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Schwaben goes Bayern

Preis-Leistungs-Verhältnis war entscheidend
Schwaben goes Bayern

Ein schwäbisches Unternehmen entscheidet sich im März diesen Jahres für einen Bestücker eines Herstellers aus Bayern, jedoch nicht vor einer eingehenden Prüfung auf „Herz und Niere“.

Autotronik-SMT, Amberg

Gegründet wurde das Unternehmen als Ingenieur-Büro im Jahr 1990 von Dipl.-Ing. Günther Scholz, um sich dann vier Jahre später auf Standard-Baugruppen zur einfachen und kostengünstigen Ansteuerung von grafischen Displays (DCU-Konzept) zu spezialisieren. Die DCUL3, eines der ersten Produkte, wird heute noch in einer Stückzahl von über 6000 Einheiten im Jahr und mittlerweile RoHS-konform hergestellt. Weitere Pin-kompatible Produkte in dieser Baureihe kamen im Lauf der Jahre hinzu. 1996 erfolgte die Umfirmierung in F&S Elektronik Systeme GmbH durch Eintritt von Herrn Dipl.-Ing. Holger Frölich in die Geschäftsleitung. Ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte war dann der Start der eignen Baugruppenfertigung zwei Jahre später. So sind alle Baugruppen des Unternehmens zu 100% „made in Germany“, und werden ausschließlich am Standort Stuttgart-Vaihingen auf modernsten Fertigungsanlagen produziert. Jede Baugruppe ist funktionsgeprüft und unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle (ISO9001), bevor sie das Haus verlässt. Als erstes Produkt einer weiteren Produktfamilie, die jährlich um ein bis zwei neue Baugruppen erweitert wird, wurde im Jahr 2000 die NetDCU2 (Single Board Computer mit Windows CE) eingeführt. Mit einer Langzeitverfügbarkeit von fünf Jahren und mehr sowie einer skalierbaren Rechenleistung haben die Produkte des Unternehmens den Weg in viele Applikationen der Industrie und Medizintechnik gefunden. Ungefähr die Hälfte der Produkte gehen in medizinische Applikationen wie Beatmungsgeräte, Therapiegeräte oder Messsysteme und Geräte im Dentalbereich, um nur einige zu nennen. Im industriellen Bereich werden die Produkte in Maschinensteuerungen, Schweißgeräten, Räucheranlagen und mehr eingesetzt. Der Erfolg spiegelt sich in einem jährlichen Wachstum von 20 bis 30 % wieder.
Im März diesen Jahres konnte nun ein neuer Bestücker angeschafft werden, und nach eingehender Prüfung hat man sich für den automatischen Bestücker BS390V2 für mittlere und größere Stückzahlen von Autotronik-SMT entschieden, der im Zweischichtbetrieb von 6.00 Uhr morgens bis 20.00 Uhr eingesetzt wird und dabei ungefähr, je nach Größe der Platinen, 2 600 Bauteile in der Stunde bestückt. Der Produktionsleiter des Unternehmens Klaus Koppmann weist auf Vorteile des Bestückautomaten hin: Die Bestückdaten werden importiert, es ist kein manuelles Teach-in der Bestückpositionen erforderlich. Der Hardware-Entwickler schickt die Daten, die in den Bestücker eingespielt werden, und so ist die Bestückposition und die optimale Feederposition der einzelnen Bauteile bereits vorgegeben. Neu hinzu gekommene Bauformen werden vom Entwickler in einer Bauteilbibliothek abgelegt. Sie müssen nur noch „vor Ort“, an der Maschine, im Teach-in-Modus, in die Bildverarbeitung mit aufgenommen werden. Es wird nur noch eine Platine eingelegt und der Referenzpunkt überprüft, dann kann der Bestückvorgang starten. Die Benutzerführung ist einfach und intuitiv. Beide Bestückköpfe sind mit jeweils einer Kamera ausgestattet, mittels derer die Bauteile überprüft und eine Korrektur der Lage vorgenommen wird, während er zur Zielposition fährt, was Zeitersparnis bringt.
Technische Details
Der automatische SMT-Bestücker BS390V2 hat eine geschweißte Stahlrahmenkonstruktion, die zusammen mit den Hochleistungslinearführungen eine hohe Stabilität und Steifigkeit mit langer Lebensdauer garantiert. Durch die Verwendung von DC-Servomotoren und berührungslosen Linear-Encodern nach dem „Closed-Loop“-Prinzip ist Wiederholgenauigkeit gegeben. Das Vision-on-the-fly-Zentriersystem platziert von 0201, SOIC bis PLCC und QFP, ein optional erhältliches optisches Zentriersystem erweitert das Spektrum auf Finepitch QFP, BGA, µBGA und CSP. Durch die intelligente Referenzpunkterkennung, übrigens auch einer der vom Produktionsleiter erwähnten Vorteile, werden neben Standardreferenzmarken auch quadratische SMD-Pads oder Durchkontaktierung erkannt. Der optionale Dispenserkopf, welcher Klebstoff oder Lötpaste verarbeiten kann, macht den Bestücker zu einer optimalen Lösung zum Dosieren von kleinen und mittleren Stückzahlen. Mit dem MT-2 Präzisionsdispenser besteht die Möglichkeit, auch QFP IC-Pads zu dosieren. Neben automatischen Tape-Feedern von 8 mm bis zu 44 mm gibt es auch Halbschritt-Feeder für 0201/0402-Bauteile. Die universelle IC-Tube-Feeder haben ein luftbetriebenes Design, sind kompakt und in drei verschiedenen Ausführungen zu haben. Die flexible Waffle Tray Station verarbeitet lose Bauteile im semiautomatischen Modus, es können bis zu vier Waffle Trays angebracht werden. Neben der direkten Eingabe der Bestückdaten durch die Teach-in-Kamera ist der direkte Datentransfer von generierten CAD-Daten möglich, eine Option, die sich das Stuttgarter Unternehmen zu Nutze macht. Die Teach-in-Kamera verfährt mittels integrierter Software zum jeweiligen Bauteil und zeigt die passende Grafik auf dem Bildschirm, so dass der Anwender manuell beispielsweise den Schablonendruck, die Platzierung der Bauteile oder Lötstellen überprüfen kann. Automatisches Justieren des Platzierdrucks bei verschiedenen Bauteilhöhen wird durch gefederte Werkzeuge erledigt. Weitere Optionen wie das IC-Tray-Handler-System, das bis zu 14 Tage automatisch zuführen kann, das Transportband CY-3S für eine Inline-Produktion oder das Remote Service Kit für einen Zugriff auf die Maschinen per Internet machen den Bestücker noch attraktiver und ausbaufähiger. F&S Elektronik hat im Herbst 2005 mit der Umstellung auf eine bleifreie Fertigung begonnen und konnte im März diesen Jahres RoHS-konform produzieren. Seit 2004 wird auf einer Fläche von mehr als 400 m² mit ungefähr 20 Mitarbeitern produziert, im Frühjahr des nächsten Jahres ist eine Erhöhung der Produktionsfläche angedacht. Das Unternehmen hat es sich zum Ziel gesetzt, noch mehr in den internationalen Bereich mit seinen Produkten vorzurücken. (dj)
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