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Technologie „der heißen Luft und kleinen Punkte“ Martin GmbH, Weßling

Ein Vierteljahrhundert Unternehmensgeschichte
Technologie „der heißen Luft und kleinen Punkte“ Martin GmbH, Weßling

Die Martin GmbH in Weßling ist spezialisiert auf die Standbeine Rework- und Dispenstechnologie. So hat der Firmengründer Bernhard Martin (Dipl. Ing. FH/Univ.) im Jahre 1982 ein viel versprechendes Arbeitsfeld in der ständigen Verkleinerung elektronischer Bauelemente der SMD-Technik entdeckt, und sein Unternehmen gegründet. Heute gehört Martin mit seinen 33 Mitarbeitern zu den technologisch führenden Anbietern von Rework- und Dispensgeräten für elektronische Baugruppen.

Der Erfolg des Unternehmens basiert auf einem ausgewogenen Zusammenspiel zwischen Menschen und Technik. Die beiden Geschäftsführer Elke und Bernhard Martin sind davon überzeugt, dass Innovation und Qualität sowie Kundenbindung und das Engagement der Mitarbeiter heute die entscheidenden Wettbewerbsfaktoren für europäische Unternehmen sind.

Rework-Set Expert-09.6
Bernhard Martin erläutert: „Rework besteht aus zwei wesentlichen technologischen Schritten: Exakte Platzierung der Bauelemente und präzises Erwärmen der Lötstellen. Dies unter der Nebenbedingung, dass einerseits bestimmte thermische Grenzwerte nicht überschritten werden dürfen, um Schädigungen der beteiligten Materialien garantiert zu unterbinden, und andererseits die erforderliche Temperatur für die Entstehung zuverlässiger Lötverbindungen reproduzierbar erreicht werden.“ Dem Markt wird mit dieser Messe die vierte Generation des Auto-Vision-Placers vorgestellt. Mit dem Arbeitsplatz Expert-09.6 kann der Anwender wie gewohnt auslöten, Altlot entfernen, platzieren, dosieren, einlöten und auch reballen. Das Gerät arbeitet mit einer hoch auflösenden Kamera, die dem Anwender zum einen eine genaue Bestückung von noch größeren BGAs erlaubt. Zum anderen platziert es mit einer erhöhten Genauigkeit die elektronischen Bauelemente einfach, schnell und automatisch. Durch die patentierte Auto-Vision-Technik verfolgt und regelt die Kamera präzise die Platzierung von Anfang bis zum Ende. Dabei steht die Kamera während des kompletten Prozesses still und bewegt sich nicht. „Zuerst werden die Zielkoordinaten festgestellt, dann kommt das Bauelement ins Bildfeld und wird markiert. Anschließend werden diese zwei Positionen zur Deckung gebracht“, erklärt der Geschäftsführer dazu. „Das technologisch Interessante dabei ist, dass dieses Zusammenbringen jetzt auch durch die Kamera kontrolliert wird. Es gibt fast in der ganzen Industrie keinen Einsatzfall, wo eine Kamera eine Bewegung steuert und regelt. Die Achsen fahren an eine bestimmte Stelle, und erhalten von der Kamera die Befehle, wohin der Weg geht. Dahinter steckt sehr viel Software, macht aber die Achsen sehr einfach und kostengünstig. Der Vorteil für den Kunden besteht darin, dass der Prozess bis zum endgültigen Absetzen kontrolliert wird. Wenn beim Absetzen die Position auch nur ein Hundertstel abweicht, wird das Bauelement automatisch wieder angehoben und korrigiert erneut platziert. Das bedeutet, jetzt erhält man eine wirkliche Closed-Loop-Platzierung. Auch ist die Steuerung denkbar einfach mit der Maus bedienbar. Dieses Verfahren bieten wir als einziger Wettbewerber an. Und ich glaube, dass nach über tausend verkauften Geräten des Vorgängermodells nun mit der vierten Generation der absolute Durchbruch gelingen wird.“ Das System ist weiter mit einem Flip-Chip-Ergänzungsbaustein ausrüstbar, der die Reparatur von Bauelementen mit einem Anschlussraster von nur 0,2 mm ermöglicht.
Rework-Set Expert-04.6
