Wärmeprozesse im Reinraum (meist Trocknen oder Aushärten) stellen in verschiedener Hinsicht gehobene Anforderungen an geeignete wärmetechnische Einrichtungen, also an Öfen. Dabei stellt die Reduzierung der Wärmeübertragung an der Ofenoberfläche bzw. an den Ein- und Auslassöffnungen in den klimatisierten Reinraum noch die geringste Herausforderung dar. Hochwertige Isolation und eine durchdachte Definition der Luftströmung bewirken hier bereits einen großen Teil der erforderlichen Reduzierung.
Lükon Thermal Solutions, Täuffelen (CH)
Anspruchsvoller ist dann schon die Auswahl geeigneter Anlagenkomponenten, da so- wohl die eingesetzten Komponenten und Materialien selbst den Prozess nicht beeinflus- sen dürfen (z.B. durch Abrieb, Ausgasungen usw.), sondern im Betrieb auch keine solchen Stoffe benötigen sollen, wie beispielsweise Schmiermittel für eingesetzte Kettentransporte. So werden die gut 300 weltweit im Be- trieb stehenden Lükon-Vertikalöfen selbst höchsten Anforderungen in Bezug auf die Motoren und Antriebselemente gerecht, die von Maxon Motoren stammen. Diese Zusammenarbeit besteht seit über 70 Jahren und basiert auf einem hohen Level an Qualitätsansprüchen.
Zusätzliche Anforderungen ergeben sich im Produktionsbereich der Medizinaltechnik bzw. der Life Sciences, bei denen alle Oberflächen und Teile, die mit den Produkten in Berührung kommen könnten, aus solchen Materialien bestehen müssen, die je nach Einsatzbereich auch mit intensiveren Reinigungsmitteln behandelt werden können.
Erhöhte Anforderung für Reinraum
Eine grundlegende Anforderung an alle Anlagen einer Reinraumfertigung (sei es Halbleiterfertigung, Pharmaindustrie etc.) ist stets eine möglichst geringe Stellfläche. Die Folgekosten, die durch die permanente Konditionierung und Überwachung der Produktionsbedingungen in Reinräumen entstehen, werden in der Regel auf den Quadratmeter Aufstellfläche bezogen. Werden größere wärmetechnische Anlagen benötigt, weil entweder der Prozess sich über einen längeren Zeitraum erstreckt oder hohe Stückzahlen produziert werden, dann bieten die vertikalen Durchlauföfen des Schweizer Unternehmens einen nicht zu vernachlässigenden Vorteil. Direkt einher mit den Anforderungen an prozesstechnische Präzision und die Wiederholbarkeit der Fertigungsbedingungen geht in der Regel auch die Rückverfolgbarkeit (Traceability) der Prozessparameter bis hin auf Einzelproduktebene. Das Unternehmen bedient alle diese Anforderungen mit technisch überzeugenden Lösungen bei minimalen Anforderungen an die benötigte Stellfläche im Reinraum.
So wurde eine Anlage für einen namhaften Hersteller aus dem Bereich Life Sciences realisiert, bei der neben den üblichen Anforderungen eines Reinraums auch noch die Verfügbarkeit für unterschiedliche Produkte und Produktträger bei kurzen Umstellzeiten umgesetzt wurde. Besonders zu beachten ist dabei auch, dass dieser Ofen auf der seit mehr als 10 Jahren im internationalen Markt etablierten Standardversion des sogenannten „Vertical Pro“ beruht, und somit eine vielfach bewährte Technik eingesetzt wird. Die Vertikalöfen des Typs Vertical Pro (V-Pro) sind besonders für den Einsatz bei hohen Stückzahlen und bei Prozesszeiten ca. >20 min geeignet. Der Standard-Temperaturbereich beträgt 50 bis 200° C, Sonderlösungen gibt es auf Anfrage. Die Konzeption mit 4 bis 14 Zonen erlaubt, exakt den Erfordernissen an Prozessparameter wie Zeit und Temperatur sowie der gewünschten Leistung (Taktzeit der Produkte) Rechnung zu tragen.
productronica, A3.176
Unsere Webinar-Empfehlung
Im Webinar wird auf die individuellen Anforderungen an den Einsatz von AOI-Systemen speziell in kleinen und mittleren Elektronikfertigungen eingegangen. Durch die Beantwortung konkreter, fertigungsrelevanter Fragen bietet es einen besonders praxisnahen Inhalt.
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