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Technologie- und Networking-Event „Insight Beyond ‘22“

Ersa blickt in die Zukunft der Elektronikfertigung
Technologie- und Networking-Event „Insight Beyond ‘22“

Als Auftakt zur Ersa Veranstaltung „Insight Beyond ‘22“ nahm der Vortrag „100% – Zero Emission bis zur Mitte des Jahrhunderts“ eine besondere Position ein. Ging es dabei doch darum, Kunden und Geschäftspartner mitzunehmen auf das nächste technologische Level. Als Keynote-Speaker konnte Dr.-Ing. Albrecht Reuter gewonnen werden. Der Geschäftsführer der weltweit aktiven Fichtner IT Consulting GmbH zeigte mit seinem Blick „hinter die Steckdose“, wie „null Emission“ bis 2050 erreicht werden kann.

Mittels Blitzvorlesung brachte Dr. Albrecht Reuter den Teilnehmern die Ressourcenökonomie nahe, schwenkte zur Politik und entwarf verschiedene Zukunftsszenarien hinsichtlich der aufzubauenden Energie-Infrastruktur und dachte die postulierte Energiewende konsequent zu Ende. Doch der Reihe nach: Von der fossil getriebenen Ressourcenwirtschaft auf Basis von Gas, Kohle und Öl, die allein in den letzten 20 Jahren erheblich zur Klimaerwärmung beigetragen habe, müsse ein Wechsel zu einem technologiebasierten Eco-System erfolgen. „Je mehr EE-Technologien verbaut werden, umso geringer die Kosten und umso besser die Effizienzen – bei Schonung verfügbarer Ressourcen“, sagte Dr.-Ing. Albrecht Reuter. Die Herausforderung dabei: Erneuerbare Energien (EE) sind dargebotsabhängig, die Stromproduktion ist also abhängig von Wetter und Nachfrage. Die Digitalisierung bringe diese zur Deckung.

Nachhaltigkeit in der Fertigung

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 und mit dem Green Deal von 2021 wurde die weltweite Basis für Klimapolitik geschaffen, die eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 bis max. 2 °C bis 2050 festschreibt. Ein guter Ansatz, der aber nicht ausreiche – vielmehr müsse der Atmosphäre zusätzlich CO2 entzogen und somit negative Emissionen generiert werden. Eine gewaltige Anstrengung, die nur gemeinsam zu bewältigen und über die Partizipation aller im Rahmen politischer Prozesse zu leisten ist. Eines der vorgestellten Zukunftsszenarien war die „Grüne Industrie“, bei dem Industrieschwergewichte von sich aus vorneweg gehen, um schnellstmöglich CO2-Neutralität zu erreichen. Ein Trend, der sich zunehmend in „grünen“ Kapitalmärkten abzeichnet und der es fossilgetriebenen Projekten immer schwerer macht. Wie auch immer die weitere Entwicklung aussehen wird, Nachhaltigkeit und Systemkompetenz werden zu Schlüsselfaktoren, die es intelligent per Digitalisierung zu vernetzen gilt. Und jede einzelne Person, jedes einzelne Unternehmen und komplette Staaten leisten ihren Beitrag dazu. „Es gibt viel zu tun – gehen wir´s an!“, schloss Dr. Reuter seinen Vortrag und eröffnete die anschließende Frage- und Diskussionsrunde.

Für sein Technologie- und Networking-Event hatte Ersa neben der Keynote von Dr.-Ing. Albrecht Reuter auch am zweiten Tag ein attraktives Programm zusammengestellt: Inhaltlich beleuchteten neun Vorträge den Megatrend Elektrifizierung aus Sicht der Elektronikfertigung, immer wieder durchsetzt von Hands-on-Parts direkt an den Lötmaschinen des Veranstalters im Demo Center. Für diesen komprimierten Blick in die Zukunft der Elektronikfertigung waren zahlreiche Teilnehmer aus der DACH-Region sowie aus Belgien, Dänemark, Kroatien, Polen, Slowenien, Tschechien und aus den Niederlanden nach Wertheim am Main gereist.