Durch konsequente Weiterentwicklung konnten zwei Technologien im Expert-04.6 vereint werden. Die patentierte IR-Technologie und der SHP-Arm mit den spielfreien Achsen (x/y/z/d) sorgen für eine optimale Erwärmung und genaue Platzierung der SMDs. Das Modell arbeitet mit einer viermal größeren IR-Flächenunterheizung und ist ideal für verschiedene Reworkprozesse. Die Platzierung der SMDs erfolgt durch den spielfreien SHP-Arm mit vier manuell verstellbaren Feinachsen. Für die visuelle Kontrolle werden die Star-Tools, welche für alle BGA- oder CSP-Typen lieferbar sind, mit wenigen Handgriffen am Bestückwerkzeug angebracht. Mit der Solder-Star-Software werden Lötprogramme automatisch erzeugt und das Temperaturprofil während des Lötens am Monitor angezeigt. Eine gleichmäßig kontrollierte Erwärmung der Leiterplatten für den Reworkprozess sichert die Unterheizung. Durch die stärkere Leistung entspricht die Fläche der Unterheizung dem eines DIN-A4-Blattes. Die in vier einzelnen Zonen unterteilte Flächenunterheizung erwärmt schnell die Leiterplatte, um dann die voreingestellte Solltemperatur konstant zu halten. Das vermeidet die Überhitzung von Bauelementen und verbessert die Benetzung. So konnte die Platzier-Methode „Star Tool“ zusammen mit der größeren IR-Flächenunterheizung und der Präzisions-Heißluft in einem Gerät kombiniert werden. Die 100 editierbaren Lötprogramme bieten absolute Reproduzierbarkeit und eine optionale Reportfunktion.
Weitere Highlights der Messe
Und es waren noch weitere Neuerungen auf dem Stand von Martin während der Messe in München zu bestaunen. Für extra große Leiterplatten gibt es nun die IR-Unterheizung IRF-07, die mit 4800 Watt große, schwere Boards noch schneller und gleichzeitig schonender erhitzt und für den Reflowprozess auf konstanter Temperatur hält. Bernhard Martin: „Für hochwertige Reparaturlötungen ist die Unterheizung der Schlüssel. Wir bauen nun IR-Unterheizungen seit 14 Jahren. Damals war die Leistung der Heißluftoberheizung mit 90 Watt zu gering für die aufkommenden neuen Bauelemente. Die PLCC44 konnten wir noch löten, jedoch bei den PLCC68 hatten wir die Grenze erreicht, und es ging nichts mehr. So haben wir nach Möglichkeiten unter dem Motto „Clever und Easy“, also die einfachste Lösung, gesucht und das Prinzip der IR-Unterheizung erfunden.“
Die ebenfalls vorgestellte Easy-Solder-Software 5.50 bietet das zum Patent angemeldete Rapid-Profile, eine Methode für maximal schnelle und trotzdem absolut sichere Lötprofile.
Zum 25-jährigen Bestehen und der Firmenphilosophie äußerte sich Bernhard Martin abschließend: „Also, 25 Jahre sind mein halbes Leben, denn ich bin zufällig auch noch 50 Jahre geworden in diesem Jahr. Und mein Ziel ist es, 100 Jahre zu werden und noch 25 weitere Jahre zu arbeiten. Mit einer Nebenbedingung ich möchte jedes Jahr eine Woche mehr Urlaub haben. Schon als Student hatte ich immer Spaß am Arbeiten. Das Vergnügen hört doch eigentlich erst dann auf, wenn der extreme Druck und der Stress reinkommen. Als wir vor 25 Jahren angefangen haben, dachten wir, dass es das erste Ziel ist, sich wohl zufühlen und danach erst das Geldverdienen kommt. Dies hat sich nicht so halten lassen. Zufriedene, zahlende Kunden sind heute unser oberstes Gebot. Allerdings gelingt dies wesentlich besser und effektiver, wenn wir uns wohl fühlen. Und deswegen legen wir sehr viel Wert auf den gegenseitigen Umgang unserer Mitarbeiter, und dass wir uns einig sind mit unseren Zielen. Ich glaube, dass wir gegen den extremen Wettbewerb aus Asien nur dann eine Chance haben, wenn wir mit einer außergewöhnlichen Effektivität zur Sache gehen, und das bekommen wir nur dann hin, wenn wir alle an einem Strick ziehen.“ Also auf ein weiteres Vierteljahrhundert unterwegs in Richtung Zukunft. (dj)
epp 413
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