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Interview mit Peter Pühringer, Stäubli Robotics

Branchenspezifische Lösungen im Fokus
Interview mit Peter Pühringer, Stäubli Robotics

Stäubli hat in jüngster Vergangenheit viele Neuentwicklungen auf den Weg gebracht und ist auch wirtschaftlich erfolgreich. Peter Pühringer, Division Manager Stäubli Robotics in Bayreuth gibt Carola Tesche im Auftrag der EPP Auskunft über den Erfolg, die Produkte und die Strategien des Schweizer Herstellers.

Herr Pühringer, wie verlief das Geschäftsjahr
2018 für Ihr Unternehmen und wie beurteilen
Sie die momentane Auftragssituation?

Das Geschäftsjahr 2018 war für Stäubli Robotics das Beste in der Unternehmensgeschichte. Wir konnten unsere hochgesteckten Ziele mit einem Rekordumsatz im In- und Ausland toppen und unseren Marktanteil noch einmal deutlich steigern. Damit konnte Stäubli das durchschnittliche Branchenwachstum deutlich übertreffen. Der Auftragseingang entwickelt sich im Bereich Robotik weltweit weiter positiv. Während der europäische Markt eine kurze Verschnaufpause einlegt, läuft unser Asiengeschäft auf Hochtouren.

Stäubli positioniert sich stark in den Bereichen mobile Robotik, Mensch-Roboter-Kollaboration, Industrie 4.0 und dergleichen. Hat sich die strategische Ausrichtung des Unternehmens geändert?

Das kann ich nur unterstreichen. Einerseits konzentrieren wir uns weiterhin auf das klassische Robotergeschäft. Hier haben wir mit den Sechsachsern der TX2-Baureihen, die Standardeinsätze ebenso beherrschen wie die Interaktion mit dem Menschen, begehrte Maschinen am Start. Und die eben gelaunchten Scara Roboter der TS2-Generation definieren für sich eine neue Leistungsklasse. Gleichzeitig beschreiten wir mit den von Ihnen genannten Themen neue Wege. Wir denken in Richtung intelligente Fabrik, digital vernetzte Produktion und smart workplace. Wir haben konkrete, schlüsselfertige Lösungen für mobile und kollaborative Anwendungen, darunter die Roboterbaureihe TX2touch für kollaborative Einsätze sowie den Mobilroboter HelMo. Mit der Übernahme des renommierten FTS-Herstellers WFT kann Stäubli zudem innovative Mobilplattform-Lösungen anbieten, so dass wir in diesen Zukunftsmärkten sehr gut aufgestellt sind.

Wo sehen Sie den größten Vorteil dieser Strategie für die Anwender?

Stäubli Lösungen stehen in der Industrie für Zuverlässigkeit, Präzision, Effizienz und Produktivität. In der Vergangenheit waren diese Pluspunkte aber auf Robotikanwendungen in bestimmten Bereichen begrenzt. Ab sofort sieht das ganz anders aus: Jetzt können wir Anwendern ganzheitliche Lösungen aus einer Hand anbieten. Unser Lösungsspektrum reicht von der klassischen Roboterapplikation über zukunftsweisende MRK-Anwendungen bis hin zum vollautomatisierten innerbetrieblichen Transport. Damit können wir eine komplette Smart Factory automatisieren und digital vernetzen. Das macht uns zum idealen Partner für Industrie 4.0 Projekte.

Zurück zum klassischen Robotergeschäft:
Auf welche Branchen fokussiert Stäubli hier künftig verstärkt?

Mit ihrer überlegenen Performance eignen sich unsere gekapselten Vier- und Sechsachs-Roboter grundsätzlich für alle Branchen und alle Umgebungsbedingungen angefangen vom harten Einsatz unter Kühlschmiermittelbeauftragung bis hin zu aseptischen Umgebungen im Medizinbereich. Dennoch gibt es natürlich Industriebereiche, in denen wir besonders stark vertreten sind, darunter Anwendungen in der Lebensmittelindustrie, im Reinraum, in Medizin und Pharma, bei der Maschinenbeschickung, in der Automobil- sowie in der Elektronikproduktion.

Sie haben auch spezielle Roboter für die Elektronikproduktion im Programm. Warum ist dies aus Ihrer Sicht erforderlich?

Die Elektronikfertigung stellt hohe Anforderungen an die Roboter hinsichtlich Partikelemisson, Präzision, Zuverlässigkeit und Dynamik. Hinzu kommt ein weiterer relevanter Aspekt: die unkontrollierte elektrostatische Entladung, die es tunlichst zu vermeiden gilt. Um dieses Problem bei der Produktion sensibler Elektronikbauteile auszuschließen, bietet Stäubli heute das größte Produktportfolio an ESD-konformen Roboter an. Es umfasst alle Vierachser der neuen TS2-Baureihe und reicht bei den Sechsachsern vom kleinen TX2–40 bis hin zum großen TX200.

Wie unterscheiden
sich diese Maschinen von den Standardrobotern?

In unseren Electro Static Discharge-Baureihen stecken über zehn Jahre Know-how und Erfahrung. Bei diesen Baureihen sind alle Armsegmente vom Werkzeug bis zum Roboterfuß mit Masse verbunden. Zudem erhalten die Roboter eine ESD-kompatible Speziallackierung. Alle zugänglichen Elemente und Oberflächen sind elektrisch leitend ausgeführt. Drei spezielle Testverfahren im Hinblick auf Oberflächenwiderstand, Entladung von Restladungen und transversale Leitfähigkeit belegen die ESD-Konformität dieser Roboter. Der Einsatz dieser Maschinen in der Montage sowie beim Prüfen und Verpacken garantiert maximale Prozesssicherheit und verhindert zuverlässig Schäden an teuren Elektronikbauteilen. Viele Anwender sehen unsere ESD-Roboter als Referenz für anspruchsvolle Einsätze in der Elektronikproduktion.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke,
Herr Pühringer.

www.staubli.com

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