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Update für Lackieranlagen

Schutzbeschichtung bestückter Baugruppen
Update für Lackieranlagen

Update für Lackieranlagen
Die neue Stream-Coat-Düse ist so schlank, dass sie selbst in enge Bereiche tief eindringen kann.
Eine hohe Wirtschaftlichkeit von Schutzbeschichtungsanlagen wird erreicht, wenn diese nicht nur für ein spezielles Projekt konfiguriert werden sondern auch für künftige Schutzanforderungen ausgelegt sind. Beschichtungsmethode, Materialzuführung und adaptierbare Optionen sollten deshalb vielseitig kombinierbar sein und funktionell ineinander greifen.

Jens-H. Klingel, KC-Produkte, Friolzheim

Vario-Coat ist eine von KC-Produkte entwickelte Lackiertechnologie und das Herzstück der selektiven Lackieranlagen der Baureihe SSC (selective spray coater). Vario-Coat bietet die Möglichkeit, programmgesteuert und ohne Wechsel von Anlagenkomponenten Schutzlacke nach drei verschiedenen Auftragsverfahren zu applizieren. Damit können verschiedene Aufgabenstellungen auf einer Flachbaugruppe in einem einzigen Arbeitsgang erledigt werden. Das Lackiersystem basiert auf der Kombination der Stream-Coat-Technologie mit einem äußerst schnellen Jettingventil. Dadurch werden der spritzer- und nebelfreie Sprühauftrag sowie das drucklose Dispensen nun durch die Möglichkeit des präzisen Setzens einzelner Lackpunkte und feiner Raupen erweitert. Zudem können durch das Jetting flächige Bestückbereiche in kürzerer Zeit lackiert werden als mit klassischer Sprüh- oder Vorhanggießtechnik.
Mengenregelung für gleich bleibende Beschichtung
Im Beschichtungsprogramm kann je nach Aufgabenstellung der optimale Modus gewählt und im Bedarfsfall sogar von einem Bauteil zum nächsten in einen anderen Beschichtungsmodus gewechselt werden. Die Regelung der Materialmenge während dem Fahrbetrieb stellt eine gleich bleibende, geschwindigkeitsunabhängige Beschichtung sicher. Vario-Coat überzeugt vor allem dann, wenn Bereiche in der Nähe sehr verlackungskritischer Bauteile, wie etwa Buchsen oder Stecker, beschichtet werden müssen. Im Extremfall lassen sich Punkte und Linien von 1,5mm Breite setzen, um nah genug an die verlackungskritischen Bauteile zu lackieren.
Ebenso lassen sich aber auch Bauteile zur Steigerung des Schutzes gezielt dicker beschichten. Hierfür haben sich in den letzten Jahren vor allem mittelviskose Dickschichtlacke durchgesetzt. Auch sie lassen sich mit der Vario-Coat-Technik ebenso applizieren wie Acrylate, Alkhydharze, Polyurethane, Silikone und gar Schmelzharze.
Mit Verdrängungstechnik bis in die letzte Ecke
Parallel zur Einführung des Jetting wurde die Stream-Coat-Düse (Bild 1) weiterentwickelt und verbessert. Im Vergleich zur Vorgängerversion besteht sie aus weniger Teilen, ist wartungsärmer und reinigungsfreundlich gestaltet. Mit einem Außendurchmesser von 2,5mm kann sie in hoch und eng bestückte Bereiche tief einfahren. Durch die bei Stream-Coat verwendete Verdrängungstechnik des Lackes auf dem Print werden schwer zugängliche Anschlüsse perfekt lackiert und selbst Leadframes wirkungsvoll beim Vorbeifahren hintersprüht. Ein Kippen der Sprühachse oder das mehrmalige Überfahren von Bauteilen ist deshalb nicht erforderlich. Da bei der Verdrängungstechnik kein kegelförmiger Lackvorhang aufgebaut wird, der sich mit zunehmendem Abstand vom Substrat im Durchmesser verändert, entfallen aufwendige Kontroll- und Justagegeräte.
