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Chancen für die SMD-Schablonen Produktion

Thomas Schulte-Brinker, Becktronic GmbH, im Interview
Chancen für die SMD-Schablonen Produktion

Chancen für die SMD-Schablonen Produktion
Thomas Schulte-Brinker: „Wir arbeiten gerade an neuen Lösungen, um die Prozesssicherheit des Schlüsselprozesses SMD-Druck für unsere Kunden weiter zu steigern.“ Foto: Becktronic GmbH

Die Becktronic GmbH fokussiert auf die Fertigung lasergeschnittener SMD-Schablonen aus Edelstahl und Nickelmaterialien, in Stufenausführung sowie mit Oberflächenveredelung. Die hochwertigen Präzisionsschablonen werden für Schnellspannsysteme oder in Fixrahmen montiert gefertigt. Das Interview zeigt auf, inwieweit das Unternehmen auf die künftigen Herausforderungen vorbereitet ist. Denn obwohl Industrie 4.0 seit Jahren in der Wirtschaft ein fester Begriff ist, bewegt sich die Zahl der aktiv handelnden Unternehmen doch noch im Anfangsstadium. Der Geschäftsführer und Technische Leiter Thomas Schulte-Brinker spricht über die Potenziale, die dadurch für die SMD-Schablonen Produktion entstehen.

Herr Schulte-Brinker, Sie beliefern seit vielen Jahren die Elektronikindustrie mit Präzisionsschablonen. Wo liegt Ihr USP, wie heben Sie sich von Ihren Mitbewerbern ab?

Professionell, präzise und persönlich. So kennen und schätzen uns unsere Kunden. Dabei besteht Becktronic aus einem kleinen Team aus Spezialisten und ist damit auch eine Ideenschmiede. Wir haben einige Schablonentypen entwickelt, die dem Elektronikfertiger einen wahren Mehrwert bieten:

Mit BECdirectultra haben wir für unsere Kunden eine Schablone für hochpräzise Anwendungen entwickelt. Die extrem hohe Oberflächenspannung kommt erst im FinePitch Bereich richtig zum Tragen. Es ist sicher kein Produkt für Standardanwendungen. Wenn aber höchste Präzision gefragt ist, bieten wir hier eine einmalige Lösung.

Ebenso einmalig ist die Produktreihe der BECsnap-Schablonen. Die Vorteile der Handhabung von in Aluminiumprofilen eingefassten Schablonen lassen sich damit z. B. auch beim Einsatz von QuattroFlex Spannrahmen erzielen.

Wovon profitieren Ihre Kunden, wenn sie bei Ihnen bestellen?

Unsere Kunden können sich darauf verlassen am nächsten Tag die für ihren Druckauftrag perfekte Schablone zu erhalten. Die Fertigung muss sich um genug Themen kümmern – Koplanaritätsprobleme von Leiterkarten oder Bauteilen, exotische Komponenten aus der falschen Charge, usw. Bei der Schablone und allen Themen rund um den SMD-Druck halten wir den Rücken frei! Dabei sind und waren wir schon immer der schnellste Schablonenlieferant in Deutschland – ohne Mehrkosten für den Kunden.

Wo sehen Sie die aktuellen Herausforderungen für Elektronikfertiger?

Bei der zunehmenden Vernetzung der Anlagen eine Benutzerschnittstelle schaffen, die dem Bediener erlaubt die Komplexität des Gesamtsystems wirklich zu beherrschen. Automatisierung darf nicht entgegen erfahrener Mitarbeiter entwickelt werden, sondern muss diesen als Werkzeug in die Hand gegeben werden. Jedes Werkzeug ist nur so gut, wie der Anwender im Umgang damit geschult ist.

Inwieweit sind Sie im Hinblick auf Smart Factory bzw. Industrie 4.0 vorbereitet, was haben Sie bereits geändert? Gibt es bei Ihnen bereits neue Geschäftsmodelle?

Wir arbeiten gerade an neuen Lösungen, um die Prozesssicherheit des Schlüsselprozesses SMD-Druck für unsere Kunden weiter zu steigern. Wir beziehen alle Prozesse vom Design bis zur Inspektion mit ein und verknüpfen diese. Das Ergebnis ist eine vollständige Vernetzung aller druckrelevanter Prozessdaten – mehr Industrie 4.0 geht nicht. Konkrete Ergebnisse dieser Arbeit werden wir noch im Laufe dieses Jahres veröffentlichen.

Wie sehen Sie sich als Schablonenhersteller in einer Smart Factory integriert?

Zur Überprüfung der Druckergebnisse kommen immer häufiger SPI-Systeme zum Einsatz. Um schnell reagieren zu können, müssen neben der optimierten Schablone die dazugehörigen Daten übergeben werden. An dieser Schnittstelle werden wir für unsere Kunden enorme Einsparungspotentiale freisetzen.

Wo sehen Sie sich als Schablonenhersteller in 2020? Was wird sich bis dahin geändert haben?

Wir sehen uns als Partner und Schnittstelle zwischen Konstruktion, Entwicklung und Fertigung bei den bestückenden Unternehmen. Hier werden wir uns noch stärker mit dem eigentlichen Fertigungsprozess der Kunden vernetzen. Ziel ist, das Gesamtpaket der Baugruppenfertigung zu automatisieren. Zu deren fortschreitenden Umsetzung sind wir bereit und stehen den Kunden beratend zur Seite.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Unsere Kunden bei der digitalen Transformation und Vernetzung begleiten. Wir sind ein kleines dynamisches Unternehmen und können daher schnell individuelle Kundenwünsche realisieren. Dieses wollen wir auch in Zukunft beibehalten. Mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Kunden werden wir unsere Kompetenzen in diesem Gebiet ausweiten.

Wo sehen Sie die Zukunft der Elektronikfertigung in Deutschland? Gerade in Zeiten der Globalisierung und des zunehmenden Wettbewerbs speziell aus Billiglohnländer?

Die Elektronikfertigung in Deutschland hat über die letzten 20 Jahren einen stetigen Wandel erlebt und signifikante Abwanderungen in Drittländer, gerade im Bereich der Serienfertigung, haben bekanntermaßen stattgefunden. Ich denke, dass Deutschland gerade auch als Entwicklungsstandort weiterhin eine wichtige Rolle spielen wird.

Spüren Sie den Fachkräftemangel, wenn ja, wie stehen Sie diesem entgegen?

Das ist für uns nicht wirklich ein Thema. Wir arbeiten in einem kleinen Team und unsere Mitarbeiter sind alle Spezialisten auf ihrem Gebiet mit langjähriger Erfahrung. Jedoch denken wir auch hier langfristig. Das heißt, dass wir ab Sommer ausbilden werden. Denn gut ausgebildetes Personal mit betriebsspezifischem Know-how ist ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Nachdem wir im vergangen Jahr neue Produktions- und Büroräumlichkeiten bezogen haben, haben wir nun auch das Raumangebot, um hier aktiv durchzustarten.

Herr Schulte-Brinker, vielen Dank für Ihre Zeit.

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