Mikrofokus-Röntgenröhren zeichnen sich durch ihren besonders kleinen Brennfleckdurchmesser aus. Dadurch können sie Bilder mit extrem hoher Schärfe erzeugen. Um auch zukünftig bei Leistung, Auflösung und Stabilität technologisch höchste Anforderungen zu erfüllen, hat das Unternehmen auf seinem Campus in Hannover als Bestandteil der Halle 5 ein rund 250 Quadratmeter großes modernes Kompetenzzentrum für Röntgenröhren errichtet. Von der Entwicklung über die Fertigung und Endabnahme bis hin zu kundenspezifischen Anpassungen der Röhren ist dort seit Juni 2019 eine Vielzahl miteinander eng verzahnter Aufgaben angesiedelt.
Im neuen Kompetenzzentrum für Röntgenröhren werden in den Laboren anspruchsvollste Aufbauten und Tests realisiert. Ein Höchstmaß an Sicherheit bieten Wände und Decken aus Strahlenschutzbeton der Dichte 3,2 t/m³, verbleite Tore und Kabelschleusen sowie Sicherheitsschalter und Kameraüberwachung.
Zwei der drei Strahlenschutzräume kommen primär für Inbetriebnahmen der Produkte kurz vor ihrer Auslieferung zum Einsatz. Diese Dauer- und Belastungstests sind an zwei getrennten Rechnern und Steuerungen gleichzeitig durchführbar. Das dritte Röntgenlabor dient in erster Linie der Weiterentwicklung der kompletten Röhren und der zugehörigen einzelnen Röhrenkomponenten. Getestet werden sämtliche Funktionalitäten der Produkte.
Die Mikrofokus-Röntgenröhren finden sich in hochwertigen Inspektionssystemen des Unternehmens, die weltweit vor allem für die Qualitätskontrolle in der Elektronikfertigung im Einsatz sind. Darüber hinaus gibt es sie auch in Röntgenlaboren oder sie werden als Komponente in Premium-Maschinen verbaut. Vom kleinen Werkstück bis zur ganzen Karosserie eines Fahrzeugs können so in vielfältigen Anwendungsbereichen unterschiedliche Objekte zuverlässig geprüft und vermessen werden – auch in Kombination mit der Röntgen-Computertomographie.
Das Unternehmen bietet sowohl Direktstrahl- als auch Transmissionsröhren mit Spannungen bis 250 kV an. Für den weltweiten Betrieb liegen umfangreiche Zulassungen vor, u. a. in Nordamerika und Frankreich. „Die richtige Produktwahl entscheidet sich je nach Größe des gewünschten Leistungsspektrums, der benötigten Auflösung sowie der geplanten Anwendung“, erklärt Christian Wolff, verantwortlich für den globalen Fachvertrieb von Röntgenlösungen im Unternehmen.
Das breite Angebot an Mikrofokus-Röntgenröhren reicht bis zu einer Leistung von 500 Watt für besonders schnelle Inspektionen oder wahlweise eine besonders hohe Prüfqualität bei massiven und großen Objekten. Christian Wolff: „Die herausragende Flexibilität unserer Röntgenröhren ist aktuell ein Alleinstellungsmerkmal am Markt. Die XT9250D-500W zum Beispiel punktet mit extrem hohen Auflösungen sowie auch zeitoptimierten Prüfungen, die wiederum bei Einsatz in einer Fertigungslinie von zentraler Bedeutung sind. Damit ist sie besonders für den industriellen Einsatz eine erstklassige Wahl.“
Neben Produktanpassungen wie speziellen Befestigungsbohrungen entwickelt das Unternehmen ebenfalls Sonderanfertigungen. Die Röhren können u. a. mit einer speziellen Kühlung oder einer Strahlenschutzhaube ausgestattet sein. Standardmäßig gehört dazu die vom Unternehmen entwickelte Bediensoftware VXC. Mit ihr lässt sich der gesamte Röntgenvorgang steuern. Via Schnittstelle übernehmen dann andere Softwareanwendungen die weiteren Schritte bis hin zur Auswertung der Bilder und 3D-Rekonstruktionen – wie die leistungsfähige Software XMC, die bei den manuellen Röntgensystemen des Unternehmens bereitsteht.