Eine leistungsfähige Auftragstechnik allein reicht für eine optimale Beschichtung nicht aus. Auch die Anlage muss entsprechend ausgelegt sein. Aus dem Hause KC-Produkte stammen die selektiven Sprüh- und Dispensanlagen SSC (Selective Spray Coater), deren Grundversionen von kleinen Tischmodellen bis hin zu vollautomatischen Komplettanlagen in der Linie reichen.
Zweite Düse erhöht den Durchsatz
Das Tischmodell SSC 100 kann für alle Sprüh- und Dispensaufgaben eingesetzt werden und bietet gerade bei hoher Typenvielfalt und batch-Betrieb die notwendige Unterstützung für schnelle Material- und Baugruppenwechsel. Die Anlage lässt sich bei Bedarf mit zwei Düsen ausstatten, um den Durchsatz zu erhöhen. Ergänzend dazu kann die SSC 100 mit einigen Optionen aufgerüstet werden, um zum Beispiel mit einer Düse einen thixotropen Klebstoff aufzutragen und direkt im Nachgang mit einer zweiten Düse die großflächige Schutzbeschichtung zu realisieren. Der Arbeitsbereich von 350 x 350mm erlaubt die Bearbeitung mehrerer Baugruppen parallel oder einzelner, sehr großer Exemplare. Zur Vereinfachung der Handhabung können die Baugruppen auf individuellen Wechselträgern eingelegt und entnommen werden.
Die nächst größere Anlage SSC 400 übernimmt Aufgaben wie „gefüllter Damm“, beidseitig Sprühen, Verkleben, Unterfüllung und Dispensen. Der großräumige und gut zugängliche Arbeitsraum wird im batch-Betrieb von Hand mit Baugruppen oder Warenträgern bestückt. Linienintegriert angeboten, wird das beim Kunden verwendete Transportband durch die Anlage geführt und mit Haltepositionen versehen. Auf Wunsch kann in der Anlage gewendet und sofort die Gegenseite lackiert werden. Dazu ist kein Ausfahren und keine separate Wendeeinheit erforderlich. Insbesondere bei hohen Stückzahlen und hoher Variantenzahl lässt sich die Anlage mit Baugruppen- und Typerkennung ausstatten. Das hinterlegte Beschichtungsprogramm lädt sich in diesem Fall selbständig. Die Anlage lackiert mit bis zu acht Düsen gleichartige Baugruppen parallel, was eine sehr hohe Wirtschaftlichkeit ermöglicht.
Die in allen SSC-Anlagen verwendete Steuerungssoftware Coat-Master basiert auf einer modernen, einfach zu bedienenden Industriesteuerung, welche alle relevanten Parameter regelt. Optional werden selbst Material- und Luftdrücke über die Software gesteuert, wodurch manuell verstellbare Ventile entfallen und der unerlaubte Mitarbeitereingriff verhindert wird. Die Oberfläche der Steuerung ist in Zugangsberechtigungen für Bediener und Vorarbeiter getrennt ausgelegt.
Erst tauchen, dann trocknen
Auch für Tauchlackierung bietet KC-Produkte die geeignete Anlagentechnik an. Zum Beispiel lassen sich mit dem Milli-Coat-Verfahren maschinell und reproduzierbar Baugruppen in ausgewiesenen Zonen umhüllend beschichten. Verwendet werden können alle Stoffe von dünnflüssigen Lösmittellacken bis hin zu zähflüssigen Dickschichtlacken. Besonders bei hohen Anforderungen an die Bauteilbedeckung, wie im Explosionsschutz, Luftfahrt oder Bahntechnik, haben sich diese Verfahren bewährt. Ebenfalls erhältlich sind auf den Schutzlack abgestimmte Trocknungsanlagen, die mit UV-Licht, Heißluft oder Infrarot arbeiten. Sie können je nach Durchsatz und Arbeitstakt als Kammer- oder Durchlaufofen ausgelegt werden. Inspektionstische, Lösemittelabsauganlagen und Hortenwagen runden das Spektrum zur Einrichtung von Lackierplätzen ab.
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