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Siebdruck mit heiklen Farben

Anspruchsvolles Bedrucken großer Flächen
Siebdruck mit heiklen Farben

Der Siebdruck ist das universellste Druckverfahren zur Dekoration von großen Flächen wie Plakaten, Glas oder Textil-Transferdruck. Sefar hat ein neues Siebdruckgewebe vorgestellt, welches speziell für das Bedrucken mit UV- und anderen heiklen Farben entwickelt wurde.

Armin Hirt, Sefar, Rüschlikon (Schweiz)

Das neue Gewebe, Sefar LFM (Large Format Mesh), erfüllt höchste Ansprüche beim Bedrucken von großen Flächen. Selbst heikle Lasur-Farben und anspruchsvolle Motive können damit in bester Qualität reproduziert werden.
Dünneres Garn, größere Maschenöffnungen
Das Bedrucken großer Flächen mit herkömmlichen Siebdruckgeweben ist heikel. Bei lasierenden oder sonst schwierigen Farben bilden sich beim Druck gerne Streifen und Linien, was zu erheblichen Schwierigkeiten führen kann.
Die bisher verwendeten Gewebe haben typischerweise einen Fadendurchmesser von 34 µm, was bei einer Fadenzahl von 140 bis 150 Fäden/cm zu sehr kleinen Maschenöffnungen führt. Oft besteht dadurch die Gefahr, dass die Fadenstruktur zeichnet und beim Übereinanderdrucken von zwei Flächen ein wellenartiges Moiré entsteht (Bild 1). Das Sefar LFM hat einen reduzierten Garndurchmesser von nur 32 µm. Resultat: bei gleicher Fadenzahl sind die Maschenöffnungen markant größer, damit wird die offene Fläche erhöht, die Farbe fließt besser und regelmäßiger. Gleichzeitig wurde der Webprozess für das Gewebe modifiziert: die Maschenöffnungen sind nicht nur größer, sondern auch präziser (Bild 2). Mit diesen Maßnahmen wird die Bildung von Streifen und Linien beim Drucken lasierender oder sonst wie kritischer Farben vermieden. Der Farbauftrag wird regelmäßiger, es können feinere Tonwertabstufungen sowie bessere Kantenschärfen bei feinen Linien und Rasterpunkten erzielt werden. Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist eine höhere Reproduzierbarkeit bei Folgeaufträgen.
Stärkeres Garn, geringere Gewebedehnung
Die Gewebe basieren auf einem neuen, speziell für Sefar entwickelten Garnmaterial, welches trotz seinem geringen Durchmesser von 32 µm eine außerordentlich hohe Reißfestigkeit, gepaart mit geringer Dehnung und kleinem Spannungsabfall aufweist. Bisher hat die zu geringe Festigkeit der Garne die Verwendung von Siebdruckgeweben mit dünneren Fäden und damit größeren Maschenöffnungen bei großformatigen Drucken verhindert. Mit dem neuen Garnmaterial können die Sefar LFM-Gewebe selbst auf größten Rahmen auf praktisch gleich hohe Werte gespannt werden wie herkömmliche Hochmodulgewebe mit 34 µm Garndurchmesser. Der bisherige Spannprozess kann daher trotz dünnerem Fadenmaterial unverändert beibehalten werden.
Beim Spannprozess dehnt sich das Gewebe aus, die Fadenzahl pro cm nimmt ab. Je stärker die Dehnung, desto größer ist der Verlust an Fadenzahl. Das Sefar LFM-Gewebe besitzt eine geringere Dehnung als bisherige Siebdruck-gewebe. Die Fadenzahl der gespannten Siebe bleibt merklich höher. Daraus resultiert seine verbesserte Auflösung und eine Optimierung der Druckqualität. Zudem wird das Risiko für Moiré reduziert. Weil das neue Gewebe einem deutlich kleineren Spannungsverlust unterliegt, können mit derselben Schablone höhere Druckauflagen erzielt respektive die Siebe öfter verwendet werden, was einen wesentlichen Kostenvorteil bringt.
Dünnes Gewebe, spezielle Oberflächenbehandlung
Mit dem dünneren Garnmaterial wird die Gewebedicke reduziert. Dadurch bleibt der Farbverbrauch trotz größerer offener Fläche praktisch unverändert, was speziell bei teuren UV-Farben kostenmäßig relevant ist.
Das Sefar LFM hat überdies eine Reihe zusätzlicher Eigenschaften wie zum Beispiel:
  • Bessere Haftung des Schablonenmaterials: Optimale Verankerung feiner Rasterpunkte und Linien.
  • Verbesserte Benetzbarkeit: Die Emulsion verteilt sich gleichmäßiger auf dem Gewebe: die Schichtdicke schwankt weniger, die Toleranzen sind enger. Dies bedeutet eine größere Prozesssicherheit.
  • Besserer Farbfluss und Farbauslösung: Konstanter und homogener Farbauftrag, qualitativ hoch stehende Druckergebnisse, speziell mit lasierenden und heiklen Farben (Bild 6 und 7).
  • Keine Gewebeentfettung: Gründliches Abspülen genügt, was Zeit und Chemikalien spart
  • Verbesserte Wirtschaftlichkeit: Optimierte Schablonenherstellung, keine Entfettungs- und Benetzungsmittel notwendig, verbesserte Produktivität, weniger Geisterbilder.
Zusammenfassung
Das Sefar LFM Siebdruckgewebe ist speziell für große Druckformate entwickelt worden. Mit dem dünnerem Garn und einem modifiziertem Webprozess sind die Maschenöffnungen deutlich größer und präziser, Streifen- und Linienbildung beim Druck heikler, und lasierende Farben werden so vermieden. Der Farbauftrag ist regelmäßiger, die Tonwertabstufungen feiner, die Kantenschärfe besser. Dank höherer Garnfestigkeit kann der Spannprozess trotz dünneren Fäden wie bisher beibehalten werden, auch der Farbverbrauch bleibt praktisch unverändert. Durch die rationellere Schablonenherstellung, Einsparung von Chemikalien zur Entfettung, längerer Lebensdauer der Siebe und Schablonen und erhöhter Prozesssicherheit ist das neue Gewebe sowohl ökonomisch wie ökologisch interessant.
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