Elektrifizierung aus dem Blickwinkel der Elektronikfertigung

Den Auftakt machte Jürgen Friedrich, Produktmanager Technologie des Unternehmens, mit dem Thema „Löt-Technologie für hochzuverlässige Elektronik“. Selbst nach 37 Jahren im Unternehmen trifft der ausgewiesene Lötexperte regelmäßig auf neue Herausforderungen, für die es neue Lösungen in Form nachhaltiger Löttechnologien zu finden gilt. Vor diesem Hintergrund skizzierte Jürgen Friedrich aktuelle Design-Herausforderungen für die Produktion hochzuverlässiger Baugruppen und Geräte.

Das sind alles andere als theoretische Fragestellungen, vielmehr beeinflussen diese direkt die spätere Leistungsfähigkeit der elektronischen Baugruppen.

Michael Zahn, zuständig für Business Development bei der Christian Koenen GmbH, nahm den Ball auf und referierte mit „Zukunftstrends für Hochpräzisions-Schablonendruck“ über die zunehmende Miniaturisierung in der Elektronikfertigung, die auch an den Schablonendruck steigende Anforderungen stellt. Hier exakt ans Werk zu gehen ist eminent wichtig, gehen doch spätere Fehler in der Elektronikfertigung zum großen Teil zurück auf den Schablonendruck.

Michael Haas, Produktmanager Reflow bei Ersa, nahm die Zuhörer buchstäblich mit auf eine Reise zu einer „neuen Ära des Reflowlötens“ – vom Konferenzraum in den Demo Center eine Etage tiefer, wo anschaulich dargelegt wurde, wie hocheffizientes Reflowlöten ohne Kompromisse und unter Berücksichtigung nachhaltiger Aspekte funktioniert. Man blieb vor Ort und wechselte von der Reflow- zur Selektivlöt-Technologie. Tobias van Rossem, Area Sales Manager bei Ersa mit Zuständigkeit für internationale Kunden, enthüllte die Versaflow One X, die den Zugang zu professionellem Selektivlöten für jedermann eröffnet. Das neue Modell der Versaflow Familie vereint hardware- wie softwareseitig sämtliche Vorteile der größeren Geschwister – absolutes Highlight dabei: das x-variable Lötmodul, das für einzigartige Performance sorgt.

Verantwortungsbewusstes
Handeln für die Umwelt

Wieder zurück im Konferenzraum, zeigte Dr.-Ing. Konstantinos Savvas von der Kolb Cleaning Technology GmbH „The next step to the Perpetuum Cleaning Mobile“ bzw. wie man höchste Sauberkeit bei null Wasserverbrauch und damit die Revolution der nächsten Reinigungsstufe erreicht. Besonderes Highlight bei den Vorträgen war das Thema „Digital Transformation – Tuning the burden into opportunities“, für das der Wirtschaftsinformatiker und Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Helmut Krcmar von der Technischen Universität München gewonnen werden konnte. Anschaulich und eloquent zeigte er die Bedeutung der Selbstwirksamkeit auf und brachte sie in Verbindung mit der digitalen Transformation, für die es kein Allheilmittel gebe und für die der Aufbau einer „digital versierten“ Belegschaft vonnöten sei, welche die Digitalisierung als Chance und nicht als Last begreife.

Vom umfassenden Ansatz ging es wieder hinab auf die Produktebene, auf der Julian Greß, Produktmanager Lötwerkzeuge des Veranstalters, mit der i-Con Trace Lötstation den „Missing Link“ für eine nahtlose Dokumentation und damit durchgängige Traceability im Handlöten vorstellte. Die zwei anschließenden Vorträge zeigten die Möglichkeiten von Automatisierung auf – zunächst präsentierte Stefan Huttelmaier von Schiller Automation nachhaltige Schlüssellösungen für die Elektronikfertigung; Rob Raine von ASM Pacific Technology erklärte den Ansatz der „offenen“ Automatisierung und welche Schritte im Analyseprozess in der Elektronikproduktion zu beachten sind, um Automatisierungspotenziale zu heben. Last, not least führte Gesamtvertriebsleiter Rainer Krauss die Teilnehmer bei einer „Company Tour“ durch die Ersa Fließtaktfertigung, die wenige Tage zuvor den GEO Award beim Wettbewerb „Fabrik des Jahres“ gewonnen hatte. Am Ende des Tages hatten die Teilnehmer nicht nur neun Vorträge gehört, sondern auch jede Menge Know-how abgespeichert – wertvolles Wissen, das zahlreiche Elektronikfertigungen im In- und Ausland noch effektiver und noch nachhaltiger machen wird!

www.kurtzersa.de | www.fit.fichtner.de

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