Kaum hatten wir am 18. 09. 2005 gewählt, schon ging es weiter mit den ewigen Diskussionen, Schuldzuweisungen und der Kritik an den „Anderen“. Wer in den letzten Wochen, wie unsere europäischen Nachbarn täglich, mal Deutschland von außen beobachtet hat, kann mit Recht nur noch mit dem Kopf schütteln. Wovor haben die Angst, die Deutschen?
Ein Land mit besten Voraussetzungen in Infrastruktur, Bildung, Sozialsystem und der Wirtschaft bedauert sich selber. Von Arbeitslosigkeit bis Steuerpolitik gibt es kaum ein Thema, welches nicht für den miesen, gar wirtschaftsfeindlichen Standort Deutschland herhalten muss. Respekt, denn wer sich seit Jahren solche Diskussionen leisten kann, dem kann es nicht schlecht gehen, könnte man meinen. Da wandern mit Steuergeldern subventionierte Konzerne ins Ausland ab, nur weil der Gewinn vor Steuern nicht im zweistelligen Bereich liegt, oder der langjährige Mitarbeiter legt sofort Protest beim Betriebsrat ein, weil er zukünftig 1 Stunde mehr pro Woche arbeiten soll und sowieso, ist ja eh der Osten an allem Schuld….
Wolfgang Grupp, Inhaber und Geschäftsführer von Trigema, bringt es auf den Punkt: so lange Manager mit fünffachen Jahresgehältern für ihr vorzeitiges Ausscheiden aus einem ehemaligen deutschen Top Unternehmen belohnt werden, kann es wohl nicht klappen. Frischdenker sind gefragt, oder wie kann es sonst sein, dass auf der schwäbischen Alb mit über 800 Mitarbeitern Kleidung hergestellt wird, die angeblich nur noch in Asien wirtschaftlich zu produzieren ist und durch europäische Kontingente geregelt werden muss. Wer mit offenen Augen Nischen sucht und mit einer gesunden Portion deutschem Patriotismus Chancen realisiert, dem reißt man das Produkt „Made in Germany“ auch heute immer noch aus den Regalen. So liefert der Vorzeige-Unternehmer in 48 Stunden Ware aus, die seine chinesischen Kollegen in der Zeit nicht mal auf einem Containerschiff hätten.
Es ist wohl viel mehr ein Kopfproblem als weniger die schlechten Umstände, die uns lähmen. Wie frisches, egofreies Denken auch in der Elektronikfertigung hier zu Lande funktionieren kann, spiegelt der Bericht auf Seite 64 wider. Ein Betrieb, der im Monat 2 Dutzend neue Produkte entwickelt, nicht auf Masse sondern Klasse setzt und die Mitarbeiter erst nach Hause gehen, wenn der Kunde zufrieden ist.
Also, es geht doch, egal ob Ampel oder Schwampel, die persönliche Einstellung machts.
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