Lohnfertigung hat wieder gute Chancen in Europa, hat man bei King Electronic festgestellt. Das mittelständische Unternehmen in Bad Liebenzell hat seine Nettobestückleistung durch Investition in einen weiteren SMD-Bestücker auf über 140Mio. Bauteile jährlich erhöht. Wie Geschäftsführer Normann B. King erläutert, konnte mit dieser Durchsatzerhöhung eine Kostenreduzierung erzielt werden. Man hat den Auftraggebern in den letzten Jahren Preissenkungen um 65% weitergeben können, wobei der Umsatz um den Faktor fünf anstieg.
Das 1984 gegründete Familienunternehmen ist ein Spezialist für mittlere und Großserien. Fertigungsautomatisierung ist das Credo: lohn- und kostenintensiven Arbeiten werden zu Gunsten der maschinellen Abläufe minimiert. Seit drei Jahren wird in Serie per anno ein SMD-Bestücker installiert, nun kürzlich zusammen mit einer zweiten Wellenlötanlage. Neben der damit erzielten Durchsatzerhöhung von circa 40% läßt sich ein weites Bauteilspektrum von 0402-Diskreten, SMD-Steckern, Sonderformaten bis 150 x 50 mm Kantenlänge, Finepitch-ICs bis 0,4mm sowie BGAs verarbeiten. Natürlich entscheiden auch Flexibilität, Termintreue und Qualität über Erfolg bzw. Nicht-erfolg eines Contractors. Deshalb steht Norman King seinen Kunden, auch in der Entwicklungsphase, beratend zur Seite. Ziel ist, eventuelle Schwierigkeiten, die auf Layout, An-ordnung bestimmter Bauteile oder Padgeometrien zurückzuführen wären, im Vorfeld weitgehend auszuschalten.
Wegen des hohen Qualitätsstandards ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bei seinen Kunden als A-Lieferant geführt. Zum Absichern der Fertigungsqualitäten stehen ein In-Circuit-Tester sowie ein AOI-System (Automatische optische Inspektion) mit vernetztem Reparaturplatz zur Verfügung. Somit kann auch bei höherem Durchsatz die nötige Qualitätskontrolle in der Fertigung zuverlässig und preiswert stattfinden. Norman King. „Mit dieser Strategie haben wir nicht nur Vorteile gegenüber Fernost, sondern auch gegenüber europäischen Mitbewerbern erzielt.” gbw
EPP 213
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