Kernthemen der Elektronikfertigung behandelt die Montage- und Handhabungstechnik-Fachmesse Motek (21. – 24.9. 2009) nur am Rande. Allerdings war in diesem Jahr mit einem Themenpark die Mikrosystemtechnik in den Hallen der baden-württembergischen Landesmesse am Flughafen Stuttgart stark repräsentiert. Wer als Elektronikfertiger zwei Stunden für einen Motek Besuch abzweigen konnte, fand durchaus interessanten Input.
Die für die Elektronikfertigung relevanten Kernprozesse werden an anderer Stelle mehrfach im Jahresverlauf um ein vielfaches umfangreicher dargestellt als auf der Motek in Stuttgart. Der Besuch der Messe rund um automatisierte Montage- und Handhabungstechnik ist für Fachleute aus der EMS-Branche also sicherlich kein Muss. Doch auch in ganz anderen Fertigungsbereichen ist der Trend zur Miniaturiserung spürbar. Zudem spielt Mechatronik eine immer größere Rolle.
Also spielt sich das Kernthema der Motek mittlerweile durchaus auch in Größenordnungen ab, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. Und zudem zeichnet sich die Verbindung von bekannten Elektronikfertigungsprozessen mit solchen der Mikrosystemtechnik immer deutlicher ab.
Die Mikrosystemtechnik war folgerichtig Schwerpunktthema der Halle 3. Hier zeigten über 30 Aussteller aus Industrie, Hochschulszene und der zwischen beiden Welten beheimateten anwendungsorientierten Forschung. Ein typisches Beispiel für die künftigen Verbindungen zwischen MST und Elektronik brachte die HSG-IMIT.
Kinetische Mikro-Energiegeneratoren
Der Betrieb von netzunabhängigen elektrischen Systemen mit erschöpflichen Energiespeichern hat Nachteile. Das Team der HSG-IMIT setzt dagegen auf kinetische Mikro-Energiegeneratoren, die wartungsfrei langfristig die Stromversorgung von Sensoren, Aktoren und ganzen Geräten ohne Kabel oder Batterie sicherstellen können. Das Ernten von Energie (Energy-Harvesting) geschieht beispielsweise mit Vibrationswandlern. Induktive, piezoelektrische oder kapazitive Mikro-Energie-Generatoren können Bewegungsenergie aus der Umwelt für den Betrieb elektronischer Systeme bereitstellen – neu ist dies ja nicht, aber um ein vielfaches kleiner als beim Automatik-Aufzug der Armbanduhr fällt diese Energy-Harvesting-Technik aus und kann damit bereits auf Chip- bzw. SIP-Ebene in elektronische System integriert werden.
Ein Rundgang über die Motek zeigte allerdings auch in der gewohnten Größenordnung interessante Trends auf: Nach dem deutlichen Vordringen dezentraler elektrischer Bewegungsfunktionen zeigt sich inzwischen, dass auch in der Mechanik noch Luft drin ist – wobei nicht nur Pneumatik (z.B. Festo) für gut steuerbare Präzisionsbewegungen sorgt. Ein weiteres Beispiel ist der seilzuggesteuerte Gelenkbaukasten robolink von igus.
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