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Synergie-Effekte für Wachstum

Interview mit Stan Renals, Geschäftsführer von Cobar
Synergie-Effekte für Wachstum

Cobar, Spezialist für Flussmittel und Lötmittel, hat noch große Pläne und will zudem seinen globalen Marktanteil deutlich ausbauen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Cobar in einem ersten wichtigen Schritt, Stan Renals zum Geschäftsführer ernannt. Wir sprachen mit dem neuen Mann an der Unternehmensspitze darüber, wie er seine Strategie umsetzen will.

Im Jahr 2007 hat Cobar ja einige größere Umwälzungen erlebt. Da wäre erst mal Ihre Einstellung als Geschäftsführer und dann die Übernahme von Cobar durch Balver Zinn.

Balver Zinn ist als führender Hersteller von Materialien für die Leiterplatten-Fertigung und für die Elektronik- und Elektrotechnik-Industrie bereits bestens bekannt. Ich war schon für Balver Zinn tätig, als im September letzten Jahres Cobar übernommen wurde. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass mich Cobar gefragt hat, ob ich die Position des Geschäftsführers übernehmen werde, um die Firma voran zu bringen. Das Spektrum unserer Produkte umfasst qualitativ hochwertige Lotpasten, Flussmittel sowie verwandte Produkte; wir haben damit ein enormes Wachstumspotenzial. Und mit Balver Zinn im Rücken haben wir nun die Möglichkeit dazu. Mit den Synergie-Effekten zwischen beiden Firmen bietet die Partnerschaft auch richtig gute Wachstumsmöglichkeiten für die ganze Balver Gruppe.
Wie werden Sie die jeweiligen Produktlinien zusammen führen?
Mit dieser Partnerschaft hat sich der Vertrieb beider Firmen auf die wichtigen Elektronik-Märkte der ganzen Welt ausgedehnt. Das Zusammenwirken unserer technischen Kompetenz wird die Basis für die Entwicklung hochwertiger und bahnbrechender Produkte bieten. Cobar wird dabei der tonangebende Chemie-Geschäftszweig der Unternehmensgruppe sein. Als Mitglied der Balver Gruppe wird Cobar jetzt die Entwicklung von Lotpasten und Flussmitteln anführen, während Balver Zinn sich weiterhin auf die metallurgischen Aspekte der Lotmittel konzentriert. Bevor Cobar ein Teil der Balver Gruppe wurde, hatte Cobar ebenfalls Lotmaterial in Drähten und Stangen in seiner Produktpalette. Diese Produktkategorie wird jetzt von Balver Zinn mit übernommen, so dass sich Cobar nun voll und ganz der Chemie und Löttechnik widmen kann. Eli Westerlaken, der Gründer und vorherige Präsident von Cobar, ist ein ausgezeichneter Chemiker. Wir sind jetzt ideal aufgestellt, um die Entwicklung von fortgeschrittenen Produktionsmaterialien voran zu treiben.
Sie bringen für Ihren neuen Posten ein wichtiges Bündel an Erfahrung mit. Können Sie das mal kurz schildern?
Ich kam von der Indium Corporation zu Balver Zinn. Bei Indium war ich als Produktmanager im Halbleitergeschäft für die Märkte in Europa und dem Fernen Osten zuständig. Davor war ich als Marketing Manager für den europäischen Raum bei Senju tätig. Diese Position bekam ich, nachdem meine eigene Firma in Großbritannien, Crossflow International, aufgekauft wurde. Eineinhalb Jahre bevor ich diese Firma gegründet habe, war ich bei der Cookson Corporation. Für die war ich zuerst vier Jahre als Generaldirektor von Alpha Metals in Singapur tätig. Und dann zwei Jahre lang, bis 1997, war ich in den USA, wo ich die Zusammenführung von zwei Cookson-Firmen betreute.
Cobars Hauptniederlassung ist in Breda, in den Niederlanden. Wo haben Sie Ihren Dienstsitz jetzt?
Balver Zinn verlegte seine chemische Fertigung ebenfalls nach Breda. Und für mich selbst fing das Jahr damit an, mit meiner Familie den Umzug in die Niederlande zu planen. Wir waren alle buchstäblich aus dem Häuschen, dass 2008 mit dieser Wohnsitzänderung begann. Wir haben hier in Breda eine sehr effiziente Fertigung und sind auch mit der besten Analysetechnik ausgerüstet. Hier verfügen wir auch über eine speziellen Fertigungseinrichtung für Lotpasten, die Reinraum-Standards erfüllt.
