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Sauber steht für Qualität

Ralf Körner von Systronic im Interview während der SMT Hybrid Packaging 2014 in Nürnberg
Sauber steht für Qualität

In der Elektronikfertigung hat sich immer mehr heraus kristallisiert, wie wichtig eine qualifizierte Reinigung ist. Denn die Sauberkeit, ob bei Schablonen, Siebe, Baugruppen, Lotrahmen, Rakel oder Magazinen, ist ausschlaggebend für eine hohe Qualität mit geringen Ausfallquoten. Daher ist es relevant, nicht nur die Reinigungsanlage genau zu prüfen, sondern auch einen optimal, auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmten Reinigungsprozess zu erhalten. Prozesssicherheit ist ein wesentlicher Faktor zum Wettbewerbserhalt. Während der SMT Hybrid Packaging 2014 in Nürnberg hatte die Redaktion Gelegenheit, sich mit einem Fachmann in Sachen Reinigung zu unterhalten. Ralf Körner, Geschäftsführender Gesellschafter der Systronic Produktionstechnologie GmbH & Co. KG in Nordheim,erklärte sich zu einem Interview kurz vor Beendigung der Messe bereit. Das Unternehmen entwickelt und stellt Reinigungsanlagen her, berät in allen Fragen der Prozesstechnik, vertreibt Industrietrocknungsanlagen und Beschichtungssysteme, bietet Service und Wartung, Instandhaltung, Ersatz- sowie Verschleißteilversorgung und betreut nicht zuletzt auch Fremdanlagen.

Herr Körner, wie sind Sie überhaupt zu dem Unternehmen gekommen, seit wann besteht es in dieser Form?

