‚Wir bringen das Licht auf den Punkt‘ lautet die Maxime der LS Laser Systems GmbH. Der Münchner Betrieb befasst sich mit der Entwicklung, der Produktion, dem Vertrieb und dem Service von Laserbeschriftungssystemen und Systemen zum aktiven und passiven Laserabgleich sowie Mikrobearbeitungssystemen. Seit über 20 Jahren ist das Unternehmen bereits auf dem Markt und erwirtschaftet mit 18 Mitarbeitern etwa 4 Millionen Euro Umsatz pro Jahr. Im Auftrag der Redaktion sprach Carola Tesche mit Peter Lenk über das Kerngeschäft des Lasersystem-Herstellers.
Herr Lenk, LS Laser Systems hat sich mit Systemen für die Halbleiterindustrie, Automotiv und im Sondermaschinenbau etabliert. Welche Schwerpunkte verfolgen Sie?
Unser Schwerpunkt liegt auf dem Abgleich von elektronischen Schaltungen. Hinzu kommt das Beschriften, beispielsweise auch von Gehäuse und Typenschild. Neben Stand-Alone-Systemen integrieren wir unsere System auch in die In-line-Produktion unserer Kunden. Weiterhin kooperieren wir aber auch mit Automatisierungs-Unternehmen. Da wir auf eine relativ geringe Fertigungstiefe setzen, nutzen wir Standardmodule für den Sondermaschinenbau. Kundenspezifische Projekte und spezielle Systeme in der Mikrostrukturierung entwickeln und realisieren wir in unserem Applikationslabor. Das unterstreicht auch unseren Fokus auf Entwicklungsprojekte. Hier arbeiten wir eng mit verschiedenen Hochschulen und Fraunhofer Instituten zusammen.
Um welche Projekte handelt es sich dabei?
Ein bereits abgeschlossenes Projekt war die Mikrostrukturierung von Sensoren an mechanischen Werkzeugen in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut in Braunschweig. Ferner konnten wir mit dem Fraunhofer Institut in München Module entwickeln, die schnelle Analysen in der Medizintechnik ermöglichen. Dabei ist es mit dem von uns entworfenen Laserprozess möglich, Kanäle zu strukturieren um Flüssigkeiten einzubringen. Außerdem haben wir für den Bereich Messtechnik Flying Probe Testsysteme für den Elektronikabgleich in Kleinserien hervorgebracht. Eine weitere Neuentwicklung sind spezifische Geometrien und Algorithmen für die HF-Technik, die einen gleichmäßigen Abtrag über die gesamte Fläche eines Trimm-Objektes ermöglichen. Ein weiteres Beispiel ist das Projekt ‚Metasolar‘. Hier haben wir innerhalb von zwei Jahren einen Laserprozesse optimiert und Rückkontakte verbessert, um schließlich eine Anlage und einen Prozess zu entwickeln, mit dem sich der Anschluss von elektrischen Solarzellen strukturieren lässt. Derzeit läuft übrigens ein Genehmigungsverfahren für ein Nachfolgeprojekt. Es ist geplant, das von uns entwickelte Verfahren auch auf Rolle-zu-Rolle Anwendungen auszuweiten.
Auf welche Technologien konzentriert sich LS Laser Systems aktuell?
Unser Hauptaugenmerk liegt derzeit auf Standard-Trimm-Systemen zum Abgleich elektronischer Schaltungen. So haben wir ein Trimm-System mit zwei Stationen entworfen, das einerseits über eine flexible Flying Probe Station und zugleich über eine fixe Station verfügt. Da der Laser beide Varianten bedienen kann, lassen sich damit sowohl kleine Stückzahlen und Nullserien als auch Massenprodukte bearbeiten. Ferner erhalten wir viele Anfragen für Dünnfilmanwendungen, die besonders in der Satellitentechnik und der Messtechnik zum Einsatz kommen.
Damit sind bestimmte Industriezweige im Visier…
Viele unserer Kunden kommen aus dem Automotive-Bereich. Hier herrscht ein permanenter Bedarf an Sensoren wie etwa Lenkwinkelsensoren, Sensoren für die Einparkhilfe oder Sensoren, die die Klimaanlage einschalten, weil ein Fenster beschlagen ist. Diese Messwertgeber sind entsprechend den Anforderungen anzupassen. Aber auch zu den Sparten Messtechnik und Consumer-Elektronik konnten wir gute Kontakte aufbauen. Insgesamt ein spannendes Feld!
Auf welchen Märkten liegt der Fokus?
Obwohl wir hauptsächlich den europäischen Markt bedienen, sind wir ein weltweit agierendes Unternehmen. So sind beispielsweise die USA ein interessanter Markt für Laser-Trimm-Systeme. Bis vor etwa 20 Jahren gab es in diesem Markt noch mehrere namhafte Unternehmen und es war schwierig hier Fuß zu fassen. Inzwischen hat sich die Marktlage geändert und wir haben die Möglichkeit, dort in die Jahre gekommene Systeme zu ersetzen. Aber auch der asiatische Markt ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, wodurch wir in China enorme Marktanteile gewinnen konnten.
Vielen Dank für die interessanten Einblicke, Herr Lenk.
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Zuhörer erhalten Informationen zur Effizienzsteigerung von AOI-Systemen bei Nutzung von Digitalen Zwillingen von der zu prüfende Baugruppe bzw. des eingesetzten Inspektionssystems.
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