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Trotz oder gerade deswegen

Kann sich ein EMS-Provider am Standort Deutschland behaupten?
Trotz oder gerade deswegen

Mit der Frage: „Hat man in Deutschland als Dienstleister überhaupt noch eine Zukunft?“, wird Claudia Hannusch, Geschäftsführerin der Hannusch Industrieelektronik in letzter Zeit oft konfrontiert. Doch ihre Geschichte weist in eine andere Richtung: in die Richtung des Erfolges und des Wachstums – gerade in Deutschland.

Hannusch Industrieelektronik, Laichingen

Begonnen hatte alles vor 19 Jahren, als Claudia und Peter Hannusch gemeinsam ihre Einzelfirma mit dem Ziel gründeten, ein möglichst komplettes Dienstleistungsangebot für die Elektronik und Elektrotechnik zu schaffen. Die Räume mit damals 80 qm Produktionsfläche waren angemietet und so ganz umfassend mit der anfänglichen Leiterkartenbestückung war das Angebot doch noch nicht ganz. Aber ein Ziel ist dazu da, um sich auf den Weg zu machen. Und so wurde nach mehreren Umzügen, die mit einer ständigen Erweiterung der Produktionsfläche einhergingen, im Jahr 1997 ein erster großer Meilenstein erreicht: der Bau eines eigenen Betriebsgebäudes in Laichingen mit immerhin 750 qm Produktionsfläche, 250 qm Lagerfläche und 180 qm Bürofläche.
Natürlich hatte sich in dieser Zeit auch das Angebotsspektrum verändert: Nicht mehr die Leiterkartenbestückung war nunmehr gefragt, es wurden mittlerweile komplette Schaltschränke gebaut, die Prototypenfertigung konnte realisiert werden, sowie die halbautomatische Baugruppenfertigung.
Wichtig war Claudia Hannusch, die den Betrieb seit 2001 in alleiniger Verantwortung leitet, immer eine möglichst hohe Termintreue, eine konstant hohe Qualität sowie ein optimaler Service. In engem Kontakt mit dem Kunden hat sie sich auf das konzentriert, was der Kunde benötigt und verlangt. Das hat sie im Laufe der Jahre zu einem absolut zuverlässigen Partner werden lassen.
Der Erfolg machte Mut, Mut sich nun mit diesem Angebotsspektrum einem größeren Publikum zu präsentieren. Dies geschah 2001 mit dem Beitritt in den FED-Verband und 2002 mit der erstmaligen Teilnahme an der SMT Messe in Nürnberg. Seither muss der Weg etwas schneller gegangen werden – die technologischen Entwicklungen gehen rasant voran und nur wer hier mithalten kann, ist in der Lage, den Kunden optimal zu bedienen.
Weitreichende Entscheidungen mussten getroffen und Anschaffungen getätigt werden: wie z. B. die Anschaffung eines AOI-Systemes von Orbotech, die erstmalige ISO-Zertifizierung 9001–2000, weitere SMD-Bestücker sowie weitere Kooperationen mit Firmen und deren Dienstleistungen. Technologisch wollte man immer auf der Höhe der Zeit sein und so engagierte sich die Chefin persönlich bis zur Bleifrei-Einführung im Jahre 2003 im Arbeitskreis „Bleifrei“ des Fraunhofer Institutes ISIT. Die Umstellung auf die Bleifrei-Produktion wurde gut bewältigt, zudem konnten die Kunden kompetent beraten und darauf vorbereitet werden. Die Kunden haben es dem Unternehmen gedankt und eine weitere weitreichende Entscheidung musste getroffen werden: nochmals erweitern und investieren, nochmals Produktionskapazitäten erhöhen, sich zusätzlich zur Prototypen und Kleinserienfertigung weiter zu entwickeln? Alles Fragen, denen man sich in Zeiten stellen muss, in denen immer mehr Firmen ins Ausland abwandern, weil dort anscheinend die Herstellung billiger sei.
Doch die Geschäftsführerin bekennt sich zum Standort Deutschland „Meine Mitarbeiter sind engagiert und zuverlässig. Nur gemeinsam schaffen wir es, den teilweise immensen Termindruck zu bewältigen – bei einer konstant hohen Qualität und zu konkurrenzfähigen Preisen.“
Mit einem engagierten Team als Rückhalt wurde die weitere Expansion in die Wege geleitet. Der Bezug einer neuen Produktionshalle mit einer Steigerung der Produktionsfläche um weitere 1 000 qm und Investitionen in weiteren Maschinen.
Der Anschaffung einer zweiten Dampfphase, einer kompletten SMD-Linie mit zwei Juki-Bestückern und einem Rehm-Reflowofen, einer weiteren Selektivlötanlage und die Zertifizierung nach DIN ISO 14001–2004. Bei so einer Steigerung des Maschinenparks durfte natürlich das Personal nicht fehlen und so wurde auf nunmehr 49 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgestockt.
So ausgestattet, bleiben nun kaum noch Kundenwünsche offen. Neben den klassischen Dienstleistungen wie Prototypenbau, Bestückung, dem Schaltschrankbau, Kabelkonfektion, Layout/Entwicklungen, schätzen die Kunden den fachgerechten Reparaturservice, die komplette Versand- und Zollabwicklung ins In- bzw. Ausland, den Eilservice, Bauteileüberwachung, die komplett ESD-gerechte Produktion, Baugruppenprüfung mit Prüfmittelbau, Service vor Ort, Qualitäts- und After-Sales-Management sowie einen eigenen IPC-Trainer im Haus.
Seit dem Jahr 2006 gibt es nun auch ein eigenes Produkt, das prima vom Markt aufgenommen wurde. Ein Qualifizierungsboard für Prozesse und Materialien. Das Board verfügt über unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten, so kann es beispielsweise im Bereich der Materialoptimierung zur Lotpasten-Evaluierung und Leiterplatten-Oberflächen Evaluierung eingesetzt werden. Beim Schablonendruck wiederum dient das Board hauptsächlich zur Überprüfung des Auslöseverhaltens der Lotpaste aber auch zur Ermittlung und Optimierung von Padgeometrien sowie von Anti-Tombstoning. Beim Einsatz eines AOI-Systems findet das Board Anwendung als generelles Referenz-Board für Abnahme-Zwecke wie auch für die Gutmuster-Schlechtmuster-Erkennung und zur Schulung sowie für Bestückungsmaschinen als Referenz- bzw. Maschinen-Abnahmeboard. Dem Motto der Firma „EMS – Solutions, Ihr Partner für Electronic Manufacturing Services“ wird das Unternehmen nun mehr als gerecht – trotz oder gerade wegen Deutschland!
SMT, Stand 7-330
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