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Schleuniger legt weiter zu

Martin Strehl, CEO der Schleuniger Holding AG in Thun (Schweiz)
Schleuniger legt weiter zu

Schleuniger legt weiter zu
Martin Strehl
Seit Anfang der 90er-Jahre hat sich Schleuniger auf Kabelverarbeitungsmaschinen spezialisiert ist mit dieser Strategie kontinuierlich gewachsen und weltweit zu einem der bedeutendsten Anbieter geworden. Schleuniger hat kürzlich mit einer Firmenübernahme und vielen neuen Produkten weitere Wachstumsschritte eingeleitet. Die 1975 gegründete Schweizer Firma befindet sich in Privatbesitz, beschäftigt heute weltweit 350 Mitarbeiter und wird im Geschäftsjahr 2006 einen konsolidierten Umsatz von rund 95 Mio. CHF erzielen.

Die Schleuniger Gruppe ist in den letzten Jahren laufend gewachsen. Was waren die wichtigsten Schritte?

Am wichtigsten war sicher die Übernahme der Deutschen Firma Grote & Hartmann Engineering GmbH im Jahre 2004. Das Ziel bestand darin, mit dem damit erworbenen neuen Produktsegment der Crimpvollautomaten verstärkt im Automotive-Bereich zu wachsen.
Schleuniger hat an der letzten Produc- tronica und am kürzlich veranstalteten OpenHouse viele Produktneuheiten präsentiert. Welches sind die wichtigsten neuen Schleuniger-Produkte?
Sehr bedeutsam ist die CrimpCenter-Familie mit sehr vielen innovativen Produkteigenschaften wie dem ToolingShuttle System, mit welchem Maschinen auf einfache Weise in kürzester Zeit auf neues Kontaktmaterial umgerüstet werden können. Dann das neu entwickelte TransferModule 6000, ein System für kundenspezifische Applikationen. Außerdem wurden neue Generationen von Ablängautomaten und verschiedene neue Tischstationen-Modelle entwickelt.
Sie haben die CrimpCenter-Familie erwähnt, die vor allem im Steuerungsbereich viele innovative Elemente enthält. Welche Überlegungen standen hinter diesen Entwicklungen?
Wir wollten bewusst diese Produktfamilie mit aktiven, internationalen Softwarestandards versehen, wie zum Beispiel einer Windows-Oberfläche oder TCP/IP-Schnittstellen. Damit soll es dem Kunden möglich sein, selbstständig seine Anlagen – auch über Internet – zu vernetzen.
Welche Bedeutung hat das TransferModule 6000 im Schleuniger Portfolio?
Mit dem TransferModule 6000 – einer Maschinenplattform zur Unterstützung automatischer Verarbeitung – wollen wir das große Sortiment an Standardprodukten ergänzen und spezifischen Kundenwünschen entsprechen. Auf dieser Anlage lassen sich z. B. Koaxialkabel, Sensorleitungen oder Flachkabel komplett konfektionieren.
Seit Oktober 2005 verfügt die Firma über ein Representative Office in Shanghai. Will Schleuniger ein besonderes Augenmerk auf den asiatischen Markt richten?
Der asiatische und speziell der chinesische Markt sind für Schleuniger seit langem von großer Bedeutung. Bisher haben wir diese Märkte über unabhängige Vertretungen bedient, wollten nun aber mit einer eigenen Gesellschaft im chinesischen Markt näher und direkter an die Kunden gelangen. Damit entsprechen wir vor allem den Erwartungen der internationalen Schlüsselkunden, den sogenannten Key Accounts. Asien bleibt für uns ein Wachstumsmarkt.
Kann Schleuniger überhaupt gegen die lokalen Mitbewerber in Asien bestehen?
Der asiatische Markt erfordert eine sehr spezielle Strategie, weil lokale Anbieter verschiedene einfache Maschinenmodelle zu niedrigsten Preisen anbieten können. Das Schleuniger-Erfolgspotenzial liegt in der Herstellung von technisch anspruchsvollen Maschinen unterstützt von einem gut ausgebauten Servicenetz. Ein weiterer Konkurrenzvorteil ist die Präzision und die Langlebigkeit der Schleuniger-Produkte.
Welche Strategie verfolgen Sie in Bezug auf die aufstrebenden Märkte in Osteuropa und Indien?
Wir nehmen auch diese Märkte sehr ernst. In Osteuropa – wo Schleuniger seit über 10 Jahren präsent ist – sind wir laufend daran, das bestehende Vertriebs- und Servicenetz zu verstärken und den Kunden geografisch zu folgen. Auch im Markt Indien sind wir schon lange vertreten. Dieser Markt entwickelt sich sehr dynamisch und wir sind gefordert, unsere Vertriebs- und Serviceaktivitäten entsprechend auszubauen.
Wie beurteilen Sie die Standortqualität des Werkplatzes Schweiz und Deutschland für die Maschinenindustrie?
Ich bin nach wie vor von diesen beiden Werkplätzen für unser spezifisches Geschäft überzeugt. Nur mit hochqualifizierten und leistungsbereiten Mitarbeitenden lassen sich die Anforderungen an Innovationen und Variantenvielfalt sicherstellen. Hingegen nutzen wir auch bei der Teilefertigung und der Komponentenbeschaffung die Chancen der globalen Wirtschaft.
Wie beurteilen Sie den Geschäftsgang im laufenden Jahr? Ist der allgemeine wirtschaftliche Aufwärtstrend in der Maschinenindustrie auch bei Schleuniger spürbar?
Das Geschäftsjahr 2006 verläuft bisher sehr erfreulich und das nahezu in allen Märkten. Besonders erwähnenswert ist die deutliche Wiederbelebung des deutschen Marktes nach einer längeren Phase der Stagnation.
Schleuniger USA wurde soeben als 15. bester Arbeitgeber in der Kategorie Kleinbetriebe ausgezeichnet. Dabei spielte angeblich die Unternehmenskultur eine wesentliche Rolle. Was ist daran so besonders?
Schleuniger legt großen Wert auf ein motivierendes Arbeitsklima, transparente Information, offene Kommunikation und einen respektvollen Umgang quer durch das ganze Unternehmen. Diese Ideale versuche ich auch als CEO vorzuleben.
Was war Ihr größter Erfolg als Schleuniger CEO?
Besonders stolz bin ich darauf, dass es uns nach langen Jahren des erfolgreichen Firmenaufbaus gelungen ist, die wirtschaftliche Krise der Jahre 2001/02 gut zu meistern, die Firma um weitere strategische Produktfelder zu erweitern und erfolgreich auf weiteren Wachstumskurs zu führen.
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