Ich habe im Jahre 2006 den Geschäftsbereich Reinigungsanlagen der damals als Teil der Mühlbauer AG bestehenden Systronic abgekauft. Das war der Bereich, der mich am meisten interessierte. Hier habe ich die besten Chancen in der neuen Systronic gesehen, um weitere Systeme zu entwickeln und die Mitarbeiter zu übernehmen, die das Know-how für die Reinigungstechnik haben. Und so hat sich Systronic zu einem Anbieter entwickelt, der von der Schablonenreinigungsanlage über die Maintenance-, und Baugruppenreinigung in jeder Maschinenkonfiguration die optimale Reinigungsapplikation liefern kann.
Wie ist das innerhalb von Systronic dann jetzt aufgeteilt?
Wir sind 12 Mitarbeiter, die sich schon immer auf dem Gebiet der Reinigungstechnik bewegen. Andreas Harein, mein Vertriebsleiter und Prokurist, managt den kompletten Vertrieb des Unternehmens in Sachen Reinigungsanlagen. Dann haben wir noch als zweites Standbein die Trockner der Firma Mass, für die wir den Vertrieb im technischen Trocknungsbereich weltweit machen. Hier sind unsere Ansprechpartner alle Unternehmen, welche komplette Baugruppen für die Automobilindustrie fertigen. Zu unseren Key Account Kunden zählen unter anderen namhafte Unternehmen wie Bosch, Continental oder Hella. Als drittes Standbein haben wir seit ca. einem Jahr nun noch die Reiniger passend zu unseren Reinigungsanlagen. Dies ist eine sehr gute Ergänzung,zumal wir das komplette Reinigungsprogramm, vom Baugruppen- über Schablonenreiniger bis hin zum Maintenancereiniger bieten.
Also alles aus einer Hand?
Ja, denn so sind wir in der Lage, dem Kunden alles in Sachen Reinigung zu bieten, was er benötigt. Wenn er uns seinen Reinigungsprozess beschreibt, können wir ihm die komplette Applikation empfehlen, damit er das beste Verfahren hat, angefangen von der Maschine bis hin zum Reiniger. Die Anlagen werden zum Großteil in der Elektronikfertigung verkauft, ein sehr geringer Teil geht in die Medizintechnik und optische Industrie. Wir spüren zwar eine leichte Steigerung an Anfragen aus den zwei Bereichen, sind jedoch noch nicht wirklich etabliert in den Branchen und müssen uns da auch erst einen Namen schaffen. Da wird sich zeigen, wie sich die Zukunft entwickelt.
Stichwort Zukunft. Herr Körner, sehen Sie gewisse Trends in der Reinigungstechnologie?
Was bei uns derzeit zunehmend kommt, sind die Anfragen nach Sonderanlagen. Wird ein besonderer Reinigungsprozess gefordert, kommen die Kunden zu uns, da sie in uns einen kompetenten Partner sehen. Wir bauen einige Anlagen im Jahr, die speziell nach Lastenheft für den Kunden ausgerichtet sind. Dies findet sich hauptsächlich in der DCB (DirectCopperBonding)-Reinigung, wo die Produktionsrückstände, also Flussmittelreste, auf der Kupferbeschichtung entfernt werden müssen, damit das Bonding stimmt. Als weiterer Trend ist klar zu erkennen, dass bei höherem Volumen Automatisierung gefragt ist. Der Operator gibt nach Jobende die Schablonen in einen Rahmen, welcher vom Handlingsystem abgeholt und durch die Anlage transportiert wird, ohne dass ein Eingreifen notwendig ist.
Und sind Sie auf diesen Trend vorbereitet, gibt es Neuentwicklungen?
Als Neuentwicklung haben wir eine multifunktionelle Anlage, die in Modulen aufgebaut ist, so dass der Reinigungsprozess komplett auf den Kunden abgestimmt werden kann, um die bestmögliche Lösung zu finden. Wir sind hier auch flexibel in der Variation, ob nur Schablonenreinigung bzw. Baugruppenreinigung oder beides im Mix. Die Module können in verschiedenen Arten aufgebaut sein, im Sprüh-, im Tauch- oder im Ultraschallverfahren, alles Prozesse, die wir bestens kennen und auch in Einzelanlagen verbauen. Ich denke, dies ist die Zukunftsschiene für mittlere Unternehmensgrößen. Bezüglich der Schablonenreinigung sehe ich keinen Trend zu Spezialanlagen, hier sind es Standardsysteme. In der Baugruppenreinigung dagegen ist dies eher der Fall, oder aber der Kunde wünscht einen Mix, bei dem er zwei Prozesse in einer Linie fahren kann. Durch unsere modularen Systeme ist der Anwender in der Lage, nicht nur Betriebskosten oder Medium zu sparen, sondern der benötigte Energieaufwand ebenfalls sehr gering gehalten ist. Und da die Module so aufgebaut sind, dass die einzelnen Prozesse mit wenig Verschleppung auskommen, wird weniger Reinigungsmedium benötigt. Wir lassen soviel Medium wie möglich in den einzelnen Modulen zurück. Über Luftmesser werden die Produkte abgestreift und anschließend in den nächsten Prozess gefahren. Ein weiterer Vorteil der Anlagen zeigt sich darin, dass die Schablonen oder Baugruppen gescannt werden, damit die Anlage weiß, wie sie mit dem Produkt prozessiert werden soll. So eine Art erweiterte Traceability, wo die Produkte durchgängig verfolgt werden. Dabei ist natürlich auch die Steuerungstechnik gefragt, um den Prozess intelligenter zu machen. Desweiteren haben wir ja vor ca. einem Jahr unsere Reinigungsmedien dem Markt vorgestellt, ein Bereich, der sich sehr gut entwickelt. So haben wir stets den perfekten Reiniger für unsere Systeme. Wir bieten für jede Applikation zwei bis drei Reiniger Typen an, von wässrig pH-neutral über alkalisch bis hin zum Lösemittel, sind wir bestens aufgestellt.
Herr Körner, wie sehen Sie die Wirtschaftslage für Ihr Unternehmen und wie war der Verlauf der Messe?
Für uns läuft die Wirtschaft sehr gut. Wir sind dieses Jahr mit bereits vollen Auftragsbüchern zur Messe gekommen. Auch ist die Messe für uns erfolgreich gewesen, und wir hatten die gleiche Resonanz an Kunden während der drei Tage wie auch letztes Jahr. Und da war sowohl die SMT als auch die Productronica in München ebenfalls bereits sehr vielversprechend und mit erkennbarem Potenzial. Der Markt ist jedoch sehr schnelllebig, insofern wissen wir nicht, was im nächsten Jahr kommt. Darauf muss man reagieren, und wir reagieren mit unserem gutem Support und Service in Verbindung mit unseren Produkten. Mit den Reinigungsmedien können wir unsere Allgemeinkosten abdecken, so dass wir nicht völlig beunruhigt wären, wenn eine neue Krise kommen sollte.
Und wo sehen Sie Ihren USP und heben sich innerhalb des Marktes ab?
Wir bieten einen sehr guten Support, ein weitreichendes Servicenetz und Unterstützung. Dies wird uns von den Kunden immer wieder bestätigt. Durch unser weltweites Vertriebsnetzt können wir überall hin liefern, wir haben in jedem Land unsere Vertretungen mit geschultem Servicepersonal, wo ich glaube, dies ist unser großes Plus. Die Kunden so zu betreuen und beraten, dass sie nachher zufrieden sind und auch als Zweitkäufer wieder auftauchen. Und das erleben wir in allen Bereichen. (dj)
Herr Körner, vielen Dank für Ihre Zeit.
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