Auf dem Industrial Automation Forum der International Electronic Commission (IEC) in Hamburg haben die Normungsexperten von VDE|DKE an grundlegenden Normen und Standards für das industrielle Internet der Dinge gearbeitet. Das industrielle Internet der Dinge entspricht nach internationaler Sichtweise Industrie 4.0. Hierbei handelt es sich um Automatisierungsstrukturen mit Einheiten, die dezentral organisiert sind, autonom handeln und miteinander in Echtzeit kommunizieren. Entscheidend für die Realisierung wird daher die Fähigkeit von Einheiten in einer vernetzten Umgebung selbstständig Informationen über sich zu liefern. Hierfür ist es notwendig, dass für alle Einheiten des Produktionsprozesses Merkmale hinterlegt sind, die sie eindeutig identifizieren. Daher wurde weiter an der internationalen Normenreihe IEC 61987 gearbeitet, die im Hinblick auf die Semantik die hierfür nötigen Festlegungen liefert. Aufgrund der erwarteten großen Menge an Merkmalen hat man beschlossen, die Norminhalte künftig nicht mehr zu drucken, sondern sie nur über das Web mit Hilfe einer öffentlich zugänglichen Datenbank verfügbar zu machen.
Ebenfalls diskutierte man die internationale Norm IEC 62541 zum Software Schnittstellen Standard OPC UA als die Middleware-Lösung der Industrieautomation. Sie ermöglicht die Kommunikation zwischen Programmen und Geräten und normt hierfür Dienste (entsprechend SOA/Service Oriented Architecture), die sich für Industrie 4.0 gut eignen. Als weiterer wichtiger Eckpunkt stellte man die Instandhaltungsorganisation für autonome Geräte, Datenmodelle der digitalen Fabrik, IT-Sicherheit sowie Life-Cycle-Management fest. Die Experten gingen der Frage nach, wie in einer zukünftigen Industrie 4.0-Umgebung verfahren wird, wenn eine neue Software, beispielsweise ein Betriebssystem, in Einheiten und deren Peripherie nachgerüstet werden muss. Die Lebensdauer einer Software hat typischerweise 5 bis 10 Jahre, die einer Anlage dagegen über 20 Jahre. Ziel der Normungsexperten war es daher, mit Hilfe der künftigen IEC 62890 zum Life-Cycle-Management die Grundlage für vertragliche Vereinbarungen zu liefern. Die Experten legten hierzu Begriffe wie Lieferzeitraum, Service-Zeitraum oder Abkündigung fest.
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