Hat Cobar noch weitere Produktionsstandorte?
Ja, klar. Cobar hat auch noch andere Fertigungseinrichtungen in Europa und Asien. Außerdem haben wir ein Vertriebsbüro in den USA sowie mehrere Vertriebspartner rund um den Globus.
Gibt es auch noch kurz- und längerfristige Pläne, was den weiteren Aufbau des Geschäfts von Cobar angeht?
Zu meinen kurzfristigen Plänen gehört die Reorganisation und Umstrukturierung unseres Vertriebs sowie der Lieferwege und des internen Netzwerks. Dies fällt auch alles unter meine Verantwortung. Nachdem Cobar jetzt Mitglied in der Balver Gruppe ist, geht es jetzt vorrangig darum, die beiden vorhandenen Verkaufs- und Liefernetzwerke der Firmen in Einklang zu bringen.
Balver Zinn ist ein sehr beachtliches Familienunternehmen mit einer mehr als 30-jährigen Firmengeschichte. Wir erhalten über die Firmengruppe die nötige finanzielle Unterstützung, die Cobar für sein wirtschaftliches Wachstum braucht. Das erlaubt uns, in frische Köpfe und neue Geschäftsfelder zu investieren, um das jetzige, hervorragende Team und unser Netzwerk zu erweitern. Wir werden Lotpasten für den Weltmarkt herstellen. Und es ist mein langfristiges Ziel, Cobar fest auf dem Weltmarkt zu positionieren, wo wir uns innerhalb der nächsten fünf Jahre schon in der Riege der führenden Hersteller sehen.
Soweit ich weiss, hat Cobar 2008 schon ein neues Produkt vorgestellt.
Balver Zinn und Cobar haben immer großen Wert auf Qualität und auf eine fortlaufende Entwicklung ihrer Produkte gelegt. Balver hat von Nihon Superior die Lizenz für die SN100C-Serie von Lotpasten für den europäischen Markt erworben. Die SN100C-Lotpasten sind speziell für bleifreies Wellenlöten entwickelt worden, und ein herausragendes Produkt, welches inzwischen mehr und mehr von Herstellern in deren Lötverfahren eingesetzt wird. Im Januar 2008 haben wir mit Nihon Superior einen weiteren Vertrag abgeschlossen, der es Cobar erlaubt, die SN100C-Lotpasten weltweit zu vermarkten. Und im Moment halten wir schon nach Fertigungsanlagen für die Beta-Phase unserer neuen SN100C-Produkte Ausschau. Die aktuelle Produktpalette bietet lösungsmittelarme No-Clean-Flussmittel für jeden Anwendungsbereich in der Elektronikfertigung, vom bleifreien Wellenlöten, über Einzellöten, bis hin zu Reparaturprozessen, an. Der Cobrush-Flux-Applikator, Flussmittel-Gel, Lotdraht, Lotstangen und Lotpasten bilden eine weitere etablierte Artikelgruppe. Viele dieser Erzeugnisse sind speziell für die No-Clean-Elektronikfertigung entwickelt. Diese Produkte erlauben es, Reparatur- und Ausbesserungsschritte optimal in den Fertigungsprozess einzubinden, denn sie lassen sich ohne anschließende Reinigungsschritte ausführen. Alle diese Erzeugnisse sind außerdem kompatibel mit bestehenden Lötprozessen, was die Kosten in der Fertigung senkt. Mit einer abziehbaren Lötstoppmaske bietet Cobar eine ideale Produktserie für Fertigungsprozesse in der Optik und Elektronik. Diese Lötstoppmaske lässt sich rückstands- und oxidationsfrei von metallischen Oberflächen entfernen. Sie schützt effektiv Lötoberflächen, Durchkontaktierungen und Steckanschlüsse.
Was meinen Sie, welche Herausforderungen kommen dieses Jahr noch auf die Elektronikindustrie zu?
Dieses Jahr birgt noch einige Unsicherheiten in Form von Rezessionsängsten. Ich meine, dass der Preiskampf zunehmen wird und sich noch mehr Zulieferer um die Gunst von immer weniger Kunden bemühen. Der steigende Preis für Metalle auf dem Weltmarkt bereitet weiterhin Sorgen und setzt die gesamte Industrie unter Kostendruck. Hier sind Entwickler und Ingenieure gezwungen, soweit möglich, sich nach Alternativen umzusehen.
Herr Renals, wir danken für das Gespräch mit Ihnen.
SMT, Stand 9-524
EPP 410
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