Stehen Sie auch dann immer zu Ihrer Meinung, wenn der Großteil der Beteiligten anderer Meinung ist? Denn viele Studien und Experimente zeigen, dass der Mensch sich rasch dem Gruppendruck beugt und voller Überzeugung die Unwahrheit verbreiten kann. Die Krux dabei: Wer sich aufbläst, wirkt kompetenter, auch dann noch wenn er lügt.
Experten erklären das so: Menschen lassen sich beim Beurteilen ihrer Wahrnehmungen durch das Urteil anderer beeinflussen, selbst dann, wenn die Situation eindeutig ist. Und wie hoch der Konformitätsdruck in einer Gruppe ist, hat der amerikanische Sozialpsychologe Solomon Asch bereits in den 50er Jahren beweisen. Er stellte Versuchspersonen die einfache Aufgabe, Striche als gleich oder unterschiedlich lang zu bewerten. Ganz easy und von jedem fehlerfrei gemeistert, solange er allein im Raum war. Wankend wurden die Versuchspersonen erst in Gegenwart anderer Personen, die auf Anweisung ein einheitlich falsches Urteil abgaben. So blieb nur jeder vierte der echten Probanden bei seiner richtigen Einschätzung.
Der Mensch lässt sich umso bereitwilliger von der Mehrheit vereinnahmen, je vager und mehrdeutiger die Tatsachen sind. Doch basieren die meisten gesellschaftlichen Glaubenssysteme nun mal auf Meinungen, moralischen, politischen oder ästhetischen Einschätzungen. Und niemand ist davor geschützt, nicht doch ein Mitläufer zu werden. Die Furcht, sich zu isolieren und von der Gruppe ausgestoßen zu werden, ist also offenbar tief im Mensch verankert.
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