Der deutsche Markt für elektronische Komponenten soll um 16 Prozent auf 13,2 Mrd. Euro schrumpfen. Das erwartet der ZVEI-Fachverband Electronic Components and Systems für 2009. Der negative Trend von 2008 (-8,4%) stzt sich fort. Er soll 2010 enden – ein Plus von knapp fünf Prozent wird erwartet. Die Wertschöpfungsstufe Baugruppenfertigung muss 2009 ebenfalls mit einem Minus von 16 Prozent rechnen.
Rezession und globale Finanzkrise sind ganz klar die Auslöser für den Rückgang, so Dr. Martin Stark, Vorsitzender des Fachverbands. Nachdem im Jahr 2007 nur ein moderater Umsatzrückgang von 1,4 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 17,1 Mrd. Euro zu verzeichnen war, verschärfte sich aufgrund des schwachen vierten Quartals 2008 dieser Trend. Damit ist der Markt im vergangenen Jahr um gut acht Prozent auf insgesamt 15,7 Mrd. Euro geschrumpft. Der Abschwung wird sich verstärken. 2009 wird mit einem Umsatzeinbruch um 16 Prozent auf gut 13 Mrd. Euro gerechnet.
Die Umsatzrückgänge in den einzelnen Bereichen der elektronischen Bauelemente schlagen auch auf die nächst höhere Wertschöpfungsstufe durch: Für Elektronischen Baugruppen rechnet der ZVEI mit rund 16 Prozent Umsatzrückgang auf knapp 22 Mrd. Euro. Für 2010 wird mit einer moderaten Erholung, gekoppelt an die Erholung der Weltwirtschaft, gerechnet.
Während der Umsatzrückgang des Bauelementemarktes in Deutschland 2008 hauptsächlich auf die schwachen Halbleiterumsätze (-13%) zurückzuführen war, werden 2009 alle Bereiche deutlich zurückgehen: Die Spanne bewegt sich von minus 13 Prozent bei Elektromechanischen Bauelementen bis minus 25 Prozent bei Integrierten Schichtschaltungen.
Halbleiter-Bauelemente, dominierend in Deutschland mit einem Anteil von etwa 60 Prozent, werden um 16 Prozent auf 7,8 Mrd. Euro zurückgehen. Diese Entwicklung ist auf die Umsatzrückgänge der Treibersegmente Kfz- und Industrie-Elektronik mit minus 18,3 bzw. minus 11,8 Prozent sowie den starken Umsatzrückgang von knapp 16 Prozent bei der Datentechnik zurückzuführen. Die Telekommunikation wies bereits 2008 einen Umsatzrückgang von 44 Prozent auf; 2009 wird ihr ebenfalls ein Umsatzminus von 16 Prozent prognostiziert.
Im Bereich der Passiven Bauelemente werden ähnliche Umsatzrückgänge erwartet. Wichtigstes Abnehmersegment ist auch hier die schwächelnde Automobilbranche; zweitgrößtes Marktsegment (33 Prozent) die Industrie-Elektronik, die 2008 als Hoffnungsträger galt, 2009 gemeinsam mit Hauptabnehmer Maschinenbau ebenfalls durch die Krise muss (Umsatzminus > 18 Prozent auf gut 400 Mio. Euro).
Auch Elektromechanische Bauelemente (2008 > +3% P auf 2,9 Mrd. Euro) werden 2009 einen Rückgang von 13 Prozent erleben – verteilt zwischen minus 6,4 Prozent bei Konsumelektronik und minus 18 Prozent bei Kfz-Elektronik.
Nach den Prognosen des ZVEI dürfte sich das zweistellige Umsatzminus im Jahr 2009 über alle Bereiche 2010 wieder in ein Plus von knapp fünf Prozent drehen.
epp400
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