrichtungen integriert sind, ist das Stempelkissen bisweilen schlecht zugänglich, was das Nachfüllen erschwert und manchmal dafür sogar Stopps der Maschine nötig macht. Doch auch bei guter Zugänglichkeit ist das Nachfüllen der Stempelfarbe lästig, besonders wenn sehr hohe Stückzahlen verarbeitet werden. Beispielsweise kommt man bei acht Zeichen von 4 mm Größe mit schwarzer Farbe auf etwa 2000, mit volldeckender weißer aber bloß auf etwa 600 Abdrücke mit einer Stempelkissenfüllung. Das heißt bei einer Taktzeit von 6 s muss alle 50 min Tinte nachgefüllt werden.
Größere Stempelkissen sind nur scheinbar eine Lösung für dieses Problem, denn sie führen wegen ihrer großen Oberfläche zu schnellerem Austrocknen. Stempelfarben sollen zwar auf dem Produkt möglichst rasch trocknen, tun dies jedoch leider auch im Stempelkissen.
Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist der Tintendosierer Inker von Quintest, der wenigstens für Zeiträume von einem Tag bis zu einer Woche das Nachfüllen der Stempelfarbe übernimmt. Längere Zeitspannen sind nicht sinnvoll, weil viele Stempelfarben die Tendenz haben, ihre Farbpigmente an Boden und Wandun-gen der Reservoirs abzulagern. Diese Eigenart ist auch der Grund dafür, dass Dosiervorrichtungen mit unzugänglichen Röhren und Kanälen ungeeignet sind, denn sie würden schnell verstopfen. Deshalb hat der Hersteller ein System entwickelt, das mit „Einweg“-Kartuschen arbeitet. Diese können zwar im Normalfall mehrfach verwendet werden, sind aber bei beginnender Austrocknung (oder auch bei Verschleiß nach häufigem Verwenden) einfach durch neue Kartuschen zu ersetzen. Zudem sind die Kanülen ebenso wie die Schlauchzwischenstücke, die zwischen Dosierer und Stempler eingesetzt werden können, getrennt auswechselbar. Prinzipiell sollte ein Dosiergerät immer möglichst nahe beim Stempelkissen montiert werden, was aber angesichts mancher Einbauverhältnisse einfach nicht geht. Hier helfen Schlauchverlängerungen mit einem Luerlock-Anschluss.
Im Gegensatz zu den druckluftbetriebenen Dosieranlagen, die zum Beispiel aus der Lotpasten-Verarbeitung bekannt sind, arbeitet der Inker aus folgenden zwei Gründen elektromechanisch:
• viele Quintest-Stempler werden in Test-adaptern eingesetzt, die keinen Druckluftanschluss besitzen und
• die taktsynchrone Steuerung des Dosierzeitpunkts ist mit diesem Antrieb einfacher.
Zum zweiten Punkt ist erklärend zu sagen, dass die Stempler im Ruhezustand denStempelkissenhalter abdecken, der Gummistempel liegt dabei direkt auf dem Stempelkissen auf. Deshalb kann nur während eines Stempelzyklusses Farbe nachdosiert werden, also solange sich der Stempelarm außerhalb des Stempelkissenhalters befindet.
Dabei wird nicht bei jedem Stempelhub nachdosiert, sondern nur alle 20 bis 100 Hübe, denn die erforderlichen Dosiermengen wären sonst so klein (0,5 bis 2 mm³), dass sie nur mit einem sehr präzisen und somit teuren Apparat auf den Zielfleck (etwa in der Stempelkissenmitte) zu spritzen wären. Bei 50 bis 100 mm3 ist das einfacher, denn bei dieser Menge bildet sich ein gut sichtbarer Strahl, der sich leicht auf den Zielfleck ausrichten lässt.
Erste Erfahrungen zeigen neben der erwarteten Zeiteinsparung auch weitere positive Nebeneffekte, denn
• der Stempelabdruck wird wegen des nahezu konstanten Farbpegels schöner und gleichmäßiger als beim Nachfüllen von Hand und
• die Mechanik des Stemplers wird nicht mehr durch danebengelaufene Tropfen verschmutzt und verklebt, was beim Nachfüllen des Stempelkissens von Hand doch manchmal passieren konnte.
Allerdings können nicht alle bisher verwendeten Stempelfarben für den Dosierbetrieb empfohlen werden: die deckenden Farben haben zum Teil ein ungünstiges Fließverhalten, das die gleichmäßige Verteilung auf dem Kissen verhindert. Für diesen Fall bietet der Hersteller eine Reihe neuer, dosiertauglicher Farben an.
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